ThSV Eisenach will Sonntagabend punkten

Keine Zeit zum Weihnachtsspeck ansetzen beim ThSV Eisenach! Bevor im Januar die 1. Handballbundesliga wegen der Europameisterschaft pausiert, wird noch der 1. Spieltag der Rückrunde absolviert. Der ThSV Eisenach reist zum Aufsteiger VfL Pfullingen und will, um ohne Nervenflattern in die Punktspielpause zu gehen, in der kleinsten Halle der 1. Liga (Fassungsvermögen lediglich 1100 Zuschauer) unbedingt zwei Pluszähler einfahren. Am gestrigen Freitag bat Eisenachs Coach Peter Rost seine Schützlinge bereits um 9 Uhr zum Training. Das fand in der altehrwürdigen Jahnsporthalle statt (in der Werner-Aßmann-Halle kicken traditionsgemäß zum Jahreswechsel die Hallenfußballer aller Altersgruppen).
In dieser kleinen und engen Jahnsporthalle, 350 Zuschauer standen dicht gedrängt am und im (!) Spielfeld, lehrte die legendäre Motor-Eisenach-Vertretung in der höchsten Spielklasse der DDR den Sportclubs, wie den SC Leipzig mit Peter Rost als Aktiven, das Fürchten. Das aktuelle Team der Eisenacher wurde schon einmal eingestimmt auf die Verhältnisse am Sonntag, 29.12.02 um 18 Uhr in der Kurt-App-Sporthalle in Pfullingen.
Die Reuter, Just, Vildalen, Wöhler & Co. haben jedoch nahezu 10 % der Zuschauer hinter sich. Etwa 100 Anhänger des ThSV Eisenach werden am Sonntag die Fahrt nach Pfullingen mit antreten. (Im Fanbus, Abfahrt 11 Uhr Parkplatz Katzenaue, sind auch für Kurzentschlossene noch einige Plätze frei!).
Die Wartburgstädter müssen auf die langzeitverletzten Sergio Casanova (Kreuzbandriss) und Eric Amalou (Schienbeinbruch) sowie auf den bereits in Nordhorn fehlenden Elmar Romanesen (Bänderriss im Fuß) verzichten. «Wir können uns keine neuen Spieler backen. Wir müssen mit den einsatzfähigen Spielern die Aufgabe Pfullingen erfolgreich lösen», lässt Peter Rost kein Wehklagen aufkommen. Mit dem Pfund der mannschaftlichen Geschlossenheit vom Erfolg über Wallau-Massenheim und aus dem Nordhorn-Spiel (trotz der Niederlage) soll gewuchert werden. «Wir müssen unser Kombinationsspiel aufziehen, die freien Mitspieler anspielen und diese müssen das Leder versenken», lautet die eigentlich einfache Erfolgsformel von Peter Rost. Die Stärken des Linksaußen ständig an den Ketten zerrenden Karsten Wöhler, die Dynamik und Treffsicherheit eines Stephan Just am Kreis, die Regiequalitäten und das Kämpfertum von Preben Vildalen und Jonny Jensen, die Torgefahr und Übersicht von Kapitän Martin Reuter, das Draufgängertum vom jungen Rechtsaußen Ronny Göhl und die Routine eines Stephane Joulin im Vorwärtsgang sind ebenso gefragt wie Leidenschaft in der Abwehr mit einem bestens eingestellten Torhüterduo Dragan Jerkovic/Karsten Lehmann.
Die Aufgabe wird schwer. Pfullingen trägt mit 9 Pluspunkten die rote Laterne, kassierte zuletzt empfindliche Heimniederlagen (Gummersbach, Magdeburg), steht mit dem Rücken zur Wand. Ein voller Erfolg über Eisenach muss her, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Pfullingens Trainer Dr. Rolf Brack muss auf Torhüter Michael Hoffmann (nach Kreizbandriss gerade operiert) und Linksaußen Marco Bräuning (Anriss linkes Kreuzband) verzichten. Urgestein Holger Breitenbacher (seit 1987 im Verein!) führt ansonsten das stärkste Aufgebot auf das Spielfeld. Markus Gaugisch und Björn Navarin sorgten zuletzt aus dem Rückraum für Gefahr. Der tschechische Nationalspieler Martin Setlik, mit dem EHV Aue zu Zweitligazeiten bereits Bekanntschaft mit dem ThSV Eisenach schließend, soll die Regierolle übernehmen. «Unser Ziel gegen Eisenach ist klar. Nur ein voller Erfolg lässt uns hoffen. Entsprechend engagiert werden alle zur Sache gehen», erklärte Pfullingens Coach Dr. Rolf Brack am Freitagmittag.
Um ohne Reisestrapazen aufzulaufen, fahren die Wartburgstädter bereits am heutigen Samstag mit ihrem schmucken neuen Bus gen Pfullingen.

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