ThSV Eisenach will auch spielerisch überzeugen

Wartburgstädter empfangen am Samstag den TV Germania Großsachsen aus Baden-Württemberg • Trainer Sead Hasanefendic im Interview

Zum zweiten Heimspiel der Saison erwartet der ThSV Eisenach am Samstag, 15.09.2018 um 19.30 Uhr ein Team aus Baden-Württemberg, die Handball-Männer des TV Germania Großsachsen. Die Gemeinde Großsachsen ist einer der beiden Teilorte der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße im Norden des Rhein-Neckar-Kreises im Nordwesten Baden-Württembergs. Die heutige Gemeinde Hirschberg entstand am 1. Januar 1975 durch die Vereinigung der beiden bis dahin selbständigen nordbadischen Gemeinden Großsachsen und Leutershausen an der Bergstraße. Beide Orte gehörten über Jahrhunderte zur Kurpfalz. Großsachsen Gemeinde Hirschberg hat derzeit etwa 3.300 Einwohner. Die Handball-Männer des TV Germania Großsachsen konnten in der bisherigen Saison noch keinen Pluszähler verbuchen.

Das es für den TVG Großsachsen eine schwierige Saison werden würde, war allen Verantwortlichen vor der Saison klar. Das man aber nach drei Spielen immer noch keinen Punkt eingefahren hat und davon schon zwei Heimspiele verloren geben musste, damit war nicht zu rechnen, vermeldet die Vereins-Homepage nach der kürzlichen 27:36-Heimniederlage gegen den HC Erlangen II.

Vor der Partie sprachen wir mit Sead Hasanefendic, dem Coach des ThSV Eisenach:
Ihre Mannschaft bot beim Auswärtsspiel in Groß-Bieberau leistungsmäßig zwei verschiedene Halbzeiten. Wie erklären Sie sich das?
Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Aus einer starken Deckung mit nur 8 Gegentreffern haben wir ein schnelles Angriffsspiel, auch im Positionsangriff, initiiert. Die klare Pausenführung war ein Beleg. Nach der Halbzeitpause wollten wir gleich nachlegen. Doch das in der Kabine Besprochene wurde nicht umgesetzt. Einige in meinem Team dachten wohl, angesichts der 7-Tore-Führung, die Partie sei entschieden. Selbstzufriedenheit war ein schlechter Ratgeber. Schnelles Spiel, Kampf und kompromisslose Abwehr hatten wir nicht mehr auf der Tagesordnung. Unsere schmale Rückraumbesetzung mit zwei Links- und zwei Rechtshändern, war unserem Spiel nicht zuträglich. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, auch nicht beim 19:20, dass die Partie noch kippen könnte. Über zwei Halbzeiten betrachtet, ist der 4-Tore-Sieg ein realistischer Ausgang.

Sie vertrauen Ihrer Stammformation. Alle bisherigen drei Punktspiele stand zum Auftakt die gleiche Formation auf dem Parkett?
Das ist im Handball nicht unüblich. Auch der THW Kiel setzt auf seine Stammformation. Unsere hat sich aus den Vorbereitungsspielen ergeben. Ein Auftakt mit der Stammformation soll Sicherheit geben. So war es ja auch in Groß-Bieberau. Je nach Spielverlauf haben dann alle 11 Spieler ihre Einsatzzeiten erhalten.

Bei den Torhütern scheint sich eine Rangfolge zu ergeben, Gorobtschuk, Kremmer, Brand?
Neben einem erfahrenen haben wir zwei junge Keeper. Zwei junge Keeper, die Leistungsschwankungen unterliegen. Das ist normal. In den Vorbereitungsspielen war Basti Brand vor Lars Kremmer. Während der bisherigen Punktspiele macht Lars Kremmer einen guten Job. Wir haben drei Torhüter im Kader und bisher auch auf dem Spielprotokoll, können jederzeit auch die Reihenfolge ändern. Da ist nichts zementiert.

Die positive Entdeckung der letzten beiden Spiele war wohl der junge Martin Potisk?
Mladan Jovanovic und Martin Potisk, aber auch Noah Streckhardt, sind unsere Männer für Explosivität und Dynamik. Sie haben bisher diesbezüglich Akzente gesetzt. Leider ist Mladan Jovanovic verletzt. Martin Potisk hat zuletzt überzeugt. Spieler, die sehr gut spielen, genießen natürlich auch mein Vertrauen. Mit der Entwicklung dieses 19-jährigen Burschen bin ich jedenfalls zufrieden.

Jonas Richardt scheint sich als rechter Rückraumspieler auf Rechtsaußen nicht besonders wohl zu fühlen. Wie lange muss er da noch aushelfen? Ist die Rückkehr von Willy Weyhrauch in Sicht?
Mit dem Ausfall von Willy Weyhrauch hat Jonas Richardt seine Aufgabe auf Rechtsaußen bekommen. Beim Sparkassencup gegen Erstbundesligisten hat er über 3 x 60 Minuten auf Rechtsaußen überzeugt. Derzeit spielt er nicht so frisch auf. Mit Armend Alaj hat er eine Konkurrenz auf Rechtsaußen bekommen. Konkurrenz belebt bekanntlich. Kehrt Willy Weyhrauch zurück, der Termin ist jedoch noch offen, wird Jonas Richardt wieder seine angestammte Position im rechten Rückraum übernehmen. Jonas Richardt spielt, wie zuletzt in Groß-Bieberau, aber auch jetzt phasenweise im rechten Rückraum.

Am Kreis beißt Hannes Iffert mit einem Muskelfaserriss im Arm schon länger auf die Zähne. Wann ist mit dem Comeback von Justin Mürköster zu rechnen?
Justin Mürköster ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Er absolviert alle Trainingseinheiten. Ich bin mit seiner Entwicklung zufrieden. Er ist allerdings noch nicht hundertprozentig fit. Nicht wegen Hannes Iffert hoffe ich auf sein Comeback; Justin Mürköster ist ein sehr guter Kreisläufer. Ihn brauche ich aber über die gesamte Saison, das heißt, wir werden kein Risiko mit einem verfrühten Einsatz eingehen. Ob er gegen den TV Großsachsen schon wieder mit auf der Bank sitzt, ob er Einsatzzeiten erhält, entscheiden wir noch.

Was gibt es über die Verletzung von Mladan Jovanovic zu vermelden?
Aufgrund eines eingeklemmten Nervs trainiert er außerhalb der Mannschaft. Wann er uns wieder zur Verfügung steht, kann ich nicht sagen. Mladan Jovanovic ist für uns ein wichtiger Spieler.

Nun kommt der TV Germania Großsachsen. Was ist Ihnen vom Team aus Baden-Württemberg bekannt?
Wie fast alle Drittligisten, der TV Großsachsen verfügt über eine gute und willige Mannschaft. Er setzt auf schnelles Spiel nach vorn, hat aber in dieser Saison noch keinen Pluszähler erobert. Ein Sieg für uns ist Pflicht. Aber nicht nur das, es geht auch um die Art und Weise. Da haben wir gegenüber unseren Zuschauern, mit Blick auf das Heimspiel vor zwei Wochen gegen Bruchköbel, einiges gutzumachen. Unsere Fans wollen eine spielerisch dominierende Mannschaft sehen, so wie in der ersten Halbzeit in Groß-Bieberau, aber eben über 60 Minuten. Wir hoffen auf viele Zuschauer als unseren 8. Mann.

Th. Levknecht