ThSV Eisenach will im Pokal Gas geben

«Die Pokalendrunde in Hamburg ist ein einzigartiges Erlebnis. Dort einmal dabei zu sein, wäre für den ThSV Eisenach eine Riesensache», mit diesen Worten unterstreicht Peter Rost, Cheftrainer des ThSV Eisenach, die Wertigkeit des Pokals für sein Team. Im Vorjahr wurden die Tickets nach Hamburg hauchdünn verpaßt. Im Auswärtsspiel beim THW Kiel ging es äußerst knapp und mächtig umstritten zu, bis der «große» THW Kiel gegen die «graue Maus» ThSV Eisenach den Einzug in die Endrunde unter Dach und Fach hatte. Nun unternehmen die Eisenacher einen erneuten Anlauf.

Am heutigen Mittwoch reisen sie zum Zweitligaabsteiger SG Solingen (Anwurf 19.30 Uhr Klingenhalle). Auch wenn sich das Gesicht gegenüber der Vorsaison bei der SG Solingen mächtig verändert hat, im Pokal brennt der Zweitligist natürlich darauf, dem Erstligisten ein Bein zu stellen. Nach dem Abstieg aus dem Oberhaus, Wilhelmshaven hatte in den Relegationsspielen in der Endabrechnung die Nase vorn, hatten sich die finanziellen Probleme dramatisch zugespitzt. Am 8. Juli stellte die Sportring Solingen-Höhscheid Betriebs- und Marketing GmbH als Lizenznehmer des Klubs einen Insolvenzantrag. Unmittelbar darauf verließen scharenweise Spieler und Trainer das ins Trudeln geratene Solinger Handballschiff. Torhüter Torsten Friedrich und Anthony Pistolesi verabschiedeten sich in Richtung Magdeburg. Vygindas Petkevicius und Sven Hertzberg wechselten zur HSG Düsseldorf. Weitere vier Spieler sagten Adieu. Nur mit Mühe konnte der Spielbetrieb sportlich und finanziell für die 2. Liga abgesichert werden. Als verantwortlicher Coach fungiert mit Jörg Müller ein Spielertrainer. Das Saisonziel wurde mit Mittelfeldplatz in der 2. Liga den Umständen angepasst.
Vor einem leichten Gang steht der ThSV Eisenach dennoch keineswegs. Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Höherklassige Teams, und das ist in diesem Duell der ThSV Eisenach, müssen auf der Hut sein. «Wir wollen mit voller Kapelle richtig Gas geben, um in die nächste Runde einzuziehen», stellt Eisenachs Co-Trainer Matthias Allonge klar. Seit dem mit 27:24 gewonnenen Heimspiel gegen Nettelstedt ist auch das Lazarett beim ThSV Eisenach wieder leer. Stephan Just hatte als letzter sein Krankenbett nach überstandenen fiebrigen Infekt geräumt. Cheftrainer Peter Rost kann personell aus dem Vollen schöpfen. Mit dem Schwung des Nettelstedt-Sieges soll auch die Pokalhürde Solingen erfolgreich genommen werden.

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