ThSV Eisenach will Heimknoten lösen

Wartburgstädter empfangen Altmeister TV Großwallstadt und haben ersten Heimsieg im Visier

Der ThSV Eisenach weist nach vier Spieltagen mit 4:4 Punkten eine ausgeglichene Bilanz auf. Doch die vier Pluszähler wurden durch Kantersiege in Rostock (36:25) und Hildesheim (29:14) eingefahren, während es ausgerechnet zuhause zwei Niederlagen gegen die HSG Nordhorn-Lingen und TUSEM Essen setzte. «Wir wollen den Heimknoten lösen», macht Karsten Wöhler, der Manager des ThSV Eisenach und während seiner eigenen Kariere in der Bundesliga (THW Kiel, ThSV Eisenach, MT Melsungen) als Vollbluthandballer stets mit ganz viel Herz dabei, keinen Hehl aus der Zielstellung für Samstag, 20.09.2014 (Anwurf um 19.3ß Uhr). Im dritten Anlauf soll der erste Heimsieg der Saison her. Doch das wird ein schwerer Gang, gastiert doch mit Altmeister TV Großwallstadt ein Team, das mit 6:2-Zählern in die Saison gestartet ist und mit der Rückkehr in die 1. Bundesliga liebäugelt. In den Reihen der Gäste stehen mit Trainer Maik Handschke und Rückraumspieler Pavel Prokopec zwei ehemalige Eisenacher, die an einstiger Wirkungsstätte besonders motiviert sein dürften. Zu den Säulen zählen der israelische Auswahlspieler Chen Pomeranz, ein ausgesprochen torgefährlicher Spielgestalter, und Rechtsaußen Michael Spatz. «Bis auf die Langzeitverletzten Florian Eisenträger und Antonio Metzner sind voraussichtlich alle an Deck», informierte Maik Handschke zu Wochenmitte auf Nachfrage.

Breiter Kader soll genutzt werden
«Der Funke muss vom Parkett auf die Ränge überspringen. Ein Erfolgserlebnis am Samstagabend wäre für uns alle schon sehr wichtig», unterstreicht Karsten Wöhler. Der ThSV Eisenach hofft auf viele das Team unterstützende Zuschauer. «Von der ersten bis zur letzten Minute», fügt der Manager hinzu. Die anspruchsvollen Fans wurden zuletzt frühzeitig ungeduldig. «Wir wissen, eine Leistungssteigerung gegenüber den letzten beiden Heimpartien ist unerlässlich. Wir wollen den Schwung vom Auswärtsspiel in Hildesheim mit in die Werner-Aßmann-Halle nehmen», steht auf dem Plan von Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Er hat das Aufgebot der letzten Wochen zur Verfügung, also weiter ohne die langzeitverletzten Stammkräfte Tomas Sklenak, Dener Jaanimaa und Benjamin Trautvetter. Doch an personellen Alternativen fehlt es dennoch nicht auf der Wechselbank. Ein «Blockwechsel» in Hildesheim sorgte für eine Tempoforcierung. «Aus der Abwehr heraus wurden dann noch konsequenter die Gegenstöße gelaufen», erinnert sich Adalsteinn Eyjolfsson. Der Isländer in Diensten der Thüringer freut sich: «Die Neuzugänge sind im Team angekommen.» Die Rückraumspieler Jan Forstbauer (per Zweitspielrecht der MT Melsungen) und Marcel Schliedermann (vom VfL Bad Schwartau) wussten positive Akzente zu setzen. Auch der junge vom LHC Cottbus gekommene Rechtsaußen Tom Seifert setzte «erste Duftmarken», beteiligte sich an der Trefferausbeute. «Wir wollen unseren breiten Kader so gut wie möglich nutzen», betont Adalsteinn Eyjolfsson und kann sich weitere «Blockwechsel» durchaus vorstellen. Auf «ein Team im Team» baut der ThSV Eisenach auch gegen den TV Großwallstadt, auf das sich gut ergänzende Torhüterduo Rene Villadsen/Stanislaw Gorobtschuk. In der nächsten Saison wird es dieses allerdings nicht geben. Rene Villadsen entschied sich für ein vermeintlich attraktiveres Angebot, wird den ThSV Eisenach zum Saisonende verlassen. «Wir sind uns sicher, er wird bis zum Saisonende in professioneller Art alles für den ThSV Eisenach geben», betont Karsten Wöhler. Mit der Bekanntgabe der Nichtverlängerung solle auch Druck vom 28-jährigen Torwarthünen genommen werden, argumentierte Karsten Wöhler. Beim Kantersieg in Hildesheim ergänzten sich beide Schlussleute prächtig. Effektiv ergänzen sollen sich auch alle Feldspieler, damit der erste Heimsieg der noch jungen Saison Realität wird.
Eintrittskarten sind im Vorverkauf online unter www.thsv-eisenach.de und natürlich am Samstag, 20.09.2014 an der Abendkasse in allen Preiskategorien erhältlich.

Der TV Großwallstadt schrieb deutsche Handballgeschichte
Der TV Großwallstadt hat in 40 Jahren Königsklasse ein gehöriges Stück deutscher Handballgeschichte mitgeschrieben. Zwischen 1973 und 1990 gingen sieben Meistertitel an den TV Großwallstadt. Auf der Erfolgliste stehen ebenso vier deutsche Pokalsiege. Aber auch internationale Trophäen stehen im Schrank: Europacupsieger der Landesmeister 1979 und 1980, IHF-Cupsieger 1984, IHF-Goldpokalsieger 1980 und 2000 City-Cup-Sieger. Die Jahreszahlen zeigen, die Pokale haben schon gehörig Staub angesetzt. Die großen glanzvollen Zeiten sind vorbei. Nach der Saison 2012/2013 musste der TV Großwallstadt, der Altmeister, das Oberhaus verlassen. Die Luft in der 2. Liga bekam ihm zunächst nicht. Lediglich Platz 10 sprang in der Spielzeit 2013/2014 heraus. Im November 2013 wurde ein Trainerwechsel vollzogen; Maik Handschke löste Khalid Khan ab. In der aktuellen Saison richtet der TV Großwallstadt den Blick in obere Regionen, hat dazu sein spielendes Personal verstärkt. Wichtig, Spielmacher Chen Pomeranz, israelischer Nationalspieler, den die Eisenacher aus seiner Zeit beim ASV Hamm-Westfalen kennen, steht weiterhin im Aufgebot. Trainer Maik Handschke kann zudem auf seinen Wunschspieler bauen, kam doch Pavel Prokopec, mit dem er beim ThSV Eisenach und bei TUSEM Essen zusammen arbeitete, im Sommer vom SC DHfK Leipzig. Der 34-jährige Rückraumspieler soll in Angriff und Abwehr der verlängerte Arm des Trainers sein. Parallel zur sportlichen Aufbruchstimmung soll die weitere wirtschaftliche Erholung einhergehen. Die ganz großen Sprünge können nicht mehr gemacht werden, aber immerhin wurde die Lizenz ohne größere Auflagen erteilt. Der Etat beträgt immerhin noch stattliche 2 Millionen Euro! Doch «nur» 1,2 Mio. € fließen in das Zweitligateam. Die übrigen 800.000 € werden für administrative Maßnahmen, vor allem aber für die Tilgung von Altlasten benötigt.
Sportlich erfolgte der Start in die Saison 2014/2015 mit drei Siegen vielversprechend. Am 4. Spieltag erwischte es den TV Großwallstadt zuhause. Gegen das wohl momentan stabilste Team der Liga, die HSG Nordhorn-Lingen, setzte es eine 24:31-Niederlage. «Wir sind einfach noch nicht so weit wie Nordhorn», gab Trainer Maik Handschke freimütig zu.

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