ThSV Eisenach reist ohne Druck zum Meister nach Magdeburg

Der SC Magdeburg erwartet am morgigen Freitagabend einen neuen Zuschauerrekord in der heimischen Bördelandhalle. 8000 Handballfans werden die Traversen bevölkern, wenn der amtierende Deutsche Meister auf den ThSV Eisenach trifft.
Die Titelverteidigung können die Elbestädter nach der 29:33 Niederlage am 2. Weihnachtsfeiertag bei der SG Wallau-Massenheim wohl abschreiben. Sie haben gerade einmal 5 Pünktchen mehr auf dem Konto wie der ThSV Eisenach. Die Thüringer, vor Saisonbeginn von vielen «Experten» als graue Maus und heißer Abstiegskandidat abgestempelt, beendeten die 1. Halbserie mit satten 16 Pluspunkten auf dem Konto, schrammten gar nur haarscharf an einem ausgeglichenen Punkteverhältnis vorbei. Entsprechend gelöst ist die Stimmung unterhalb der in diesen Tagen tief verschneiten Wartburg. «Auch wenn es die Magdeburger anders sehen, wir sind nur Außenseiter. Wir haben absolut nichts zu verlieren, können völlig befreit aufspielen», schildert Eisenachs Cheftrainer Peter Rost die Ausgangslage. Seine Mannen sind nach dem Hinspielresultat, 20:19 Sieg des ThSV Eisenach zum Saisonstart, hoch motiviert. «Alle freuen sich auf ein Handballspiel vor solch einer tollen Kulisse», umreißt Preben Vildalen die Stimmung innerhalb des Eisenacher Teams. Den Wikinger, zuletzt erfolgreich auf der Regieposition eingesetzt, plagen noch immer Probleme im Schulterbereich. Doch Eisenachs «Kampfschwein» wird erneut auf die Zähne beißen.

Auch Eric Amalou wird trotz Verletzungen im Sprunggelenk und an der Schulter zumindest für Teileinsätze im Abwehrbereich zur Verfügung stehen. Das Trainergespann Rost/Allonge wird mit der zuletzt erfolgreichen Formation in Magdeburg auflaufen. Die Rechtsaußenposition wird wiederum Elmar Romanesen besetzen.

Stephane Joulin befindet sich nach Aussage der Ärzte auf dem Wege der Besserung. Der französische Weltklasserechtsaußen möchte Ende Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Derzeit schwitzt der 31-jährige bei Reha-Maßnahmen für sein Comeback, ist mit heißem Herzen am Spielfeldrand dabei! Wie verwundbar die Abwehr der Elbestädter ist, zeigten die letzten Begegnungen. «Wenn unsere Aufbauspieler ein glückliches Händchen haben, besitzen wir eine Chance»,so Eisenachs Coach, der dabei wohl besonders an seinen Kapitän Martin Reuter denkt, dessen Formkurve zuletzt deutlich nach oben zeigte. Peter Rost, der selbst als verantwortlicher Trainer mit dem SC Magdeburg große Erfolge feierte, warnt indes vor den Stärken des Kontrahenten. Olafur Stefansson und Gueric Kervadec sind für ihn die tragenden Kräfte.

Interessant wird sein, wie das Duell der Kreisläufer Gueric Kervadec und Stephan Just (Eisenach, derzeitiger Top-Torjäger der 1. Bundesliga) ausgeht. Und seit Jahren ist der SCM für seine Konterstärke bekannt. Da müssen die Thüringer höllisch aufpassen, um nicht unter die Räder zu kommen. «Wir müssen unsere Angriffe ausspielen und die sich bietenden Chancen resolut nutzen, Magdeburg nicht nachträgliche Festtagsgeschenke bescheren», skizziert Co-Trainer Matthias Allonge die Marschroute. Mehr Cleverness in der Endkampfgestaltung als zuletzt wird vonnöten sein, wollen die Wartburgstädter die Gastgeber mehr als kitzeln.

Für Stimmung in der Bördelandhalle werden auch viele Anhänger des ThSV Eisenach sorgen. Allein drei prall gefüllte Sonderbusse aus dem Eisenacher Raum machen sich auf den Weg in die Elbestadt…….!

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