ThSV Eisenach will nächsten Tabellenführer stürzen

Wartburgstädter empfangen am Samstag TuSEM Essen

Vergangenen Samstag bezwang der ThSV Eisenach in einem furiosen und begeisternden Handballspiel den ASV Hamm-Westfalen mit 29:24, der dadurch seine Tabellenführung an TuSEM Essen abgegeben musste. Am Samstag, 06.10.2019 gastiert nun TuSEM Essen um 19.30 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle. Gelingt es den Wartburgstädtern, den nächsten Tabellenführer zu stürzen? Mit TuSEM Essen gastiert ein ausgesprochen klangvoller Name unter der Wartburg. In der Historie stehen drei deutsche Meisterschaften und drei nationale Pokalerfolge. Doch der große Ruhm ist freilich verstaubt. Die Saison 2012/2013 war die letzte in der 1. Handballbundeliga. Zumindest leise wird gerade an die Tür zum Oberhaus geklopft.

Sead Hasanefendic, der Eisenacher Coach, der in der Vorwoche seinen Schützlingen einen maßgeschneiderten taktischen Anzug mit auf das Parkett gegeben hatte, blickt freudig und optimistisch gestimmt auf den Samstagabend.

Im Thüringer Handballtempel schreibe ich keinem Gast die Favoritenrolle zu. Wir haben eine junge Mannschaft mit guten Spielern, ohne überheblich zu sein, mit der Unterstützung unserer fantastischen Fans brauchen wir in eigener Halle vor niemandem Angst zu haben, vermerkt Sead Hasanefendic.

Der Trainerfuchs weiß natürlich nur zu gut, welch dickes Brett sein Team zu bohren hat.

Im Schnitt fast 33 Treffer, sechs Spiele ungeschlagen, das ist schon eine Hausmarke, betont der Eisenacher Trainer mit Blick auf den Traditionsclub aus dem Ruhrpott.

Jaron Siewert, im Jahr 2017 mit 23 Jahren das Traineramt bei TuSEM übernehmend, baut auf eine Mannschaft, die im Kern schon vier Jahre zusammenspielt.

Eine gute Offensive lebt von einer soliden Abwehrarbeit, ansonsten kommt man nicht ins Tempospiel und es fehlen die leichten Tore. Wir sind uns aber unserer Stärke bewusst und das gibt natürlich nochmal etwas mehr Sicherheit. Die Philosophie beim TuSEM ist sicherlich von Tempo und von hoher individueller Qualität geprägt. Umso besser jeder Einzelne ist, desto besser und unberechenbarer ist die ganze Mannschaft, gibt Jaron Siewert einen Einblick in seine Herangehensweise.

Unter den ersten Zehn der Torjägerliste befinden sich zwei TuSEM-Spieler: Dennis Sczesny (35 Treffer/ Platz 8) und Tom Skroblien (32 Treffer/ Platz 10). Eisenachs bester Werfer, Ante Tokic, rangiert mit 37 eingenetzten Bällen auf dem 5. Platz.

Geben die Torhüter den Ausschlag?
Wie will der ThSV Eisenach die Tormaschine der Liga stoppen, die ihre Tore aus dem Gegenstoß ebenso wie aus dem Positionsangriff erzielt? Sead Hasanefendic beantwortet die Frage so:

Mit einer gut organisierten verdichteten und aggressiven Abwehr. Wir dürfen die Zweikämpfe nicht verlieren. Wir müssen das Spiel des Kontrahenten durchschauen. Die Torhüter könnten in dieser Partie den Ausschlag geben. Wer hat den besseren Keeper? Vielleicht eine spielentscheidende Frage. Wir müssen versuchen, die Trefferzahl der Gäste auf 25 oder 27 zu beschränken. Wir dürfen uns keine technischen Fehler erlauben, um TuSEM zum Kontern einzuladen. Wir selbst sollten uns natürlich über die Abwehr Gelegenheiten zu einfachen Toren nach Gegenstößen erarbeiten. Wir werden technisch taktisch, physisch und emotional, wie gegen den ASV Hamm-Westfalen, alles geben, um mit einem positiven Resultat abzuschließen.

TuSEM- Keeper Sebastian Bliß schaffte es am vergangenen Spieltag in die „Mannschaft der Woche“. Vom ThSV Eisenach war der Mann mit der Hundertprozent-Torquote, Linkshänder Alexander Saul (9 Würfe – 9 Treffer), dabei.

„Eine erfolgreiche Mannschaft ändert man nicht.“
Getreu dem Motto, eine erfolgreiche Mannschaft nicht zu ändern, beabsichtigt der Eisenacher Coach, der Formation vom 29:24-Erfolg über den ASV Hamm-Westfalen das Vertrauen zu schenken. Für die Aufgaben im Tor stehen Blaz Voncina und der gerade Vaterfreuden genießende Stanislaw Gorobtschuk bereit. Denis Karic, der emotionale Typ, muss nach einer im Training zugezogenen Augenverletzung noch pausieren. Für die so wichtige mittlere Aufbauposition hat Sead Hasanefebndic drei ganz unterschiedliche, allerdings junge und für diese Liga unerfahrene Spielgestalter, im Kader: der nur 1,72 Meter große 19-jährige Yoav Lumbroso, der 20-jährige Martin Potisk und der zu Wochenmitte seinen 26. Geburtstag feiernde im Sommer vom Drittliga-Absteiger SG Bruchköbel gekommene Jonas Ulshöfer. Beim Erfolg der Vorwoche kamen die Stärken aller Drei zum Tragen.

Tickets im Vorverkauf und an der Abendkasse
Der ThSV Eisenach rechnet mit einer gut gefüllten Werner-Aßmann-Halle. Eintrittskarten sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de; in der ThSV-Geschäftsstelle und in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen erhältlich. Die Tageskasse mit ausreichend Tickets öffnet am Samstag um 18.00 Uhr.

Th. Levknecht

Anzeige