ThSV Eisenach vor zweitem Teil der „Erlanger Wochen“

Aufsteiger TV Erlangen-Bruck mit Ex-Eisenacher Jason Mignon Gastgeber • Wartburgstädter haben 6. Sieg im 6. Saisonspiel klar im Fokus

Am Samstag, 29.09.2018 läuft der ThSV Eisenach um 18.00 Uhr erneut auf das Parkett der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle in Erlangen (Schillerstraße 58). In der Vorwoche war an gleicher Stätte der HC Erlangen II Gastgeber. Die Partie endete mit einem 34:27-Erfolg des Teams aus der Werner-Aßmann-Halle. Jetzt ist Aufsteiger TV Erlangen-Bruck Gastgeber, in dessen Reihen der ehemalige Eisenacher Jason Mignon steht. Aus dem Schwäbischen kommend reifte dieser im Jugendprojekt des ThSV Eisenach, wohnte im Sportinternat des Vereins, spielte in der Jugendbundesliga und im Thüringenligateam Männer, schnupperte aber auch schon Erstbundesligaluft. Beruflich zog es ihn, von allen in Eisenach als Supertyp geschätzt, vor zwei Jahren ins Fränkische. Nun trifft er auf zahlreiche Teamgefährten von einst.

Ausreichend Tickets an der Tageskasse in Erlangen
Das ThSV-Team um Marcel Schliedermann kann wieder auf lautstarke Unterstützung bauen. Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Sonderbus rollt um 13.30 Uhr gen Erlangen. Viele ThSV-Fans werden im Privat-PkW aufbrechen. Ausreichend Tickets sind für Kurzentschlossene an der Tageskasse in Erlangen erhältlich. Auch Eisenachs Handball-Urgestein Rainer Osmann, jetzt im Fränkischen wohnend, wird wieder zugegen sein.

Coach Hasanefendic warnt eindringlich vor einer Unterschätzung
Für viele im Eisenacher Lager ist die Aufgabe am Samstag die leichtere der „Erlanger Wochen“. Trainer Sead Hasanefendic will davon nichts wissen. Die Trainerikone weiß nur zu gut, wie schnell eine Unterschätzung des Kontrahenten zu fatalen Folgen führen kann.

Der TV Erlangen-Bruck setzt auf eine eigene Art des Handballs, warnt Sead Hasanefendic alle Blau-Weißen.

Eine offensive Deckung im Zusammenspiel mit dem Torwart, schneller geradezu überfallartiger Zug nach vorne hat die Analyse ergeben.

Wir müssen kompakt und konzentriert in der Deckung stehen sowie ein schnelles Spiel nach vorn initiieren. Auch, um zu den sogenannten einfachen Toren zu kommen, erklärt Sead Hasanefendic.

Die hohe Zahl der Gegentreffer moniert Rückraumspieler Daniel Luther.

Ja, wir wollen im Schnitt unter 20 Gegentreffern bleiben, je Halbzeit maximal 10 Tore kassieren, gewährt der Eisenacher Coach Einblick in seine Strategie.

Das sei freilich nicht immer so umsetzbar. Grundlage dafür sei ein konzentriertes Angriffsspiel ohne viele Ballverluste sowie eine geschlossene Deckung im Zusammenspiel mit dem Torhüter.

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Martin Potisk zumindest wieder auf der Bank
Gegenüber der Vorwoche hat er einen Spieler mehr im Aufgebot. Martin Potisk hat seine Verletzung noch nicht vollends auskuriert, wird aber auf der Bank Platz nehmen.

Wir werden aber kein Risiko eingehen, betont der Eisenacher Coach.

Andere Rückraumspieler, wie Noah Streckhardt und Jonas Richardt, seien ja auch da. In der Vorwoche habe das gut geklappt. Mladan Jovanovic steht weiter auf der Verletztenliste. Ob Willy Weyhrauch, in der Vorwoche mit einem Kurzcomeback, zu längeren Einsatzzeiten kommt, darauf wollte sich Sead Hasanefendic nicht festlegen. Ihn schweben „sporadische Einsätze“ vor, zumal mit Armend Alaj eine gute Alternative für Rechtsaußen zur Verfügung stehe. Einen Qualitätsgewinn verzeichnete der ThSV Eisenach in der Vorwoche durch das Wiedermitwirken – nach fast einjähriger Verletzungspause – von Justin Mürköster.

Gutes Timing, explosiv, guter Abschluss, lobte Sead Hasanefendic den kürzlich das 22. Lebensjahr vollendenden Kreisspieler in der Vorwoche.

TV Erlangen-Bruck: Gemeinschaftlich – authentisch – respektvoll – ehrlich
Der samstägliche Gastgeber des ThSV Eisenach, der TV Erlangen-Bruck, ist unter Leitung seiner beiden Erfolgstrainern Ben Ljevar und Roland Nixdorf nach dem Ende der Spielzeit 2017/2018 überraschend in die 3. Liga aufgestiegen, wurde der Ost-Staffel zugeteilt. Was auch Oberbürgermeister Florian Fink entsprechend zu würdigen wusste:

Der Handballsport hat in unserer Stadt einen hohen Stellenwert und ruft große Resonanz bei den zahlreichen Fans hervor. Der TV Erlangen-Bruck trägt nicht nur aufgrund der jüngsten Erfolgsgeschichte mit dazu bei, dass Erlangen mit zu den Handball-Hochburgen Deutschlands zählt.

Dazu Nixdorf:

Der Standort mit zwei Drittliga-Teams in einer Stadt, das ist sensationell. Ich weiß gar nicht, wo es das noch gibt.

Beide Drittligisten sind in der noch jungen Saison bereits schon aufeinander getroffen. 20:20 trennten sich die U23 des HC Erlangen und der Aufsteiger Erlangen-Bruck. Und das vor 1.350 Zuschauern in der bis auf den letzten Platz gefüllten Hiersemann-Halle. Das ändert nichts daran, dass die aus dem Erlanger Stadtteil Bruck stammende „Brooklyn United“, wie sich die Männermannschaft nennt, auf dem Boden der Tatsachen bleibt.

Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, so der Vereinssprecher Ulf Thaler.„Vor gefühlt vier, fünf Jahren war es halt eine nette Truppe. Und das war’s, erzählt Ben Ljevar, der zweite Mann im Trainer-Duo des Liganeulings: Die Mannschaft hat einen überragenden Charakter und ist drittligatauglich, wenn alle anwesend sind.

Das Geheimnis des Erfolges
Laut Vereinssprecher Thaler gibt es keine Formel des bisherigen Erfolges:

Die Gemeinschaft, der ehrliche Umgang und immer authentisch bleiben, das sind unsere Prinzipien. Dazu wollen wir immer respektvoll auftreten im Spiel wie neben dem Handballfeld. Und weiter: Die beiden Trainer Roland Nixdorf und Ben Ljevar stellen das „Brooklyn United“- Team professionell und gezielt auf jeden Gegner ein. Dazu werden Videoanalysen vollzogen, Einzelgespräche geführt und taktische Abläufe in jedem Training erarbeitet. So ist „Brooklyn United“ längst zu einem weiteren Markenzeichen in der vielfältigen Erlanger Handball-Landschaft herangewachsen.

Th. Levknecht

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