ThSV Eisenach will das Gegenstoßspiel der Mittelhessen kontrollieren

Wartburgstädter gastieren am Mittwoch im ersten Auswärtsspiel unter Leitung ihres neuen Trainers Misha Kaufmann beim TV Hüttenberg/ Wahrscheinlich gleiche Formation wie beim Sieg über Rostock

Mitte August standen sich der ThSV Eisenach und der TV Hüttenberg in Mühlhausen zu einem Testspiel gegenüber. Die Thüringer überrollten die Mittelhessen beim 34:23 (22:12) förmlich. Knapp 10 Wochen später belegt der TV Hüttenberg nach 5 Siegen (u.a. auch ein 30:27 über Erstliga-Absteiger Coburg) und 2 Niederlagen mit 10:4 Punkten den 4. Tabellenplatz, der ThSV Eisenach nach 2 Siegen und 5 Niederlagen mit 4:10 Punkten den 18. Tabellenplatz in der 2. Handballbundesliga. „Das ist einmal mehr der Beweis, wie wenig aussagefähig solche Vorbereitungsspiele sind. Test- und Punktspiele sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, erklärt der Ex-Eisenacher Stefan Kneer, seit dem Sommer 2020 in Diensten des TV Hüttenberg. Am Mittwoch, 27.10.2021 gastiert der ThSV Eisenach zum Punktspiel beim TV Hüttenberg (Anwurf um 19.30 Uhr in der Sporthalle Hüttenberg). Stefan Kneer, von 2002 bis 2006 beim ThSV Eisenach, danach u.a. beim SC Magdeburg, den Rhein-Neckar Löwen und der HSG Wetzlar, 73 Länderspiele absolvierend, ist inzwischen in die Rolle des spielenden Co-Trainers geschlüpft. „Ich nehme im Spielertrikot mit auf der Bank Platz, greife aber nur noch im Notfall ein. Unser Kader ist so groß, dass ich dies in den bisherigen Punktspielen kaum brauchte. Das wird sicher auch am Mittwochabend nicht anders sein“, erklärte der 35-jährige Rückraumspieler. Dass sein Team den 6. Saisonsieg in diesem hessisch-thüringischen Nachbarschaftsvergleich fest auf der Agenda hat, daraus macht Stefan Kneer kein Hehl. Johannes Wohlrab, der Cheftrainer der Hüttenberger, wird wahrscheinlich sein stärkstes Aufgebot zur Stelle haben.

Die Partie ist zugleich das zweite Punktspiel von Misha Kaufmann als Coach der Wartburgstädter. Der Einstand des 37-jährigen Schweizer verlief am Samstag durch einen 27:26-Erfolg über den starken Aufsteiger HC Empor Rostock optimal. Ein Geniestreich von Rechtsaußen Ante Tokic verwandelte den Thüringer Handballtempel in ein Tollhaus. Ich habe überall Verbesserungen gesehen. Wir haben die richtigen Steine umgedreht. Unsere Verteidigung müssen wir Schritt um Schritt weiter verbessern. Es gibt noch einiges anzugehen“, erklärte Misha Kaufmann in der Analyse der 60 Minuten gegen die Ostseestädter. Bemerkenswert die Antwort auf die Frage nach den Beweggründen für den Wechsel von der Schweiz in die Wartburgstadt. „Ich möchte mich weiterentwickeln, den nächsten Schritt vollziehen. Mein Herz sagt, die Entscheidung, nach Eisenach zu gehen, war die richtige. Hier sehe ich eine echte Perspektive.Nun das erste Auswärtsspiel für Misha Kaufmann. Er wird vermutlich die Formation vom vergangenen Samstag aufbieten. Ob Ivan Snajder wieder mitwirken kann, ist höchst fraglich. Jannis Schneibel, eigentlich Rückraum-Mitte-Spieler, beim Sieg über das Team von der Waterkant auf Linksaußen seine Sache außerordentlich gut machend, könnte wieder in diese Rolle schlüpfen. Hierfür steht natürlich auch Routinier Adrian Wöhler bereit. „Der TV Hüttenberg praktiziert eine unbequeme Verteidigung. Mit Dominik Mappes verfügen die Mittelhessen über einen überragenden Spielleiter im Angriff“, betont Misha Kaufmann mit Blick auf den Mittwochabend. Was erhofft er sich von seinem Team?Wir müssen eine gute Verteidigung stellen und zugleich gute Lösungen im Angriff finden, die erste und zweite Welle des TV Hüttenberg gut kontrollieren.“ Johannes Jepsen und Thomas Eichberger werden sich die Aufgaben im Tor teilen. Der Hesse Jonas Ulshöfer im Trikot der Thüringer freut sich auf sein zweites Pflichtspiel nach langer Verletzung (Kreuzbandriss) „Ich sollte meine Zweikampfstärke zeigen. Ich habe einen Siebenmeter und zwei Zeitstrafen herausgeholt“, sah der 28-jährige Rückraumspieler seine Aufgabe am vergangenen Samstag bestens erfüllt. Die Verletzung sei auch raus aus dem Kopf. „So kann es weitergehen, am besten gleich am Mittwoch im Auswärtsspiel in Hüttenberg“, erklärten Jonas Ulshöfer und Malte Donker unisono nach dem Sieg in der 70. Auflage des Klassikers gegen den HC Empor Rostock.

 

Th. Levknecht

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