ThSV Eisenach: Trainingsarbeit mit Yoga bereichert

Nora Ursinus leitete die Einheit • Handballer sehr angetan

Handball ist ein sehr kraftvoller und kampfbetonter Sport. Damit die Spieler dauerhaft gesund, verletzungsfrei und einsatzbereit bleiben, ist es wichtig einen Gegenpol zu schaffen. Verletzungen, Erschöpfung und Burn-out sind häufig Folge von einem „zu viel“ auf der einen Seite und einem „zu wenig“ auf der anderen. Deshalb ist es auch für Handballer unumgänglich, etwas für ihre Beweglichkeit und Entspannung zu tun. Gerade im Zweikampf ist gute Beweglichkeit ein ganz zentraler Aspekt in der Verletzungsprävention. Das ist auch die Meinung von Nora Ursinus, Yogalehrerin, Pilatestrainerin und Sportwissenschaftlerin. Sie betreibt im fünften Jahr das Yogastudio „mein yoga in eisenach“ (Markt 18). Der Name Ursinus ist in Handballkreisen und darüber hinaus bekannt. Nora Ursinus ist die Ehefrau des einstigen Eisenacher Bundesligaspielers Thomas Ursinus, dessen Vater Hans-Joachim Ursinus Eisenachs Handballgeschichte, bei Motor und später beim ThSV, als Trainer entscheidend mitgeprägt hat.

Gesammelte Energien werden im gesamten Körper verteilt
Kürzlich bereicherten die Zweitbundesliga-Handballer des ThSV Eisenach um Trainer Markus Krauthoff-Murfuni und dem neuen Kapitän Alexander Saul ihr Training mit einer von Nora Ursinus geleiteten Yoga-Einheit. Nach einer kleinen Meditation wurden vor allem an der Beweglichkeit der Schultern und Beine gearbeitet und das Ganze mit einer Entspannung abgeschlossen. Nora Ursinus schildert den Ablauf: Die kleine Meditation zu Beginn der Stunde dient dem „Ankommen“ und „sich-Sammeln“. Einfach mal stillsitzen, sich aufrichten und den Atem beobachten. Das hört sich leichter an als getan. Doch das bewusste Beobachten des Atems schafft Ruhe und Entspannung. Zu Beginn der Stunde haben wir in der Rückenlage die Beinrückseiten gedehnt, die Asanas (Haltungen) haben traditionell Namen in Sanskrit – in diesem Fall „supta padangustasana“, was so viel bedeutet wie liegende Hand-Fuß-Haltung. Hier wird häufig der Unterschied der Beweglichkeit beider Beine sehr deutlich und damit bestehender Dysbalancen. Weiter haben wir den „nach-unten-schauenden-Hund“ aufgebaut und sind dann in einige Standpositionen übergegangen, wie dem Berg, Dreieck und dem gestreckten Winkel, um vor allem die Flanken zu strecken. Mit verschiedenen sogenannten Schulteröffnungen, wie dem Adler oder dem Kuhgesicht, wurde die gesamte, für Handballer so wichtige Schultermuskulatur gedehnt. Abschließend folgte eine mit Blöcken unterstütze Schulterbrücke zum Ausgleich. Jede Yogastunde schließt mit einer Endentspannung ab, um die durch die Yogahaltungen gesammelten Energien im gesamten Körper zu verteilen. Ich habe dabei mit den Jungs eine kleine Variation des „Yoga Nidra“ (der Schlaf des Yogi) geübt.

Yoga hat verschiedene Stilrichtungen

Die Stunde mit den Jungs hat mir große Freude gemacht und ich freue mich auf die nächsten Male, unterstreicht Nora Ursinus.

Die ThSV-Handballer, von den Kreisspielern Justin Mürköster und Kristian Beciri, über die Rückraumspieler Martin Potisk, Daniel Dicker und Andrej Obranovic bis zu den Torhüter Blaz Voncina und Thomas Eichberger waren sehr angetan, erfreut über diesen Farbtupfer im Trainingsprogramm. Nora Ursinus gab zudem gebündelte Informationen: Im Yoga gibt es sehr viele verschiedene Stilrichtungen. Mein Mann, Thomas Ursinus, der inzwischen auch Yogalehrer geworden ist und ich sind im Stil nach B.K.S. Iyengar ausgebildet. Dieser Stil ist ein recht körperorientierter Stil in Verbindung mit Meditation und Pranayama (Atemtechniken). Wir arbeiten sehr genau – dabei steht die bestmögliche Ausrichtung des Körpers in den verschiedenen Asanas im Vordergrund. Um dies zu ermöglichen, kommen viele Hilfsmittel zum Einsatz, wie z.B. Gurte, Blöcke, Decken, Stühle etc.

Durch das genaue Arbeiten werden (muskuläre) Dysbalancen für den Übenden spürbar und in den Ausgleich gebracht. Das Ergebnis ist ein deutliches Wohlbefinden – körperliche Einschränkungen, Rückenschmerzen, Nackenverspannungen können gemindert oder ganz aufgelöst werden. Das konzentrierte Arbeiten an sich selbst in Verbindung mit bewusster Atmung schafft dabei noch einen hohen Grad an Entspannung, so dass auch das geistig-seelische Wohlbefinden gesteigert wird.

Weitere Informationen unter www.yogaineisenach.de.

Th. Levknecht

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