ThSV Eisenach mit Remis gegen HC Motor Zaporoshje

ThSV Eisenach mit 28:28 (13:12)-Remis vor 2.150 Zuschauern gegen ukrainischen Meister und European League-Teilnehmer HC Motor Zaporoshje

Bitter: Auf beiden Seiten je ein Spieler verletzt ausgeschieden • ThSV Eisenach bangt um Ante Tokic

Wir wollten in eigener Halle im Kalenderjahr 2023 ungeschlagen bleiben. Das ist uns gelungen. Nun folgen für uns 10 Endspiele bis zum letzten Saisonpfiff, fasste Peter Walz, der Kapitän des ThSV Eisenach, die 60 Minuten der Partie der Wartburgstädter gegen den mit einer Gastspielgenehmigung am Spielbetrieb der 2. Handballbundesliga teilnehmenden HC Motor Zaporoshje zusammen.

Diese endete vor der stimmungsvollen Kulisse von 2.150 Zuschauern mit einem 28:28 (13:12) -Unentschieden.

Zwei rote Karten
Obwohl die Punkte aller Spiele mit dem HC Motor Zaporoshje nach der Saison aus der Wertung herausgenommen werden, es ging an diesem Abend sehr heftig zur Sache. Die Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen verteilten 26 Strafminuten und zwei rote Karten. Mit Ante Tokic (ThSV Eisenach) und Ihor Turchenko (HC Motor Zaporoshje) schieden zwei Spieler schwerer verletzt vorzeitig aus.

Mein Gegenspieler trat mir beim Wurf von Rechtsaußen direkt auf den Fuß, Sekunden später spürte ich, das was nicht in Ordnung ist, schilderte Ante Tokic die Szene in der 17. Minute, die zu seinem verletzungsbedingten Aus führte.

Hier blieb die rote Karte gegen den Sünder stecken. Als der gleiche Spieler, Illia Blyzniuk, Eisenachs Peter Walz grob foulte, sah er dann Rot (47.). Diese Farbe sah zu Beginn der zweiten Halbzeit auch Eisenachs Ivan Snajder nach einem Zweikampf mit Ihor Turchenko (35.). Der Top-Torjäger der Liga, 178 Tore, musste ebenfalls verletzt ausscheiden. Von einem „harten Spiel“ sprach auch Gintaras Savukynas, der Coach des mehrfachen ukrainischen Meisters. Das Zusammenspiel Rückraum – Kreis, zwischen Vitalii Horovyi und Dmytro Tiutiunnyk, endete bei seinem Team immer wieder im Torerfolg.

Höchst bedauerlich, die Verletzungen auf beiden Seiten. Die Fans sahen ein schnelles Spiel mit einem Auf und Ab, resümierte Gintaras Savukynas, und bescheinigte seinem Kollegen Misha Kaufmann, eine sehr starke Mannschaft zu haben.

Jannis Schneibel versenkt 10 Bälle – Auch Keeper Johannes Jepsen trifft
Dem Eisenacher Trainer fehlten verletzungsbedingt Fynn Hangstein und Marko Grgic, waren Peter Walz und Alexander Saul nach nicht vollständig überwundener Krankheit sichtbar gehandicapt. Seinen ersten Punktspieleinsatz verzeichnete der im Sommer des Vorjahres vom TV Gelnhausen gekommene Linksaußen Cedric Marquardt. Er kam von der Bank und verwandelte schnörkellos zwei Siebenmeter.

Cedric macht im Training einen Super-Job, hat die Strafwürfe sicher versenkt, zollte Misha Kaufmann dem 21-Jährigen ein Lob.

Auch der der 20-jährige Torben Hübke durfte sich zu seiner Deckungsarbeit und zum Angriffsspiel über lobende Worte freuen. Daniel Hideg habe, so Misha Kaufmann, nach seiner Einwechslung richtige Entscheidungen getroffen. Dessen erster „Knaller“ landete noch am Holz (44.), die nächsten zwei Bälle zappelten im Netz (45./56.). Das Torwartduell ging klar an den Eisenacher Johannes Jepsen. Für den „großen Blonden“ wurden 13 Paraden gezählt, als „Zugabe“ traf er aus dem eigenen Kreis in den verwaisten Gästekasten zum 18:18 (41.) Für das Torhüter-Duo Chudinov/Komok wurden zusammen 5 abgewehrte Bälle notiert. Jannis Schneibel überzeugte als Spielgestalter, der zudem 10 Treffer (bei 12 Versuchen) markierte. Erstmals auf der Eisenacher Bank saß der mit einem Zweitspielrecht des SC DHfK Leipzig ausgestattete junge Torhüter Sebastian Klein.

Hohe Zahl an technischen Fehlern

Wir lagen mehrfach in Führung, konnten diese aber nicht behaupten. Uns unterliefen zu viele technische Fehler, sodass es bis zum Ende eng blieb, Kleinigkeiten für das Unentschieden ausschlaggebend waren, resümierte Eisenachs Rechtsaußen Willy Weyhrauch.

Sein Kapitän Peter Walz kritisierte ebenso die Zahl der technischen Fehler.

Das lag aber wohl auch an der Auslegung der Schritte-Regel durch die Referees, mit der beide Mannschaften Probleme hatten, fügte er hinzu.

Der Kreisspieler egalisierte einsatzstark das zu Beginn der 60. Spielminute von Dmytro Horiha erzielte 27:28 in den letzten Sekunden zum 28:28-Endstand.

Ja, wir hätten das Spiel früher für uns entscheiden können, gestand Ante Tokic.

Mehrfach führte der ThSV Eisenach mit zwei Treffern, wie beim 23:21 durch Timmothy Reichmuth (48.). Beim 23:24 (52.) lagen die Gäste vorn, schienen sauf dem Weg zu einem knappen Sieg. Die Wartburgstädter glichen deren Führungstreffer immer wieder postwendend aus.

Wir müssen die Zahl der technischen Fehler minimieren, lautete das Fazit von Ante Tokic, der nach der Partie Mühe hatte, seinen lädierten Fuß in den Schuh zu bekommen, bevor er die Treppe hinunter humpelte.

Eine genaue Diagnose wird in der Sportklinik Erfurt, Partner des ThSV Eisenach, erstellt und die weiteren Schritte abgestimmt. Der ThSV Eisenach hofft, dass sowohl Ante Tokic als auch Ihor Turchenko ein längerer Ausfall erspart bleibt.

Ostersamstag geht es an die Ostseeküste

Für uns gilt es nun, als Mannschaft zusammenzustehen, zu zeigen, welchen Charakter wir haben, erklärte ThSV-Coach Misha Kaufmann mit Blick auf die anstehenden Aufgaben.

Am Ostersamstag ist der ThSV Eisenach an der Ostseeküste gefordert. Der stark abstiegsbedrohte HC Empor Rostock ist am Samstag, 08.04.2023 um 17.00 Uhr Gastgeber. Da geht es für beide schon „um die Wurst“….

Statistik
ThSV Eisenach: Jepsen (1 Tor – 13 Paraden), Gorobtschuk (bei einem Siebenmeter/ 0 Paraden), Klein; Reichmuth (1), Hübke (2), Ulshöfer, Walz (2), Hideg (2), Tokic (2), Marquardt (2/2), Meyer (1), Donker, Schneibel (10), Snajder (2/2), Weyhrauch (1), Saul (2)
HC Motor Zaporoshje: Chudinov (1.-20./ 0 Paraden), Komok (ab 20./ 5 Paraden), Budko; Kubatko (1), Blyzniuk, Scherbyna, Osadchyi (1), Turchenko (4/1), Cosano, Kravchenko (2), Tomashevskyi (1), Horovyi (3), Onufriienko (1), Horiha (5), Kasai (3/2), Tiutiunnyk (7)
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 4/5 (Snajder verwandelt 2 x gegen Chudinov, Marquardt verwandelt 2 x gegen Komok, Reichmuth scheitert 1 x gegen Komok) – HC Motor Zaporoshje: 3/3 (Turchenko verwandelt 1 x gegen Jepsen, Kasai verwandelt 1 x gegen Jepsen und 1 x gegen Gorobtschuk)
Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 6 x 2 Min. (Donker 2 x 2 Min., Hübke, Walz, Hideg, Meyer je 2 Min.), Rot Snajder (35.) – HC Motor Zaporoshje: 7 x 2 Min. (Blyzniuk, Osadchyi, Turchenko, Cosano, Horovyi, Tiutiunyk je 2 Min.), Rot Byzniuk (47.)
Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen
Zuschauer: 2.150
Beste Spieler: ThSV Eisenach: Schneibel, Jepsen – HC Motor Zaporoshje: Horovyi, Tiutiunnyk

Th. Levknecht

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