ThSV Eisenach stößt Tür zur Jugendbundesliga ein Stück auf

Nach der erfolgreichen Turnierteilnahme im Erzgebirge geht es nun nach Niedersachsen

Die männliche Jugend A des ThSV Eisenach unternimmt einen neuerlichen Anlauf in Richtung Jugendbundesliga. Die erste Hürde, ein Turnier in Aue mit 4 Teams, wurde erfolgreich gemeistert. Die ThSV-Talente lösten mit einem 22:22 gegen Aue, einem 18:16 über MTV Braunschweig und einem 15:14 im Herzschlagfinale gegen den HC Elbflorenz ein Ticket für die nächste Runde. Neuzugang John Katzwinkel trug mit 19 Treffern wesentlich zum Erfolg bei. Auch die NSG EHV/Nickelhütte Aue qualifizierte sich für das am kommenden Wochenende (Samstag, 28./Sonntag, 29.05.2022) in Ilsede (Niedersachsen/ Landkreis Peine) stattfindende zweite Turnier mit 6 Teams (HSG Verden-Aller, TSV Anderten, HC Bremen, TSV Burgdorf, ThSV Eisenach, NSG EHV/Nickelhütte Aue). Die Teams aus Thüringen und dem Erzgebirge treffen nicht aufeinander. Das Ergebnis des Aufeinandertreffens vom vergangenen Wochenende (22:22) fließt mit in die Wertung ein.

Die drei Ersten des Turnieres in Ilsede qualifizieren sich direkt für die Jungendbundesliga-Saison 2022/2023.

Wir freuen uns über den Erfolg in der Qualifikations-Vorrunde, müssen in der Chancenverwertung am anstehenden Wochenende deutlich zulegen, wollen wir unser Ziel erreichen, betont ThSV-Coach Matthias Bäurer.

Der auf allen drei Rückraumpositionen zum Einsatz gekommene Neuzugang John Katzwinkel (vom SV G-W Wittenberg) feierte einen guten Einstand, war mit 16 Treffern bester Werfer seines neuen Teams.

Endspurt-Qualitäten
Die 15- bis 18-jährigen ThSV-Talente, die vom Freitag bis Sonntag Quartier in einer Pension in Annaberg Buchholz bezogen hatten, bewiesen beim vom Gastgeber in der Sporthalle des Berufsschulzentrums Aue bestens organisierten Turnier besonders in zwei Begegnungen Endspurt-Qualitäten. Einsatz und Engagement bis zur letzten Sekunde wurden belohnt, insbesondere in den „Herzschlag-Spielen“ gegen den EHV Aue (nach 14:19-Rückstand noch zum 22:22-Endstand) und gegen den HC Elbflorenz (nach 11:14-Rückstand 5 Minuten vor dem Ende zum 15:14-Sieg). Mit einer etwas holprigen Leistung wurde der MTV Braunschweig mit 22:19 (12:12) bezwungen. Erwähnenswert: die guten Schiedsrichterleistungen an beiden Tagen!

Vom 14:19 zum 22:22 gegen die NSG EHV/Nickelhütte Aue
In einer ausgesprochen torreichen Begegnung (Spielzeit war immer 2 x 20 Min.) gegen die NSG EHV/Nickelhütte lagen die Eisenacher mit bis zu 5 Toren zurück. Zwar führten sie durch einen von Elias Wöhler verwandelten Siebenmeter 6:5 (14.), verließen dann aber ihr Konzept, lagen beim 14:17 (29.) mit 3 und beim 14:19 (31.) gar mit 5 Treffern zurück.

Wir fanden aber dann wieder zu unserem Faden, bauten uns durch erfolgreiche Abwehraktionen auf, holten uns Mut für den Angriff, bilanzierte ThSV-Coach Matthias Bäurer.

Auch Keeper Bastian Freitag, der einzige Torwart im ThSV-Kader, steigerte sich. Die letzten 9 Minuten gingen mit 8:2 an die Jungs von der Wartburg. Die Gastgeber zeigten angesichts der Aufholjagd der Eisenacher Nerven, kassierten Zeitstrafen und scheiterten vom Siebenmeter-Strich. Florian Müller glich für den ThSV Eisenach 12 Sekunden vor dem Ende zum 22:22 aus. Die Unparteiischen Lynn van Os und Pelin Odabas entschieden 5 Sekunden vor Ultimo auf Siebenmeter für die NSG EHV/Nickelhütte Aue. Bei der Ausführung trat Torben Lange deutlich über, sodass es beim 22:22 blieb. Florian Müller mit 5 sowie Julian Helm und Elias Wöhler waren mit je 4 Treffern in dieser Partie die erfolgreichsten ThSV-Werfer.

Zum Sieg geholpert
Mit der vielleicht schwächsten Leistung beim Turnier in Aue wurde der MTV Braunschweig mit 22:19 (12:12) bezwungen. Nach knapp 5 Minuten lagen die ThSV-Youngster mit 4:1 vorn. John Katzwinkel hatte gerade eingenetzt. Florian Müller erhöhte per Strafwurf auf 10:5 (17.).

Einige dachten wohl, im Schongang den Sieg nachhause zu schaukeln. Doch da irrten sie sich, blickte Matthias Bäurer zurück.

Beim 14:13 (36.) durch Braunschweigs starken Jan Mudrow wackelte der Eisenacher Sieg. Auf die Anschlusstreffer des MTV Braunschweig antworteten die Eisenacher mit eigenen Torerfolgen: John Katzwinkel zum 15:13 (37.), Joel Stegner zum 16:14 (38.), Felix Cürten zum 17:15 (38.) und John Katzwinkel per verwandelten Siebenmeter zum 18:16-Endstand (40.). Florian Müller, John Katzwinkel und Elias Wöhler markierten in dieser Partie je 4 Treffer. Linkshänder Florian Müller ließ in dieser und den beiden anderen Begegnungen allerdings viele gute Torchancen aus!

Er hätte im Turnierverlauf statt 10 mindestens 20, wenn nicht sogar noch mehr Treffer erzielen können, merkte Matthias Bäurer kritisch an.

Neuzugang John Katzwinkel wirft ThSV-Talente im Handball-Hitchcock zum Sieg
ThSV-Talente, ob in der A- oder B-Jugend, scheiterten in den vergangenen Jahren in wichtigen Spielen mehrfach an den Altersgefährten des HC Elbflorenz. Dieser „Fluch“ wurde im Erzgebirge beendet.

Eine richtig gute Abwehr fand im Angriff leider keine Fortsetzung, konstatierte ThSV-Coach Matthias Bäurer.

Im Sturm war über weite Strecken Ebbe. Julian Helm glich zum 3:3 aus (11.), danach führten die Sachsen nahezu durchgängig bis zur vorletzten Sekunde. Beim 14:11(35.) wähnten sie sich dem Sieg ganz nahe. Doch die Schützlinge von Henning Cal hatten die Rechnung ohne den ThSV Eisenach, und hier insbesondere ohne John Katzwinkel gemacht. Im richtigen Moment war auch Keeper Bastian Freitag zur Stelle. In einem wahren Handball-Hitchcock drehten die ThSV-Talente die Partie noch. John Katzwinkel (3) und Emil Starke trafen noch zum Eisenacher Sieg. John Katzwinkel mit der Schluss-Sirene zu Eisenachs einziger Führung im gesamten Spielverlauf. Völlig losgelöst lagen sich die Eisenacher in den Armen.

Der zweite und entscheidende Schritt soll am Wochenende folgen!

Für den ThSV Eisenach waren beim Turnier in Aue am Ball: Freitag; Müller (10 Tore), Katzwinkel (16), Beyer, Stegner (4), Wöhler (8), Elwert, Völksch, Höllein, Grabow, Cürten (1), Helm (10), Starke (3), Stehmann (3), Stupka

Die Ergebnisse der Qualifikations-Vorrunde in Aue:
NSG EHV/Nickelhütte Aue – ThSV Eisenach 22:22 (10:7), MTV Braunschweig – HC Elbflorenz 19:22 (12:12), ThSV Eisenach – MTV Braunschweig 18:16 (10:7), HC Elbflorenz – NSG EHV/Nickelhütte Aue 17:22 (11:11), HC Elbflorenz – ThSV Eisenach 14:15 (8:6), NSG EHV/Nickelhütte Aue – MTV Braunschweig 18:17 (9:10)
Mit jeweils 5 Pluszählern qualifizierten sich der EHV Aue und der ThSV Eisenach für die nächste Qualifikationsrunde.

Der Spielplan für das Qualifikationsturnier am Samstag, 28. und Sonntag, 29.05.2022 in Ilsede (Niedersachsen/ Landkreis Peine), Kreissporthalle Groß Lafferde, Eichhofsweg 3 in 31246 Ilsede (Spielzeit 2 x 20 Min.)

Samstag, 28.05.2022
12.00 Uhr: HSG Verden-Aller – TSV Burgdorf
13.15 Uhr: HC Bremen – NSG EHV/Nickelhütte Aue
14.30 Uhr: ThSV Eisenach – TSV Anderten
15.45 Uhr: NSG EHV/Nickelhütte Aue – HSG Verden-Aller
17.00 Uhr: TSV Burgdorf – ThSV Eisenach
18.15 Uhr: TSV Anderten – HC Bremen

Sonntag, 29.05.2022
10.00 Uhr: HSG Verden-Aller – ThSV Eisenach
11.15 Uhr: NSG EHV/Nickelhütte Aue – TSV Anderten
12.30 Uhr: HC Bremen – TSV Burgdorf
13.45 Uhr: TSV Anderten – HSG Verden-Aller
15.00 Uhr: ThSV Eisenach – HC Bremen
16.15 Uhr: TSV Burgdorf – NSG EHV/Nickelhütte Aue

Für den ThSV Eisenach werden anreisen: Bastian Freitag für das Tor (evtl. auch Pascal Bartelt) sowie die Feldspieler Hannes Beyer, Emil Starke, Elias Wöhler, Jannes Rehm, Emil Weiß, Julian Helm, Jakob Völksch, Felix Cürten, Marec Stupka, Conrad Ruppert, Kyrill Höllein, Anton Gröber, Maarten Elwert, Joaquin Grabow, Florian Müller, Leon Stehmann, Jonas Köhler, Joel Stegner, John Katzwinkel. Trainer: Matthias Bäurer und Daniel Hellwig.

Erläuterung zur Jugendbundesliga-Saison 2022/2023
Nach zwei von der Corona-Pandemie überschatteten Spielzeiten will der Deutsche Handballbund in der kommenden Saison zum normalen Modus zurückkehren. 40 Teams werden in der männlichen Jugendbundesliga antreten und nach einer einfachen Vorrunde in Meister- und Pokalrunde weiterspielen. 16 Teams durften sich bereits früh über die Sicherheit freuen, auch in der Spielzeit 2022/23 in der höchsten deutschen Jugendspielklasse anzutreten; andere hofften bis zum vergangenen Wochenende noch, die Qualifikation über die Landesverbände zu umgehen. Ein Überblick.

16 Teilnehmer für die Saison 2022/23 standen wie gesagt bereits früh fest – die Achtelfinalisten der diesjährigen Deutschen Meisterschaft (siehe unten). Vier weitere Startplätze wurden über den DHB-Pokal der A-Jugend vergeben. Frisch Auf Göppingen, die HG Oftersheim/Schwetzingen, die HSG Rodgau Nieder-Roden und der VfL Horneburg setzten sich durch und erspielten sich das direkte Startrecht

Auch über die Deutsche Meisterschaft der männlichen B-Jugend wurden noch Startplätze vergeben – an jeden Viertelfinalisten, der nicht ohnehin aufgrund des Abschneidens der aktuellen A-Jugend qualifiziert ist. So sicherten sich der TV Nieder-Olm und der HC Empor Rostock das Ticket.

Für die Saison 2022/23 in der Jugendbundesliga bedeutet es, dass über die laufende Saison maximal 22 von 40 Plätzen vergeben sein werden. Ob alle Teams, die sich einen Startplatz sicherten, diesen auch wahrnehmen wollen, steht noch auf einem anderen Blatt. Erst nach dem Meldeschluss für die Jugendbundesliga 2022/23 am 02. Mai 2022 um 18 Uhr wird Klarheit herrschen.
Die dann verbleibenden Startplätze in der Jugendbundesliga – mindestens 18, eventuell mehr – werden über die Qualifikation in den Landesverbänden – aufgeteilt in fünf Regionen – ausgespielt. Angesetzt für die Qualifikation ist der Zeitraum 21. Mai bis maximal 12. Juni. Am 17. Juni soll auf der Sitzung der Jugendspielkommission die Staffeleinteilung vorgenommen werden.

Teilnehmer Jugendbundesliga 2022/23

Achtelfinalisten Deutsche Meisterschaft
1. VfL Potsdam
Füchse Berlin
GWD Minden
HC Erlangen
HSV Hamburg
JSG Balingen-Weilstetten
MT Melsungen
Rhein-Neckar Löwen
SC DHfK Leipzig
SC Magdeburg
SG Flensburg-Handewitt
SG Pforzheim-Eutingen
THW Kiel
TSG Münster
TSV Bayer Dormagen
TV Bittenfeld

Halbfinalisten DHB-Pokal
Frisch Auf Göppingen
HG Oftersheim/Schwetzingen
HSG Rodgau Nieder-Roden
VfL Horneburg

Viertelfinalisten B-Jugend
TV Nieder-Olm
HC Empor Rostock

Th. Levknecht

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