ThSV: Erste gute Ansätze unverkennbar

Einem ersten Testspiel unterzog sich das neuformierte Team des ThSV Eisenach. Im Rahmen eines Trainingslagers in Willingen gastierten die Wartburgstädter beim Zweitbundesligisten Ahlener SG. Die Gastgeber, ein Spitzenteam der Nordstaffel der zweithöchsten Spielklasse, hatten nach 2×30 Minuten mit 33:26 (17:8) die Nase vorn. Erste gute Ansätze bei den Schützlingen von Zdenek Vanek waren jedoch unverkennbar. Vor allem angesichts der Tatsache, dass vom letztjährigen Stammaufgebot lediglich die Feldspieler Krisztian Szep-Kis und Andrej Kastelic sowie Torhüter Karsten Lehmann zur Verfügung standen. Stefan Kneer muss wegen seines Ermüdungsbruchs im Fuß weiter auf unbestimmte Zeit pausieren. Darunter leidet die Torgefährlichkeit aus dem Rückraum gewaltig. Zu viel lastet auf den Schultern von Krisztian Szep-Kis. Hat er, wie in Ahlen, sein Visier nicht richtig eingestellt, mangelt es den Eisenachern an Durchschlagskraft aus der 2. Reihe. Neuzugang Daniel Baumgarten (vom Regionalligist Coburg) und der 19-jährige Till Riehn mühten sich zwar redlich, in Verlegenheit vermochten sie Ahlen freilich kaum zu bringen. Mit technischer Brillanz und direktem Zug zum gegnerischen Tor wusste Neuzugang Tomas Sklenak (vom tschechischen Vizemeister HC Frydek-Mistek) zu gefallen. Wenn er anzog, brannte es vor dem Ahlener Gehäuse. Mit Anspielen zum Kreis, bedingt durch die Flaute aus dem Rückraum, versuchten die Eisenacher die gegnerische Deckung auszuhebeln. Fanden die Anspielversuche jedoch nicht den Adressaten, waren sie Ausgangspunkt für schnell vorgetragene Tempogegenstöße des Nord-Zweitbundesligisten, der sich, weil eingespielt, routiniert und abgeklärt zeigte. Die Torhüter Simon Herold (parierte zwei Strafwürfe) und Karsten Lehmann sahen sich mehrfach völlig allein gegnerischen Akteuren gegenüber. Verständlichweise fehlte bei den Thüringern noch Harmonie und Abstimmung. Fanden die Zuspiele zum Kreis den Empfänger, vermochten die Hausherren den Torwurf nur regelwidrig zu stoppen. Andrej Kastelic versenkte alle sechs Strafwürfe sicher. Nicht so treffsicher erwies sich der Routinier allerdings von seiner Linksaußenposition. Zu brav agierten die Eisenacher über weite Strecken in der Abwehr. «Da muss resoluter zugepackt werden», machte Zdenek Vanek, in seiner aktiven Zeit ein Abwehras, deutlich. Als seine Worte fruchteten, die Abwehr kompakt stand, verkürzten die Eisenacher nach einem 9-Tore-Rückstand bis auf fünf Treffer (18:23, 47.Min.).
Nach drei Wochen Vorbereitung, mitten aus dem Athletik- und Krafttraining des Trainingslagers, war der neue ThSV-Coach nicht unzufrieden. «Alle ziehen kräftig mit», lobte er den Fleiß seiner Crew. Berufsbedingt fehlten allerdings Andreas Nositschka, Daniel Luther und Philipp Emmelmann. Robert Weiß, am Vortag mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres in das Erwachsenendasein eingetreten, konnte verletzungsbedingt nur zuschauen. Erstaunlich wie abgebrüht der 17-jährige Adrian Wöhler seine Torchancen nutzte und vier Bälle versenkte. Auch das «Küken» (altersmäßig) Ilja Ladyguine zeigte sich im Abschluß respektlos.
In der Anfangsformation mit Herold (Tor), Kastelic (Linksaußen), Baumgarten (Rückraum links), Sklenak (Rückraum Mitte), Szep-Kis (Rückraum rechts), Vesely (Rechtsaußen) und Dau (Kreis) blieben die Eisenacher zunächst auf Tuchfühlung (7:5, 15.Min. für Ahlen). Doch dann konterten die Hausherren die Gäste zum 17:8-Halbzeitstand aus. ThSV-Coach Zdenek Vanek wechselte, dem Gedanken eines Testspieles Rechnung tragend, konsequent durch. Stefan Mellack besetzte die Regieposition. Eine nahezu einjährige Wettkampfpause (Kreuzbandriss) ist nicht ohne weiteres zu kompensieren. Mit einer 4:2-Deckungsvariante, Till Riehn und Andrej Kastelic vorgeschoben, streute das ThSV-Team dem Kontrahenten mächtig Sand ins Getriebe. Auf mehr als fünf Treffer Differenz vermochten sie allerdings nicht zu verkürzen. Am Ende leuchtete in der Friedrich-Ebert-Halle zwar eine Niederlage für den ThSV Eisenach an der Anzeigetafel auf, jedoch eine, die durchaus hoffen lässt …!
«In der kommenden Woche werden wir in der heimischen Halle vor allem an der Verbesserung der Angriffsaktionen arbeiten», richtete Zdenek Vanek schon einmal einen Blick voraus. Nach seinen Wünschen soll es leistungsmäßig langsam und stetig nach oben gehen.

Terminänderung
Eine Terminänderung des Testspieles in Duderstadt gibt es zu vermelden. Die Partie beim Regionalligisten, Arbeitgeber bis vor kurzem von Zdenek Vanek, wird nun am Sonntag, 07.08.05 um 17 Uhr ausgetragen. Wegen Terminüberschneidungen muss das vorgesehene Rückspiel allerdings entfallen.

STATISTIK
Ahlener SG – ThSV Eisenach 33:26 (17:8)

ThSV Eisenach: Herold, Lehmann; Ladyguine (2), Sklenak (5), Wöhler (4), Riehn (1), Dau (2), Mellack, Baumgarten (2), Vesely (2), Kastelic (7/6), Szep-Kis (1)

Siebenmeter: Ahlen 6/3 – Eisenach 6/6
Zeitstrafen: Ahlen und Eisenach je 5×2 Min.

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