ThSV Eisenach – TV Gelnhausen

Mit herzerfrischendem Handball und mit einem deutlich spürbaren Wir-Gefühl sorgte der ThSV Eisenach während der ersten beiden Spieltage der neuen Saison für positive Schlagzeilen. Beim 33:28 über den TV Willstätt brannten Lehmann, Kastelic, Dau & Co. ein wahres Angriffsfeuerwerk ab. Am Samstag, 24. September, genießt die ThSV- Crew erneut Heimrecht. Um 19.30 Uhr ist der TV Gelnhausen zu Gast in der Werner-Aßmann-Halle. Dann soll das Feuer der Leidenschaft erneut lodern und mit der Unterstützung der Fans auf den Rängen (Tageskasse öffnet um 18.15 Uhr) ein weiterer voller Erfolg gelingen.

Interview mit Zdenek Vanek, dem Coach des ThSV- Zweitligateams:

Überrascht wie souverän Ihre Mannschaft am vergangenen Spieltag den TV Willstätt beherrschte ?

Unser Trumpf war zweifellos die mannschaftliche Geschlossenheit. Jeder spielte und kämpfte für den anderen mit. Von Beginn bestimmten wir den Verlauf, waren Chef auf eigenem Parkett. Mit der tollen Unterstützung der Fans ließen wir während der 60 Minuten nichts anbrennen. Im Vorfeld hatten besonders unsere Neuzugänge mächtig Dampf vor der Heimpremiere. Aber auch bei mir stieg der Puls mächtig an. Doch vom Anpfiff an lief es dann prächtig. Der TV Willstätt, am ersten Spieltag spielfrei und auch im DHB-Pokal nicht ernsthaft gefordert, wurde von uns kalt erwischt. Bei aller Freude über die 3:1 Auftaktzähler, wir müssen unsere Abwehrarbeit weiter verbessern.

Tomas Sklenak führte glänzend Regie. Hat sich der 23-jährige mit dieser Leistung selbst einen Maßstab gesetzt ?

Tomas war vor dem Anpfiff der Willstätt-Partie wie wir alle sehr aufgeregt; erstmals die «Gänsehaut-Atmosphäre» in der Werner-Aßmann-Halle. Doch er hat seine Stärken von Beginn an zum Tragen gebracht. Er hat im 1:1 Spiel geglänzt, hat aber ebenso für die beiden Rückraumspieler aufgelegt, die Kreisspieler mit gutem Auge in Szene gesetzt. Alle haben von ihm profitiert. Doch die Aufgabe des Mittelmannes ist nun einmal auch die Spielführung. Wenn sich die Chance zum Torwurf bietet, soll er auch selbst abziehen. Gegen Willstätt hielt er bis zur Sirene die Spielfäden in der Hand, ließ nicht nach. Mit dieser Leistung hat er sich zweifellos selbst Maßstäbe gesetzt.

Welche Schwerpunkte setzten Sie im Trainingsbetrieb während der vergangenen Woche ?

Wie angesprochen, wir müssen an unserer Deckungsarbeit weiter feilen. Es gilt das 6:0 Deckungssystem zu verbessern. Da muss viel miteinander gearbeitet werden. Konkret, zur Ballseite mitschieben, einen Schritt zum Ball mitmachen, um die Lücken im Abwehrverband zu schließen. Dafür haben wir etliche Trainingseinheiten genutzt. Das ist freilich ein langwieriger Prozess.

Anzeige

Mit dem TV Gelnhausen gastiert ein Team, dessen Stärken wohl im Rückraum liegen…?

Der TV Gelnhausen ist sicherlich die stärkste Mannschaft unserer drei ersten Punktspielkontrahenten. Sie sind für Tempo-Handball bekannt, wollen den Gegner regelrecht mit ihrer Angriffsflut überrollen. Ihr Rückraum ist zweifellos das Prunkstück. Genannt sei der routinierte Torjäger Krzystof Lisiecki, vor einigen Jahren auch beim HSV Suhl, und Regisseur Anders Indset. Alles erfahrene Spieler, die gut miteinander harmonieren. Mit Treffsicherheit wartete zuletzt der junge Rechtsaußen Christian Hildebrand auf, der es in den beiden Auftaktspielen auf 15 Treffer brachte.

Wie wollen Sie mit ihren Schützlingen die Aufgabe erfolgreich lösen ?

Das beste Rezept, an die Leistung vom Willstätt-Spiel anknüpfen. Wir müssen wieder gemeinsam spielen und fighten, einer dem anderen helfen, Jung und Alt eine Einheit bilden. Gegebenenfalls müssen wir unsere Abwehr entsprechend der Spielweise der Gäste umstellen. Wir müssen aggressiv in eigener Halle agieren, haben keine Geschenke zu verteilen. Dabei bauen wir auf unsere Fans, unser fantastisches Publikum. Vielleicht ist auch der eine oder andere Handballanhänger der Region durch unser Auftreten am vergangenen Wochenende angeregt worden, wieder in die Werner-Aßmann-Halle zu kommen.

Sie schicken die Erfolgsformation der beiden ersten Spiele wieder ins Rennen ?

Personell ist alles an Deck. Wir gehen mit dem Aufgebot der Vorwoche in die Begegnung gegen den TV Gelnhausen.

Wie steht es um den Langzeitverletzten Stefan Kneer?

Er ist in dieser Woche erstmals nach seinem Ermüdungsbruch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, nachdem er zuvor Laufeinheiten absolviert hatte. Er brennt vor Ehrgeiz und Tatendrang. Wir müssen ihn bremsen. Der Fuß darf nicht zu früh belastet werden. Wir wissen, Stefan möchte so schnell wie möglich wieder spielen. Doch wir dürfen, vor allem im Interesse von Stefan, nichts übereilen. Geduld, auch wenn es ihm schwer fällt, ist vonnöten. Er muss sich langsam wieder herantasten.