ThSV Eisenach unter Erfolgszwang

TV Emsdetten kommt mit 4 Ex-Eisenachern nach dem ersten Saisonsieg gut gelaunt zum Geisterspiel in die Werner-Aßmann-Halle

Nach dem ersten Spieltag, einem 36:26-Kantersieg beim Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck, durfte sich der ThSV Eisenach über die Tabellenführung freuen. Dass dies nur eine Momentaufnahme war, mehr nicht, wussten unter der Wartburg alle. In den folgenden Partien gelang mit dem 30:29 über die HSG Konstanz aber nur noch ein Sieg. Aktuell stehen daher lediglich 4:8 Punkte auf der Bilanz. Die Niederlagen gegen den TV Hüttenberg (20:24 in heimischer Halle und noch vor Publikum) und am vergangenen Freitag beim ASV Hamm-Westfalen (23:33, ohne Zuschauer) ließen die Stimmungslage in den Keller fallen. Im Heimspiel am Mittwoch, 18.11.2020 um 19.30 Uhr (ohne Zuschauer) gegen den TV Emsdetten ist ein Doppelpunktgewinn fast schon Pflicht. Die Gäste, gleich mit 4 ehemaligen Eisenachern (Aivis Jurdz, Tomas Urban, Dirk Holzner, Marcel Schliedermann) im Saisonkader, bejubelten am vergangenen Spieltag mit einem 25:23 über den als Tabellenführer angereisten Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV ihren ersten Saisonsieg, kommen gut gelaunt nach Thüringen.

Manager Witte: Leidenschaft und Einsatz, das blieben unsere Jungs ab und an schuldig

Ich habe vor der Saison gesagt, es geht nur um den Klassenerhalt, erklärt Rene Witte.

Der Manager des ThSV Eisenach benennt zwei aus seiner Sicht elementare Faktoren:

Die Erwartungshaltung in und um Eisenach ist immer riesig. Es muss aufgehört werden, vom ersten Tabellen-Drittel zu sprechen. Wir haben die jüngste Mannschaft und den kleinsten Kader seit Jahren. Die Regieposition begleitet ein 21-Jähriger. Wir haben da nicht die erfahrenen Leute vergangener Jahre. Wollen wir eine Mannschaft aufbauen, braucht diese Zeit und Geduld.

Leidenschaft und Einsatz seien allerdings durchweg zu erwarten. Gerade von einer Eisenacher Mannschaft!

Das blieben unsere Jungs ab und an schuldig, räumt Rene Witte kritisch ein.

Dass sie es besser können, hätten sie bereits bewiesen. Der Manager zeigt Verständnis für Unzufriedenheit, appelliert aber an das riesige blau-weiße Fanlager, Geduld aufzubringen. Der Manager und Trainer Markus Krauthoff-Murfuni sind sich sicher, das Team werde am Mittwoch körperlich alles geben, Charakter und absoluten Willen zeigen, für und miteinander kämpfen.

Coach Krauthoff-Murfuni: Es gilt wie echte Männer wieder aufzustehen!
Nach der enttäuschenden Leistung in der WESTPRESS Arena in Hamm hatte Markus Krauthoff-Murfuni seine Schützlinge bereits Sonntagabend zu einer zusätzliche Trainingseinheit gerufen. Nicht ohne Grund stand Wurftechnik an.

Schüler, die in der Schule Probleme haben, müssen nachsitzen. Analog bei uns, haben wir zusätzliche Trainingseinheiten am Sonntagabend und Montagfrüh angeordnet. Es gilt, wie echte Männer wieder aufzusehen. Nicht nur für unseren Verein und unsere Region, sondern wir haben für uns selbst was gutzumachen! Wir müssen uns am Mittwoch selbst aus dem Loch herausholen! Die Mannschaft, jeder einzelne Spieler, ist mit sich selbst hoch unzufrieden. In ihr steckt Leben. Sie muss das in ihr steckendes Potential gemeinsam abrufen. Bei allem Respekt vor dem am Wochenende seinen ersten Saisonsieg feiernden TV Emsdetten, die Punkte müssen in Eisenach bleiben! Wir müssen ein klares Zeichen setzen. Es liegt ganz allein an uns, betont der Trainer des ThSV Eisenach.

TVE-Coach Aaron Ziercke freut sich auf Wiedersehen mit alten Bekannten
Aaron Ziercke, der Coach des TV Emsdetten, zeigt sich indes gut gelaunt:

Ich will nicht verhehlen, wir würden gern beide Punkte aus der Werner-Aßmann-Halle mitnehmen. Mit einer Trainingseinheit am Sonntagabend sind wir in die Vorbereitung der Mittwoch-Partie eingestiegen. Wir wissen, Eisenach hat eine gute Mannschaft, steht am Mittwoch nach den jüngsten Ergebnissen unter Druck. ThSV-Coach Markus Krauthoff-Murfuni kenne ich gut, wir beide haben zusammen die A-Lizenz abgelegt. Ich freue mich ebenso auf ein Wiedersehen mit meinem alten Spezi Münze, Eisenachs ehemaligen Spieler und heutigen Physiotherapeuten Martin Münzberg. Schade, dass die Partie ohne Zuschauer stattfinden muss. Ich habe schon als Spieler das besondere Eisenacher Fluidum geschätzt.

Rückraum-Kanonier Aivis Jurdz (von 2013 bis 2015 beim ThSV Eisenach und mit dem in die 1. Bundesliga aufgestiegen) wird wahrscheinlich aufgrund anhaltender Knieprobleme fehlen. Der inzwischen 37-Jährige hat sich nach einer Aushilfsaktion zu Beginn des Kalenderjahres für eine komplette Saison beim TV Emsdetten entschieden. Den jüngsten 25:23-Erfolg musste der ehemalige Eisenacher Marcel Schliedermann von der Wechselbank verfolgen, blieb ohne eine Einsatzminute. Aaron Ziercke klärte auf:

Sören Kress und Marcel Schliedermann ergänzen sich gut auf Rückraum-Mitte. Marcel Schliedermann war durch eine Schulterverletzung gehandicapt und bei Sören Kress lief es vorzüglich, so dass ich keinen Wechsel vornahm. Am Mittwoch wird er bestimmt mitwirken.

Th. Levknecht

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