ThSV Eisenach will sich für den großen Aufwand belohnen

Von Verletzungen gebeutelte Wartburgstädter gastieren am Weihnachtsfeiertag beim TV Emsdetten

„Wenige Spieler haben seit Wochen ganz viel Last zu tragen“, beschreibt Christoph Jauernik, der Coach des ThSV Eisenach, die personelle Lage in seinen Reihen. Das bleibt nicht ohne Folgen. Am vergangenen Wochenende kassierten die personell so arg gebeutelten Wartburgstädter nach 7 Heimsiegen in Folge mit einem 24:29 gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke die erste Niederlage in heimischer Umgebung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag bestreitet der ThSV Eisenach sein letztes Punktspiel im Kalenderjahr 20016  ohne fünf Stammkräfte beim TV Emsdetten. Neben den langzeitverletzten Daniel Luther, Jonas Richardt, Dirk Holzner und Willy Weyhrauch wird wohl auch der „Mann der Hinrunde“ Duje Miljak aufgrund einer Bauchmuskelzerrung im Auswärtsspiel beim TV Emsdetten (Montag, 26.12.2016 um 17.00 Uhr) fehlen. Ein besonderes Spiel wird es für Eisenachs Rückraumspieler Olafur Bjarki Ragnarsson. Der Isländer trug von 2012 bis 2015 das Trikot des TV Emsdetten, in der 2. und in der 1. Liga. Im Aufeinandertreffen von Tabellen-Nachbarn, der TV Emsdetten rangiert mit 17:17 Punkten auf Platz 9, der ThSV Eisenach mit 19:15 Zählern auf Platz 8, haben die Gastgeber bis auf ihren Rückraum-Rechten Malte Schröder alles an Deck.

TV Emsdetten mit klar ansteifender Formkurve
Holger Kaiser, bis vor zwei Jahren einer von zwei Geschäftsführern der HBL, hier speziell verantwortlich für das Lizenzierungsverfahren, jetzt Geschäftsführer des TV Emsdetten, hofft auf ein qualitativ gutes Spiel vor großer stimmungsvoller Kulisse. Der TV Emsdetten empfängt als eines der heimschwächsten Mannschaften (7:11 Zähler) einen Kontrahenten, der auswärts noch keine Bäume ausgerissen hat, weist die Bilanz der Thüringer von Reisen nur 5:13 Zähler auf. Der TV Emsdetten kann indes auf eine positive Auswärtsbilanz verweisen (10:6 Punkte), siegte zuletzt mit 33:28 beim Dessau-Roßlauer HV, bei dem der ThSV Eisenach erst kürzlich über eine 20:28-Niederlage quittieren musste.  Der TV Emsdetten sieht sich nach schwachem Saisonstart auf einem aufsteigenden Ast. Zu den Leistungsträgern zählt Jaspar Adams, dessen jüngerer Bruder Roel Adams vor einigen Jahren beim ThSV Eisenach spielte. „Der ThSV Eisenach, voran Präsident Gero Schäfer und Manager Karsten Wöhler haben in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet, vieles auf den Weg gebracht. Der neue Kurs scheint mir der richtige zu sein“, erklärt Holger Kaiser. Um den Druck von seinem Team zu nehmen, schiebt er die Favoritenrolle, trotz des prall gefüllten Lazarettes, den Eisenachern zu. Mathias Gerlich sei ja wieder dabei, die Qualität des Kaders sei gut.

„Von Matthias Gerlich sind keine Wunder zu erwarten.“
Die Rollenverteilung aus Sicht der Thüringer sieht etwas anders aus. „Nach langer Verletzungspause können wir von Matthias Gerlich keine Wunder erwarten“, unterstreicht Christoph Jauernik, dem mit Marcel Schliedermann und Olafur Bjarki Ragnarsson gerade einmal zwei fitte Rückraumspieler zur Verfügung stehen. Der aus der 5. Liga reaktivierte Christopher Kaufmann (aktuell sportlich als Trainer eines Fußball-Kreisoberligisten im Unstrut-Hanich-Kreis ehrenamtlich engagiert), A-Jugend-Rückraumspieler Jonas Bogatzki und aus dem eigenen Männer-Thüringenligateam Allrounder Philipp Emmelmann rücken als Absicherung an die Seite des noch verbliebenen Stammpersonals: Adrian Wöhler auf Linkssaußen, Nick Heinemann auf Rechtsaußen, Tomas Urban auf Rechtsaußen und im rechten Rückraum, Marcel Schliedermann, Olafur Bjarki Ragnarsson und Matthias Gerlich für die Aufbaureihe, Nicolai Hansen, Marcel Niemeyer und der junge Hannes Iffert am Kreis sowie Stanislaw Gorobtschuk und Jan-Steffen Redwitz im Tor.

Wir müssen uns auf zwei Abwehrsysteme einstellen, erklärt Eisenachs Coach mit Blick auf den 2. Weihnachtsfeiertag.

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Der TV Emsdetten, nach der Saison 2013/2014 mit dem ThSV Eisenach in die 1. Liga aufgestiegen und wie das Team von der Wartburg prompt wieder abgestiegen, setzt auf eine 6:0 – und 3:2:1-Abwehr. Diese auszumanövrieren, wird dem ThSV Eisenach schwer fallen, der aufgrund der Verletzungsmisere im Deckungsverband improvisieren muss.

Wenige Spieler hatten ganz viel Last zu tragen. Sie haben es verdient, sich selbst zum Jahresausklang zu belohnen, unterstreicht Christoph Jauernik. Trotz dezimierten Kaders werden wir alles versuchen, um zu punkten, fügt der Eisenacher Trainer hinzu.

Tickets auch an der Tageskasse der Emshalle
Der TV Emsdetten informierte: Zu dem Spiel gibt es noch Tickets im Vorverkauf. Entweder über den  Onlineanbieter https://1461.reservix.de/events oder in der TVE-Geschäftsstelle http://www.tvemsdetten.com/kontakt/geschaeftsstelle/. Eintrittskarten ebenso an der Tageskasse am Montag ab 15.30 Uhr.

TV Emsdetten vermeldet Personalentscheidungen – Marten Franke kommt vom VfL Bad Schwartau
Auf der Rechtsaußenposition wird es zu den Weihnachtsfeiertagen einen personellen Wechsel im Team von Daniel Kubes geben. Der TV Emsdetten verpflichtet mit sofortiger Wirkung Marten Franke vom VfL Bad Schwartau. Franke erhielt nach einer überstandenen Knieverletzung in dieser Saison noch nicht die gewünschten Einsatzzeiten beim VfL, somit ist für ihn der Wechsel die logische Konsequenz. TVE-Trainer Daniel Kubes freut sich auf seinen neuen Schützling: „Mit Marten kommt mein absoluter Wunschspieler auf dieser Position, den ich eigentlich erst für nächste Saison auf dem Zettel hatte. Toll, dass es jetzt schon klappt. Marten ist ein typischer Flügelflitzer, der auch individuell auf anderen Positionen spielen kann.“ Franke misst 1,87 m und kommt ablösefrei aus Bad Schwartau. Ob er am 2. Weihnachtstag gegen den ThSV Eisenach schon Spielberechtigt ist, entscheidet sich noch.

Artjom Antonevitch und TVE gehen getrennte Wege
Rechtsaußen Artjom Antonevitch und der TV Emsdetten lösen im gegenseitigen Einvernehmen den laufenden Vertrag zum Jahresende auf. Antonevitch spielt seit August 2015 für den TV Emsdetten und erzielte in 45 Liga-Spielen 123 Tore. Er wird sich einem neuen Verein anschließen.

Foto: Olafur-Bjarki Ragnarsson kehrt an seine einstige Wirkungsstätte zurück.

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