ThSV Eisenach mit eminent wichtigem Heimsieg

Wartburgstädter bejubeln 28:24 (13:9) -Erfolg über Bayer Dormagen / Stark: Keeper Blaz Voncina, Außen Adrian Wöhler, Regisseur Yoav Lumbroso

Aufatmen beim ThSV Eisenach!

Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, bekannte Trainerikone Sead Hasanefendic. Wir mussten gewinnen. Wir wollten gewinnen. Wir haben gewonnen, sprudelte es nach dem Abpfiff aus Rückraumspieler Alexander Saul heraus.

Die Wartburgstädter bejubelten nach fünf Niederlagen in Folge einen eminent wichtigen 28:24 (13:9)-Erfolg über den Tabellen-Sechsten Bayer Dormagen. Manager Rene Witte sprach von einem „Brustlöser“. Der Vorsprung der Eisenacher auf den Relegationsplatz wuchs auf 8 Punkte an. „Über dem Strich stehen“ hatte Rene Witte als primäres Ziel bis zum Saisonende ausgegeben. Die Wartburgstädter sind dem mit nunmehr 21:19 Punkten (und auf dem 10. Tabellenplatz) ein Stück nähergekommen

Heftig umstrittene rote Karte gegen Willy Weyhrauch
In der Vorwoche, bei der 27:29-Auswärtsniederlage beim TV Hüttenberg in der Kritik, Torhüter und Außen. Sie gehörten dieses Mal zu den Matchwinnern. ThSV-Keeper Blaz Voncina entschied das Torhüterduell um Längen. Der Routinier parierte 14 Bälle, seine Dormagener Kollegen Sven Bartmann und Janus Boieck zusammen nur die Hälfte, nämlich 7. Die Außen Ivan Snajder, Willy Weyhrauch und Adrian Wöhler markierten bei zusammen 14 Versuchen 12 Treffer. Willy Weyhrauch hätte gern noch mehr Bälle versenkt, doch die Spielleiterinnen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt schickten den leichtgewichtigen Rechtsaußen bereits nach 21 Minuten mit Rot vom Parkett. Ein Dormagener Angreifer war mit Volldampf und dem Kopf voraus auf die Eisenacher Abwehr marschiert. Duje Miljak und Willy Weyhrauch hatten die Nahtstelle geschlossen. Nach Beratung zückten die Spielleiterinnen Rot und lösten blankes Entsetzen aus. Nicht nur diese Entscheidung traf auf völliges Unverständnis. (Die Eisenacher sehen sich seit geraumer Zeit in der Verhältnismäßigkeit der Schiedsrichter-Entscheidungen nicht ausgewogen behandelt!) Da mit Ante Tokic der zweite Eisenacher Rechtsaußen verletzt auf der Tribüne stand, übertrug ThSV-Coach Sead Hasanefendic dem eigentlich für die Linksaußenposition vorgesehenem Adrian Wöhler die Aufgabe auf Rechtsaußen. Hier hatte der Rechtshänder in der Vergangenheit schon einige Male ausgeholfen. Der dienstälteste Eisenacher versenkte mit einer 100-Prozent-Quote und verwandelte als Zugabe noch einen Siebenmeter. Als Spielgestalter überzeugte Yoav Lumbroso. Der nur 1,72-Meter große Israeli dirigierte das Angriffsspiel geduldig und mit viel Übersicht, schuf ballverlagernde Aktionen.

Letztendlich haben wir über unsere Defensivleistung, Abwehr und Torwart, in die Erfolgsspur gefunden, konstatierte der erst 19-jährige Regisseur.

Dormagen Coach Bilanovic: Eisenachs Keeper hat uns den Zahn gezogen
Zu anfangs geriet der ThSV Eisenach nämlich mit 0:4 ins Hintertreffen (10.).

Nach fünf Niederlagen standen wir schon unter Druck, das war zu spüren, gestand Alexander Saul.

Dem anfangs die mittlere Aufbauposition übertragenen Martin Potisk agierte unglücklich.

Wir haben die Gäste mit unseren Fehlern regelrecht eingeladen, befand Sead Hasanefendic.

Er zückte die grüne Karte und beorderte Yoav Lumbroso an die Schalthebel. Sein Team hatte verstanden. Die von Sead Hasanefendic verordneten wechselweise praktizierten Abwehrsysteme (6:0 und 5:1) stellte die Rheinländer vor nicht zu lösende Probleme.

Nach sehr guten zehn Auftaktminuten scheiterten wir am Eisenacher Schlussmann, der uns den Zahn zog, bekannte Dusko Bilanovic, der Coach von Bayer Dormagen. Wir ließen viele freie Bälle aus, standen in der Abwehr nicht gut, ging Dusko Bilanovic in die Analyse.

Beim 4:4 durch Willy Weyhrauch leuchtete der Gleichstand an der Anzeigetafel (15.). Alexander Saul traf zum 6:5 (17.). Nach einer Voncina-Parade schnelles Umschaltspiel, Yoav Lumbroso passte zu Willy Weyhrauch, der zum 7:5 ein netzte (18.). Die Hausherren gaben die Führung nicht mehr ab, verdauten sogar die schwer verdauliche rote Karte gegen Willy Weyhrauch (21.). Immer wieder war Blaz Voncina zur Stelle, parierte zwei Siebenmeter von Joshua Reuland und auch dessen Wurf aus Nahdistanz (33.). Ivan Snajder vollendete zum 11:7 über Linksaußen (26.), Adrian Wöhler zum 13:9.Pausenstand über Rechtsaußen (30.). Die Weichen waren gestellt!

ThSV-Coach Hasanefendic: Unser Sieg geriet nicht in Gefahr
Im offenen Schlagabtausch der zweiten Halbzeit behielten die Wartburgstädter stets den Durchblick.

Unser Sieg geriet nicht in Gefahr, bilanzierte Sead Hasanefendic.

Luka Kikanovic wuchtete zum 16:11 ein (36.). Sekunden später nutzte Ivan Snajder einen Ballgewinn zum 17:11 per Gegenstoß (36.). ThSV-Keeper Blaz Voncina kaufte auch dem freien Julian Köster das Leder ab (39.).

Uns unterliefen zu viele Fehler, resümierte Dusko Bilanovic.

Gute Noten in seinem Team erhielten der erst kürzlich verpflichtete Moritz Görgen und Ante Grbavac. Mit seinen personellen Wechseln, Justin Mürköster kam am Kreis und Andrej Obranovic im linken Rückraum, schickte Eisenachs Trainer Sead Hasanefendic neue Impulse auf das Parkett. Beide markierten im zweiten Abschnitt je drei Treffer. Andrej Obranovic versenkte zum 20:15(45.). Als Dormagen auf drei Treffer verkürzte (20:17, 47.) sorgten Justin Mürköster und Ivan Snajder mit ihren Treffern wieder für die 5-Tore-Differenz (22:17, 50.). Andrej Obranovic netzte zum 25:20 ein (56.). Der für die Wartburgstädter so wichtige Doppelpunktgewinn war unter Dach und Fach. Adrian Wöhler verwandelte von der Siebenmeterlinie (26:21, 58.), Jonas Ulshöfer fand sich mit Justin Mürköster zum 28:23 (60.). Benjamin Richter verwandelte gegen den ins ThSV-Gehäuse eingewechselten Marius Noack Siebenmeter zum 28:24-Endstand. Erleichterung und ausgelassener Jubel im Eisenacher Lager. Thürings Nationalhymne, das Rennsteiglied, wurde intoniert. Die Spieler des TSV Bayer Dormagen bedankten sich per Handschlag bei ihren mitgereisten Fans.

Statistik
ThSV Eisenach: Voncina (14 Paraden/ 23 Gegentore), Noack (0 Paraden/ 1 Gegentor), Gorobtschuk; Kikanovic (2), Wöhler (5/1), Potisk, Ulshöfer, Miljak, A. Alaj, Mürköster (3), Obranovic (3), Lumbroso (5/1), Snajder (4), Racic (1), Weyhrauch (3), Saul (2)
TSV Bayer Dormagen: Bartmann (4 Paraden/ 15 Gegentore), Boieck (3 Paraden/ 13 Gegentore); Reuland (2/1), Köster (2), Görgen (2), Richter (3/3), Löfström (4), I. Hüter (3), Heider, P. Hüter (1), Braun, Morante Maldonado (2), Sterba, Grbacav (5)
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 2/3 (Lumbroso verwandelt 1 x gegen Bartmann und scheitert 1 x an Boieck, Wöhler verwandelt 1 x gegen Boieck)  /  Bayer Dormagen: 6/4 (Reuland verwandelt 1 x gegen Voncina und scheitert 2 x an Voncina, Richter verwandelt 2 x gegen Voncina und 1 x gegen Noack)
Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 10 Min. (Racic 4 Min., Snajder 2, Saul 2) Rot gegen Weyhrauch (22.)  /  Bayer Dormagen: 2 Min. (Köster)
Schiedsrichter: Katharina Heinz/ Sonja Lenhardt
Zuschauer: 1.683
Spielfilm: 0:4 (10.), 5:4 (16.), 11:7 (26.), 13:9 (30.), 17:12 (40.), 20:17 (47.), 23:18 (51.), 25:20 (56.), 28:24 (60.)

Th. Levknecht

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