ThSV Eisenach mit fulminantem Schlussspurt zum 13. Saisonsieg

Wartburgstädter drehen 26:28-Rückstand zum 37:31-Sieg bei den Fohlen der HSG Wetzlar • Schliedermann und Saul netzten je 8 Bälle ein

Der ThSV Eisenach ließ sich auch von den Fohlen der HSG Wetzlar nicht stoppen. Die Wartburgstädter, von nahezu 150 eigenen Fans begleitet, bejubelten mit einem 37:31 (15:18)-Erfolg bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II (der U 23 von Erstbundesligist HSG Wetzlar) ihren 13. Saisonsieg und festigten die Tabellenführung in der 3. Liga Ost.

Doch das Ergebnis täuscht über den Spielverlauf. Erst mit einem fulminanten Schlussspurt eroberten sich die Eisenacher den Doppelpunktgewinn. Sie entschieden gegen die feurigen Hausherren die Schlussviertelstunde mit 11:3 für sich, verwandelten einen 26:28-Rückstand zum 37:31-Sieg.

Wie erwartet, eines der schwersten Spiele. Der Sieg, letztendlich völlig verdient, war ein Beleg für unser Selbstvertrauen. Unsere wieder in großer Schar mitgereisten Fans hatten gehörig Anteil, erklärte Rene Witte, der Manager des ThSV Eisenach.

Über die Gesamtdistanz hatte der ThSV Eisenach die besseren Argumente. Der am Vortag noch mit einer heftigen Erkältung vom Training pausierende Marcel Schliedermann scheute in Abwehr und Angriff keinen Zweikampf, markierte 8 Treffer, für die er lediglich 10 Würfe benötigte.

Wir haben an uns geglaubt, die Ruhe behalten, strahlte ein schweißdurchtränkter und völlig ausgelaugter Eisenacher Kapitän.

Die Wartburgstädter ließen sich auch von nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Referees Thorsten Meike und Stefan Prinz, inbegriffen 22 Strafminuten und einer roten Karte, nicht aus dem Tritt bringen, trafen mehrfach in Unterzahl. Torhungrig präsentierte sich Linkshänder Alexander Saul, der ebenfalls 8 Bälle (bei 11 Versuchen) einnetzte.. Eine Torwurfeffektivität von knapp 76 Prozent sprach für die Eisenacher Offensive. Und auch auf der Torhüterposition hatte der ThSV Eisenach ein Plus. Stanislaw Gorobtschuk und Lars Kremmer parierten zusammen 18 Bälle. Der in der 46. Minute ins ThSV-Gehäuse zurückgekehrte Stanislaw Gorobtschuk riegelte mit seinen Vorderleuten ab, gestattete den hochmotivierten Gastgebern noch ganze drei Treffer.

Offensive Deckung der Hessen stellte Eisenach vor Probleme
Mit einer offensiven 3:3-Deckung, mit großem läuferischem Aufwand, stellten die Hessen die Gäste aus Thüringen von Beginn vor erhebliche Probleme.

Mit vielen Stoppfouls, von den Schiedsrichtern toleriert, wurde unser Spielfluss erheblich gestört, resümierte ThSV-Coach Sead Hasanefendic.

Viele Ballgewinne gelangen den Hausherren jedoch nicht. Sie trafen aus dem gebundenen Spiel. Der für einen Rückraumspieler kleine, dafür sprunggewaltige und mit großer Torwurfpalette aufwartende Lukas Gümbel markierte gleich 8 Treffer im ersten Abschnitt.

Wir bekamen in der Abwehr keinen Zugriff, ließen zugleich gute Torchancen aus, gestand Eisenachs Kapitän Marcel Schliedermann.

Nach einer Viertelstunde lagen die schnellen Einheimischen mit 12:8 vorn. Die 18:15-Halbzeitführung der im Verfolgerfeld von Tabellenführer ThSV Eisenach rangierenden HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II war völlig verdient.

In der Ruhe liegt die Kraft

Während der Halbzeitpause haben wir den Plan geschmiedet, wie wir das Spiel noch drehen. Die Umsetzung ist uns letztendlich gelungen, konstatierte Marcel Schliedermann.

Er selbst besorgte den 20:20-Ausgleich (35.). In einer weiterhin intensiv geführten Partie war es auf Seiten der Hausherren nun der kräftige Ian Weber, der die Bälle im Eisenacher Kasten zappeln ließ, wie Lukas Gümbel insgesamt 9 Treffer markierte. Für frischen Wind sorgte der auf Rechtsaußen eingewechselte und sofort selbstbewusst agierende Armend Alaj, der zum 23:23 einlochte (42.).

Meine Spielanteile sind gering. Wenn ich die Chance bekomme, muss ich die nutzten, erklärte 23-Jährige.

Die Führung gelang aber nicht. Auch, weil Jane Cvetkovski im Kasten der Hessen nun mehrfach zur Stelle war. Beim 25:23 (44.), 26:24 (45.) und 28:26 (46.) lagen die Gastgeber vorn. Einen ausgelassenen Siebenmeter (Saul) steckten die Eisenacher weg. Andrej Obranovic bediente Justin Mürköster, der vom Kreis zum 28:28 verwandelte (49.). Die Fohlen hatten sich ausgetobt und wohl auch etwas verausgabt. Kein Vorbeikommen mehr am Eisenacher Deckungsblock. Adrian Wöhler und Andrej Obranovic fanden sich zum 29:30 (51.). der ersten Eisenacher Führung. Kurz zuvor hatte ThSV-Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk per Fußabwehr geklärt. Jetzt sahen die jungen Hessen ihre Felle wegschwimmen, patzten in Überhast. Willy Weyhrauch, auf Rechtsaußen zurückgekehrt, schloss einen Tempogegenstoß zum 29:31 ab (52.). Nach Regelwidrigkeit an Adrian Wöhler verwandelte Daniel Luther schnörkellos zum 29:32 (53.). Jetzt waren die Weichen gestellt. Auch Zeitstrafen gegen Marcel Schliedermann und Andrej Obranovic kompensierten die Eisenacher mit vereinten Kräften. Alexander Saul traf in Unterzahl zum 31:34 (57.). Es war angerichtet. Stanislaw Gorobtschuk kaufte dem wurfgewaltigen Ian Weber das Leder ab. Auch eine Auszeit durch HSG-Trainer Thomas Weber half nicht. Die Eisenacher strotzten vor Selbstbewusstsein. Ihnen gelang jetzt alles. Mit ihren jeweils 8. Treffer beendeten Marcel Schliedermann und Alexander Saul den Eisenacher Torreigen.

Wir haben stets an unsere Chance geglaubt, hielten die Konzentration hoch. Erst nach 60 Minuten ist Schluss, frohlockte Sead Hasanefendic.

ThSV Eisenach nun mit zwei Heimspielen
Für den THSV Eisenach stehen nun zwei Heimspiele an. Am Samstag, 08.12.2018 kommt die SG Leutershausen, am Samstag 15.12.2018 der TV Gelnhausen in die Werner-Aßmann-Halle. Tickets für beide Spiele sind bereits im Vorverkauf erhältlich. Zu erwerben sind ebenfalls rabattierte Halbjahresdauerkarten für die 7 Ligaheimspiele von Januar bis Mai 2019.

Statistik
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II: Cvetkovski, Kaiser; Wallwaey, Gümbel (9), I. weber (9), Liundenstruth (1), Schwalbe (4), Hadzic (2), T. Weber, Kraft, OIkpara, Ludwig (6/4), Weinandt
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Kremmer; Iffert, Wöhler (4), Luther (2/1), Miljak (1), Schliedermann (8), Richardt, Alaj (3), Jovanovic, Mürköster (4), Obranovic (2), Weyhrauch (5), Saul (8)
Zeitstrafen: HSG 6 x 2 Min. – ThSV 11 x 2 Min (Rot für Obranovic n. 3. ZS, 56.)
Siebenmeter: HSG 5/4 – ThSV 2/1
Schiedsrichter: Meike/Prinz
Zuschauer: 791 in der Sporthalle Dutenhofen

Th. Levknecht

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