ThSV Eisenach reist optimistisch ins Fränkische
Wartburgstädter gastieren am Donnerstag beim HC Erlangen
„Wir freuen uns auf das erste Auswärtsspiel der Saison, werden völlig gelöst, mit Mut und Selbstvertrauen, ohne Druck in die Partie gehen“, erklärt Rene Witte, Geschäftsführer des ThSV Eisenach, vor dem Trip ins Fränkische. Die Wartburgstädter gastieren am Freitag, 13.09.2024 um 19.00 Uhr beim HC Erlangen (Nürnberg, Arena Nürnberger Versicherung, Kurt-Leucht-Weg 1). Sie werden von einer Vielzahl blau-weißer Fans begleitet. Eisenachs Rückraumspieler Marko Grgic, der am Mittwochabend seinen 21. Geburtstag feierte, trifft in den Reihen des HC Erlangen mit dem 34-jährigen Christoph Steinert auf einem Teamkollegen aus der deutschen Handballnationalmannschaft, die bei Olympia Silber eroberte.
Der ThSV Eisenach geht optimistisch in die Partie, bot zum Saisonauftakt Supercup-Gewinner und Champions-League-Teilnehmer Füchse Berlin über weite Strecken Paroli, unterlag am Ende mit 35:41. „Gegen solch ein mit Weltklassespielern gespicktes Team 35 Tore zu werfen, verdient schon ein Ausrufezeichen“, hatte Eisenachs Abwehrchef Philipp Meyer erklärt. „Die Fehler dieser Partie wollen wir freilich nicht wiederholen“, betont ThSV-Coach Misha Kaufmann.
Der HC Erlangen musste sich zum Saisonauftakt beim Meisterschaftsmitfavoriten SG Flensburg-Handewitt mit 28:42 (12:22) geschlagen geben. Er war ohne seine beiden Kreisläufer und Mittelblocker Maciej Gebala und Sebastian Firnhaber sowie ohne Spielmacher Nico Büdel angereist, was die ohnehin schwierige Aufgabe gegen die Nordlichter noch komplizierter machte. Auch am Freitagabend dürfte der eine oder andere Spieler fehlen. In der Vorsaison steckte der HC Erlangen lange im Abstiegskampf. Erst auf der Ziellinie gelang der Klassenerhalt. Im letzten Saisondrittel war der Trainer gewechselt worden. Johannes Sellin hatte von Hartmut Mayerhoffer übernommen. Das Team um Christoph Steinert, bei Olympia zweifellos eine Konstante in den Reihen der deutschen Handballnationalmannschaft, blickt diese Saison nach vorn. Die Analyse der Vorsaison sei schonungslos ausgefallen, wird aus den Reihen des HC Erlangen berichtet. Vom „Wiederbeleben der ureigenen Identität und der besonderen Kultur“ ist die Rede. In den nun anstehenden Heimspielen gegen Eisenach, Stuttgart und Aufsteiger Potsdam soll gepunktet werden. Vom „Liefern“ ist gar die Rede und das Team wird gleich unter Erfolgsdruck gesetzt. Fünf Abgängen stehen mit Torhüter Khalifa Ghedbane (RK Eurofarm Pelister/MKD), Kreisspieler Maciej Gebala (SC DHfK Leipzig), sowie den Rückraumspielern Marek Nissen (TuS N-Lübbecke), Sandor Överjordet (KIF Kolding/DEN) und Marko Bedziak (RK NEXE Nasice/ Kroatien) fünf Neuzugange gegenüber.
„Wir sind sehr gespannt, erwarten taktische Raffinessen von beiden Seiten“, erklärte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann während der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie beim HC Erlangen. Im Vorjahr gingen beide Aufeinandertreffen ganz knapp aus. Der ThSV Eisenach siegte in eigener Halle 28:26, der HC Erlangen in eigener Halle mit 28:23. Die Thüringer beendeten die Saison als Tabellen-Vierzehnter, zwei Punkte und zwei Plätze vor dem HC Erlangen. „Es dürfte erneut spannend zugehen. Kleinigkeiten werden entscheiden“, meint Misha Kaufmann. Er hofft, seinen kompletten Kader aufbieten zu können.
Von einer besonderen Brisanz ist in den Reihen des ThSV Eisenach keine Rede. Zum von vielen Experten für schier unmöglich gehaltenen Klassenerhalt in der Vorsaison trug der vom HC Erlangen ausgeliehene Manuel Zehnder mit 277 Treffern (und damit Torschützenkönig der 1. Liga) maßgeblich bei. Nach der Saison hatte der junge Rückraumspieler seinen Vertrag beim HC Erlangen gekündigt, wäre gern in Eisenach geblieben. Arbeitsgerichte beschäftigten sich mit einer gewünschten Eilentscheidung. Zu einem Verfahren in der Hauptsache kam es nicht. Der begehrte Rückraumspieler trägt inzwischen das Trikot des SC Magdeburg. Die Elbestädter und der HC Erlangen einigten sich über die Wechselmodalitäten. Die Causa Manuel Zehnder ist vom Tisch.
Th. Levknecht