ThSV Eisenach will Überraschung beim Tabellenführer DHfK Leipzig schaffen

Petkovic: Ich bin kein Zauberer

Der ThSV Eisenach und der SC DHfK Leipzig wollen in die 1. Handballbundesliga. Nicht unbedingt nach dieser Saison, aber wenn es jetzt schon klappt, umso besser. SC DHfK Leipzig führt mit 20:2 Punkten die Tabelle an und ist auf bestem Weg, die begehrten Tickets schon nach dieser Spielzeit zu lösen. Am Mittwoch wurde die schere Auswärtshürde bei der HSG Nordhorn-Lingen mit einem 26:20 (12:6)-Erfolg souverän gelöst. Die Abwehr war insbesondere im ersten Abschnitt das Prunkstück der Sachsen.
Der ThSV Eisenach konnte am Mittwoch auch auf eine gute Abwehr bauen, doch im Angriff klemmte die Säge. Die Wartburgstädter unterlagen nach einer 13:8-Führung (38.) im Finish dem Tabellen-Vierten TV Bittenfeld mit 25:26. Die erste Pflichtspielniederlage unter dem neuen Trainer Velimir Petkovic, der vor knapp vier Wochen Adalsteinn Eyjolfsson nach 4 ½- jähriger Amtszeit abgelöst hatte.

Die Verantwortlichen unter der Wartburg sahen ihre Ziele gefährdet. Mit Velimir Petkovic wurde ein erfahrener Erstligatrainer (zuletzt fast 10 Jahre bei Frisch Auf Göppingen, davor 6 Jahre bei der HSG Wetzlar) verpflichtet. Auf die Frage, in den letzten 16 Jahren als Trainer trafen Sie auf die Creme de la Creme des deutschen Handballs, auf Teams wie den THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt, Füchse Berlin und den HSV Handball. Jetzt heißen die Kontrahenten SV Henstedt-Ulzburg, Eintracht Baunatal und HG Saarlouis.

Wie gehen Sie damit um, antwortete er: „ Ich bin ein Profi. Diese 16 Jahre sind Vergangenheit. Na klar, ich hatte viel Spaß, auf die stärksten Mannschaften Europas zu treffen. Mein jetziger Job ist der des Trainers des ThSV Eisenach. Ich bin mir sicher, es wird nicht lange dauern, um wieder auf die Creme de la Creme zu treffen. Ich bereite meine Mannschaft darauf vor…!“

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Am Mittwoch bekam die Euphorie einen Dämpfer. Der „Patient ThSV Eisenach“ ist noch nicht über den Berg, zeigte alte Symptome.

Velimir Petkovic fand nach der hauchdünnen Niederlage klare Worte: „.Ich bin optimistisch, was die Zukunft betrifft. Ich bin aber kein Zauberer. Ich bin ein Trainer mit viel Erfahrung. Ich kann mit Taktik und Motivation viel bewegen, doch wie jemand wirft, das kann ich kaum beeinflussen. Würfe wie aus dem Sessel will ich nicht mehr sehen.“

Velimir Perkovic und sein am Mittwoch überragender Schlussmann Rene Villadsen (parierte 26 Bälle!) sind sich einig: „ In Leipzig wollen wir gewinnen.“ Der ThSV Eisenach wird in der 4.500 Zuschauer fassenden arena Leipzig auf seine Langzeitverletzten Tomas Sklenak, Dener Jaanimaa und Benjamin Trautvetter verzichten müssen. Interessant dürfte die Besetzung der Rechtsaußenposition werden, zuletzt eine Schwachstelle. Velimir Petkovic stehen mehrere Alternativen zur Verfügung: Nick Heinemann, Girts Lilienfelds und der blutjunge im Sommer vom LHC Cottbus gekommene Tom Seifert. Anwurf am heutigen Samstag, 08.11.2014 um 19.30 Uhr.

Personelle Verstärkungen fruchteten
Die Favoritenbürde trägt zweifellos der SC DHfK Leipzig, der sich im Sommer personell gezielt verändert hat. Für manchen nicht nachvollziehbar, wurden Matthias Gerlich und Alexander Feld der Laufpass gegeben. Pavel Prokopec, der Ex-Eisenacher, wechselte zum TV Großwallstadt, wo Maik Handschke, ein ehemaliger Eisenacher auf dem Trainerstuhl sitzt. Damit gehört kein ehemaliger Eisenacher mehr dem aktuellen Kader der Sachsen an. Auch Till Riehn und Philipp Seitle (beide jetzt beim HSC Coburg) verließen bereits im Vorjahr den SC DHfK Leipzig. Die Neuzugänge schlugen vortrefflich ein, vor allem Philipp Pöter (von TUSEM Essen), Michael Quist (Eintracht Hildesheim), Felix Storbeck (ASV Hamm-Westfalen) und Marc Pechstein (TV Hüttenberg). Eigengewächse aus dem Jugendbundesligateam sorgten zudem für Furore. Auch wenn die Sachsen kürzlich bei der HG Saarlouis über ihre bisher einzige Niederlage quittieren mussten (24:26), sie sind der Topfavorit der Liga, eingeschlossen das professionelle Umfeld mit der Spielstätte arena Leipzig. Ihre Stärke haben sie am Mittwoch untermauert. Von „körperkulturellen Handballern“, die die torgefährlichen Gastgeber „zugedeckt hätten“ sprach der Pressedienst des SC DHfK Leipzig. Alen Milosevic und Bastian Roschek hätten ein Bollwerk gebildete, das wenige Bälle passieren ließ. Die Eisenacher Offensive wird sich was einfallen lassen müssen, um das Abwehrbollwerk der Sachsen zu knacken….

ThSV-Fans wird rechtzeitige Anreise empfohlen
Eintrittskarten für Handballfans aus Thüringen können vorab via Internet über die Homepage des SC DHfK Leipzig für den Gästeblock gelöst werden, liegen aber auch in ausreichender Zahl an der Tageskasse bereit. Es wird jedoch um rechtzeitige Anreise gebeten, da das Lösen der Tickets pro Person 3 Minuten in Anspruch nehme.

Th. Levknecht

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