ThSV Eisenach will den Flow aus der Vorbereitung mit in die Punktspielsaison nehmen

Zum Start ist mit der SG BBM Bietigheim ein Aufstiegskandidat Gastgeber

Die 6 Siege in 8 Testspielen zählen am Samstag für den ThSV Eisenach nicht. Auch der 35:31-Erfolg in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde in Lübeck nicht. (Die Partie der 2. Pokal-Hauptrunde gegen Erstbundesligist HSG Wetzlar wird am Mittwoch, 06.10.2021 um 20.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle angepfiffen.) Die Wartburgstädter gastieren zum Start von 38 Punktspielen in der 2. Handballbundesliga der Männer am Samstag, 11.09.2020 um 19.00 Uhr bei der SG BBM Bietigheim (Sporthalle Am Viadukt).  Das Team von Trainer Markus Murfuni muss sich also gleich bei einem der Aufstiegsanwärter beweisen.

Ex-Welthandballer Iker Romero in seiner ersten Stelle als Cheftrainer
Die Sehnsucht ist groß, deshalb auf der Wunschliste der Gastgeber mit ganz oben, im dritten Anlauf die Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs.

Mit Romero in die 1. Liga, titelte das Fachorgan Handballwoche die Saisonvorschau zur SG BBM Bietigheim.

Dem ehemaligen Welthandballer Iker Romeros steht als neuer Cheftrainer eine eingespielte, erfahrene mit vielversprechenden Talenten und drei gezielten Neuverstärkungen besetzte Mannschaft zur Verfügung. Neu im Aufgebot sind Torhüter Konstantin Poltrum (vormals HSC Coburg), Rückraumkanonier Sven Wesseling (TV Emsdetten) und Linksaußen Alexander Pfeifer (TV Großwallstadt).

Die Trainingssteuerung ist etwas neu für viele. Es wird mehr Wert auf die Details gelegt und es gibt ein neues Gesamtkonzept. Wir arbeiten hart daran und alle sind sehr fokussiert. Außerdem haben die Ergebnisse, aber vor allem die Spielweise gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, gibt sich Kapitän Paco Barthe optimistisch. Der spanische Touch ist schon da. Die Trainer arbeiten viel mit Video. Es wird sehr viel Wert auf Taktik gelegt, in der Abwehr und im Angriff. Wir trainieren und wiederholen viele Sachen, bis es automatisiert ist und die kleinen Details passen. Das ist sehr aufwendig und wir werden sicherlich während der Saison weiter viel daran arbeiten müssen, ergänzt Paco Barthe.

Das Prunkstück ist der Rückraum mit Abwehr-Ass Paco Barthe, den unterschiedlich veranlagten Spielmachern Jonas Link (derzeit aber noch verletzt), Dominik Claus, Maximilian Öhler, Juan de la Pena und Sven Weseling. Auf Torejagd soll wieder der extrem sichere Siebenmeter-Werfer Christian Schäfer (234 Treffer in der Vorsaison!) gehen. Fehlen wird am Samstag verletzungsbedingt Kreisspieler Patrick Rentschler. Hinter dem Einsatz von Mario Urban steht ein dickes Fragezeichen (Nasenbeinbruch).

ThSV-Coach Murfuni: Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen.

Wir stehen wohl vor der sportlich größten Herausforderung seit dem Bestehen der eingleisigen 2. Handballbundesliga. Unsere Mannschaft ist dafür gezielt, insbesondere in der Breite, gut verstärkt worden. Wir sind jetzt in Vorfreude und Neugier, wie wir mit dieser, unserer jungen Mannschaft bestehen können, erklärt Maik Nowak, der ehemalige DHB-Auswahltrainer und seit der Vorsaison Sportlicher Leiter des ThSV Eisenach.

Mit der Verpflichtung der Rückraumspieler Jannis Schneibel (von den Rhein-Neckar Löwen) und Daniel Hideg (seinerzeit vereinslos, zuvor Eulen Ludwigshafen) wurde bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 der Paradigmenwechsel hin zu jungen deutschen Spielern eingeläutet. Die im Sommer gekommenen Rückraumspieler Malte Donker (TSV Hannover-Burgdorf) und Fynn Hangstein (TBV Lemgo) sowie Torhüter Johannes Jepsen (TuS N-Lübbecke) passen genau in diese Vereinsphilosophie.

Wir freuen uns, dass es wieder los geht. Die Resultate aus der Vorbereitung zählen jetzt nicht. Wir gehen optimistisch in die Saison, sind uns sicher, dass jeder Spieler stets alles gibt, damit schnell gepunktet wird, um unsere Zielsetzung zu realisieren, erklärt Eisenachs Manager Rene Witte.

Ähnlich sieht es Peter Walz, der neue Kapitän der Wartburgstädter:

Wir möchten eine bessere Endplatzierung als in der Vorsaison erreichen. In der Breite und in der Qualität sind wir besser aufgestellt. Eine Vorausschau in dieser stärksten zweiten Handballbundesliga aller Zeiten ist sehr schwer. Wir werden sehen, wo wir letztendlich landen. Wir wollen als Team temposcharfen, disziplinierten und zugleich begeisternden Handball bieten. Jeder Spieler weiß, er ist ein wichtiges Rad im gesamten Getriebe. Erreichen wir unser Level, haben wir viele Möglichketen, blickt Markus Murfuni, im zweiten Jahr Chef auf der Trainerbank, nach vorn.

Er hält allerdings die Bälle bewusst flach:

Das wichtigste Ziel ist, Konstanz und Homogenität zu entwickeln, jeder Spieler in jedem Spiel an seine Grenze geht, die in der Vorbereitung gezeigte gewisse Konstanz nun mit in den Ligabetrieb zu nehmen. Wir versuchen, die Schwankungen aus der Vorsaison zu minimieren. Mit unserem jungen Altersschnitt wird es nicht einfach, Schwankungen abzulegen, mehr Effizienz zu erreichen. Wir wollen mit unserer Art des Handballs, mit unserem Kampfgeist, in unserer Heimat begeistern und uns auswärts Erstaunen erarbeiten.

Er fügt hinzu:

Die Karten werden neu gemischt. Den Flow aus der Vorbereitung wollen wir mit in die Saison nehmen. Wir hoffen auf eine störungsfreie Saison, ohne Unterbrechungen und coronabedingte Spielausfälle. Was unsere Mannschaft betrifft, wir sind noch immer nicht da, wo wir sein wollen. Das wissen alle im Team. Wir wollen unsere Baustellen gut angehen, gezielt weggearbeitet bekommen.

Als absoluter Glücksgriff erwies sich – für den Angriff und die Abwehr – die bereits im Februar getätigte Verpflichtung von Kreisläufer Peter Walz (HG Saarlouis). Spannung verspricht der Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition!

ThSV Eisenach wahrscheinlich mit voller Kapelle
Mit Blick auf den Saisonstart unterstreicht Rene Witte,

bei einem der Aufstiegsfavoriten können wir befreit aufspielen. Mit der SG BBM Bietigheim ist immer zu rechnen! Im Team stehen individuell starke Spieler. Mit dem neuen Trainer hält eine spanische Spielweise Einzug; in meinen Augen effektiv und geradlinig. Das heißt für uns, auf der Hut zu sein. Die Resultate der SG BBM Bietigheim in der Vorbereitung und im DHB-Pokal lassen aufhorchen. Der neue Trainer hat viel bewegt, viel Neues einfließen lassen. Wir werden mit einer gehörigen Portion Respekt anreisen, aber keine Angst zeigen. Alles, was in der Vorsaison in Bietigheim gelaufen ist, zählt heute in meinen Augen nicht, erklärte Markus Murfuni.

Er wird wahrscheinlich sein stärkstes Aufgebot auf das Parkett schicken. Dabei also auch alle vier Neuzugänge: die Rückraumspieler Fynn Hangstein und Malte Donker, Torhüter Johannes Jepsen (TuS Nettelstedt-Lübbecke) und Kreisspieler Ruben Sousa (ehemals TuS Vinnhorst).

Th. Levknecht

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