ThSV Eisenach siegt beim Zweitliga-Ostgipfel

Wartburgstädter mit weiterem Formanstieg zum Turniersieg in Dresden

Der ThSV Eisenach siegte beim vom HC Elbflorenz Dresden als „Zweitliga-Ostgipfel“ deklarierten Neujahrscup 2018. Alle Teilnehmer – Dessau-Roßlauer HV, EHV Aue, Elbflorenz Dresden und der ThSV Eisenach – boten den 500 Zuschauern in der neuen hochmodernen BallsportArna überaus attraktiven Handball. Alle vier Teams waren leistungsmäßig nur um Nuancen voneinander entfernt, was die Resultate bei einer Spielzeit von 2 x 20 Minuten belegen. Nach 19:19-Remis gegen den Dessau-Roßlauer HV und dem EHV Aue bezwangen die Wartburgstädter im entscheidenden Turnierspiel Gastgeber HC Elbflorenz Dresden mit 16:15 und durften den von einem Steinmetz handgearbeiteten Pokal in Empfang nehmen. Alle Spieler kamen zum Einsatz, alle hatten Anteil am guten Abschneiden. Erfolgreichste Werfer waren Matthias Gerlich mit 12 sowie Adrian Wöhler, Nicolai Hansen, Willy Weyhrauch und Alexander Saul mit je 6 Treffern. Die Eisenacher wiesen ihren Formanstieg nach.

Stark verbessert das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer, konstatierte Karsten Knöfler, in der Vorsaison Jugendbundesligatrainer beim ThSV Eisenach, bis vor kurzem Coach des Frauen-Erstbundesligisten HC Röderthal.

Arne Kühr: Ein weiterer Entwicklungsschritt

Unser Dank geht zunächst an den Turnier-Ausrichter. Es hat richtig Spaß gemacht, begann ThSV-Coach Arne Kühr seine erste Bilanz.

Das Turnier habe die Gelegenheit geboten, sich mit guten Kontrahenten zu messen.

Letztendlich waren wir das glücklichere Team, doch das Glück haben wir uns im Turnierverlauf erarbeitet. In allen drei Begegnungen lösten wir kritische Situationen, so wie sie garantiert auch in Punktspielen auftreten. Wir hatten zwei Tage zuvor das Testspiel gegen Erstligist HSG Wetzlar absolviert, starteten mit zwei 40-Minuten. Spielen hintereinander in das Turnier, sind dennoch nicht weggeknackt. Unsere Arbeit im Kraft- und Ausdauerbereich macht sich also bei hoher Belastung bemerkbar. Ein weiterer Entwicklungsschritt ist zu konstatieren. Mehr nicht! Was uns optimistisch stimmt? Alle sind komplett fokussiert. Mit Kopf und Körper, resümierte Arne Kühr, der allen Spielern Einsatzzeiten einräumte. Jeder hatte Anteil am Erfolg. Wir gewinnen und verlieren als Team, unterstrich Arne Kühr.

Er wollte keinen Spieler positiv herausheben. Keeper Stanislaw Gorobtschuk (parierte bei seinen Einsätzen 18 Bälle, darunter zwei Siebenmeter), der spielintelligente und leichtfüßige Spielgestalter Ibai Meoki und der gerade das 21. Lebensjahr vollendende Linkshänder Jonas Richardt auf für ihn ungewohnter Rechtsaußenposition stachen für den Betrachter heraus. Und, die Rückholaktion von Routinier Nicolai Hansen erweist sich als deutlicher Gewinn. Das Pflänzchen Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 2. Handballbundesliga blüht.

Kreatives Kreisläuferspiel
Gegen den alten Widersacher Dessau-Roßlauer HV starteten  die Eisenacher mit kreativem Kreisläuferspiel zur 5:2-Führung (7.). Uwe Jungandreas, der alte Trainerfuchs des Dessau-Roßlauer HV, stellte seine Schützlinge während einer Auszeit neu ein. Den Ausgleichstreffer ließen die Eisenacher nicht zu. Ballgewinne in der Abwehr und blitzschnelles Umschaltspiel, hoher Laufaufwand im Positionsangriff, Willy Weyhrauch traf per Gegenstoß zum 11:6 (17.). Danach haperte es beim ThSV Eisenach beim Torwurf. Die komfortable 5-Tore-Führung schmolz dahin. Auch nach Wiederanpfiff hatte die Jungandreas-Crew das Sagen, versenkte zum 14:16 (27.). Der beim ThSV Eisenach eingewechselte Marcel Schliedermann brachte seine arteigenen Stärken zum Tragen, ging beherzt in die Zweikämpfe. Alexander Saul powerte aus dem rechten Rückraum, traf mit seinem 4. Treffer zum 19:16 (33.). Es ging nicht zimperlich zu. Beim Stand von 19:18 zeigten die jungen Referees Nicolai Hansen nach Foulspiel Rot (35.). In der hektischen Schlussphase fiel nur noch ein Treffer zum 19:19 (37.). ThSV-Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk verhinderte mit einer Glanztat den Siegestreffer des Dessau-Roßlauer HV.

Im Schlussgang Sieg gegen den EHV Aue verspielt
Eine Jugendbrigade (Manys, Popa, Richardt, Iffert)  unterstützt durch zwei Routiniers (Miljak, Hansen), so startete der ThSV Eisenach in den ewigen Klassiker mit dem EHV Aue. Die Männer aus dem Erzgebirge um ihren Häuptling Eric Meinhardt und dem torgefährlichen Marc Pechstein trafen zum 4:2 (8:9 und 7:4 (12.). Eisenachs neue Formation gewann an Harmonie. Per Gegenstoß, eingeleitet von Keeper Stanislaw Gorobtschuk zu Maximilian Manys, abgeschlossen durch Nicolai Hansen, setzten die Thüringer zum Zwischenspurt vom 4:7-Rückstand zur 9:7-Führung durch Willy Weyhrauch (19.) an. Auch nach Wiederanpfiff blieben die Eisenacher tonangebend. Eine Fackel von Alexander Saul zischte zum 12:10 in den Kasten des EHV Aue. Zahlreichen Gegenstößen fehlte die Präzision, Die Steilpässe waren für den kleinen Maximilian Manys nicht zu erreichen. Der EHV Aue glich zum 12:12 (25.) aus. Nach Regelwidrigkeit an Hannes Iffert verwandelte Matthias Gerlich den fälligen Siebenmeter zum 16:15 (30.). Willy Weyhrauch verwertete einen Redwitz-Pass zum 17:15 (32.). Matthias Gerlich ließ das Netz zum 18:15 zappeln (33.). Zum Sieg reichte es nicht. Nach einer Auszeit fand der EHV Aue ein neues Rezept gegen den ThSV Eisenach. Die Wartburgstädter wurden zum Torwurf aus großer Entfernung gezwungen. Die Bälle landeten nicht im Ziel. Beim Stand von 19:19, nach einem Ballgewinn von Noah Streckhardt, kamen die Eisenacher nochmals zum Torwurf, doch das Leder landete über dem Kasten des EHV Aue.

Adrian Wöhler mit 4 Treffern in wenigen Minuten
Der Spielplan wollte es so, die letzte Turnierbegegnung zwischen dem HC Elbflorenz und dem ThSV Eisenach sollte über den Turniersieg entscheiden. Im eigenen Haus wollte der Zweitliga-Aufsteiger triumphieren, gestaltete die Auftaktphase aus seiner Sicht erfolgreich. Über Kreisläufer Henning Quade netzten die Dresdner zum 5:2 ein (8.), weckten damit den Ehrgeiz der Männer aus der Werner-Aßmann-Halle. Die Abwehr verengte mit Leidenschaft die Räume. Jeder geblockte Ball, jeder Ballgewinn motivierte zusätzlich. Schnelles Umschaltspiel irritierte die Hausherren. Adrian Wöhler markierte 4 Treffer in Folge zum 7:6 für seine Farben (11.). ThSV-Keeper Sebastian Brand parierte gegen den frei vor ihm auftauchenden Nils Kretschmer (15. Ibai Meoiki markierte leichtfüßig das 9:8 (16.). Dresden traf im Nachsetzen zum 11:11-Pausenstand.
Mit dem Ex-Eisenacher Patrik Hruscak im rechten Rückraum starteten die Hausherren in den zweiten Abschnitt. Die ThSV-Defensive um Nicolai Hansen und Duje Miljak bremste mit ihren Teamkollegen den Rückraum-Hünen aus. Was dennoch bis zum ThSV-Gehäuse kam, Stanislaw Gorobtschuk tauchte in die richtige Ecke ab. Die Gastgeber verzweifelten. Routinier Rene Boese jagte nach einem Konter das Leder völlig frei gar am Eisenacher Kasten vorbei. Matthias Gerlich und Adrian Wöhler markierten bei Eisenacher Unterzahl in der Kleingruppe das 15:13 (32.). Matthias Gerlich zog aus der 2. Etage zum 16:13 ab (33.). Mit einer 5:1-Abwehr versuchten die Hausherren Eisenachs Angriffsspiel zu bremsen, selbst zu Ballgewinnen zu kommen. Treffer gelangen den Männern von der Wartburg nicht mehr. Eisenachs Deckungsinnenblock mit Duje Miljak, Nicolai Hansen und Matthias Gerlich verrichtete im Zusammenspiel mit Torhüter Stanislaw Gorobtschuk Schwerstarbeit. Dem HC Elbflorenz gelang trotz leidenschaftlichen Bemühens nur noch der Anschlusstreffer. Daniel Luther & Co. tanzten auf dem Parkett. „Wann hat der ThSV Eisenach in den letzten drei Jahren schon mal einen Pokal geholt“, sinnierte Keeper Jan-Steffen Redwitz beim Gang zum Abendessen im VIP-Raum.

ThSV Eisenach beim Neujahrscup 2018 in Dresden:
Brand, Redwitz, Gorobtschuk; Iffert, Wöhler (6), Meoki (4), Luther, Gerlich (12/5), Miljak (3), Manys (2), Schliedermann (1), Hansen (6), Richardt b(5), Streckhardt, Popa, Niemeyer (3), Weyhrauch (6), Saul (6)

Alle Resultate vom Neujahrscup 2018 in Dresden
EHV Aue – HC Elbflorenz 15:16 (9:7)
ThSV Eisenach – Dessau Roßlauer HV 19:19 (12:11)
EHV Aue – ThSV Eisenach 19:19 (8:10)
Dessau Roßlauer HV – HC Elbflorenz 17:18 (7:11)
Dessau-Roßlauer HV – EHV Aue 18:20 (11:10)
ThSV Eisenach – HC Elbflorenz 16:15 (11:11)

Turnierendstand
1. ThSV Eisenach
2. Elbflorenz Dresden
3. EHV Aue
4. Dessau-Roßlauer HV

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