: ThSV II reichen 34 Tore nicht zu Zählbarem

Handball-Thüringenliga Männer: VfB TM Mühlhausen – ThSV Eisenach II 38:34 (21:18)

ThSV Eisenach II reichen 34 Tore nicht zu Zählbarem

Stark ersatzgeschwächt unterliegen die Hellwig-Schützlinge beim VfB Thomas Müntzer Mühlhausen mit 34:38 (18:21) /Saisonaus für Armend Alaj 

Ausgesprochen torreich ging es im Meisterschaftsspiel der Thüringenliga Männer zwischen dem VfB Thomas Müntzer Mühlhausen und dem ThSV Eisenach II zu. Schon zur Pause waren in der gut besuchten Sporthalle Berufliche Schulen 39 Tore gefallen. Am Ende leuchtete ein 38:34 auf der Anzeigetafel, das den Gastgeber im Titelrennen hoffen lässt. VfB-Coach Karsten Knöfler spricht von einer „Außenseiterchance“. Favorit bleibt der verlustpunktfreie SV Hermsdorf. Für den ThSV Eisenach II wird es nach der zweiten Niederlage schwer, noch eine Medaille zu ergattern. ThSV-Coach Daniel Hellwig ärgerte sich, dass 34 Auswärtstore nicht zu Zählbarem reichten. 

Viel Lob für Youngster Florin Müller 

Die Eisenacher mussten personell arg gehandicapt in die Partie gehen. Aus Krankheits- und Verletzungsgründen fehlten Armend Alaj, Ole Gastrock-Mey, Philipp Urbach, Karl-Marus Schnell, Jonas Schunke und Tom Steiner. Für Armend Alaj ist die Saison vorzeitig beendet. Er zog sich im Training vergangene Woche mehrere Bänder-Risse zu, wird im Sportklinikum Erfurt, Partner des ThSV Eisenach, behandelt. Der junge Bastian Kemmler feierte nach 8-monatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback. A-Jugend-Spieler Joel Stegner saß für den Notfall auf der Bank, der nahezu gleichaltrige Florian Müller stand auf dem Parkett, machte seine Sache außerordentlich gut. „Er hat den torgefährlichen Mühlhäuser Björn Harder bestens abgeschirmt, der zu keinem Treffer kam“, würdigte Trainer Daniel Hellwig die Leistung des Youngsters auf Rechtsaußen. Nicht zufrieden war der Eisenacher Coach mit seinen Keepern. „Die schwache Torhüterleistung bei den Gästen kam uns natürlich entgegen“, gestand VfB-Coach Karsten Knöfler. Sein Rückraumspieler Markus Bergmann traf auch aus großer Entfernung, war mit 13 eingenetzten Bällen bester Werfer der Partie. Rückraum-Kollege Ivica Lazaroski wurde mit 8 Treffern notiert. Der Eisenacher Deckungsinnenblock mit Hannes Meyer und Patrick Cuturic, mit Julius Brenner und Qendrim Alaj daneben, rackerte nach Kräften. Im Vorwärtsgang setzten die Gäste um Spielgestalter Qendrim Alaj zahlreiche Akzente, narrten die Mühlhäuser Abwehr. „Wir ließen uns immer wieder herauslocken, sodass Qendrim Alaj zu Patrick Cuturic am Kreis passen konnte“, erklärte Karsten Knöfler. Kreisspieler Patrick Cuturic markierte 7 Treffer. Auch mit dem „Parallel-Stoß-Spiel der Eisenacher“ habe man Probleme gehabt. „Die Außen der Gäste trafen selbst aus spitzem Winkel“, konstatierte Karsten Knöfler. ThSV-Linksaußen Ardit Ukaj setzte den Mühlhäuser Schlussleuten Adrian Winkler und Jan Randhage gleich 9 Bälle ins Netz. „Er hätte aber durchaus deutlich zweistellig treffen können“, merkte Daniel Hellwig an. „Uns fehlte die Konstanz über 60 Minuten, auch weil wir an diesem Tag – im Gegensatz zum Sieg über die SG Suhl/Goldlauter – keine stabile Abwehr auf das Parkett brachten. Dadurch gelang es auch nicht, uns im Spielverlauf entscheidend abzusetzen“, gab Karsten Knöfler unumwunden zu. Beim 17:12 (24.) führte sein in Bestbesetzung auflaufendes Team mit 5 Treffern, beim 23:22 (35.) stand der ThSV Eisenach II dicht vor dem Ausgleich. Karsten Knöfler agierte dann mit dem zweiten Kreisläufer. Der wohl entscheidende Griff in die Taktikkiste. „Felix Fick macht da vorn drin ein wahnsinnig guten Job und nahezu keinen Fehler. Das muss man erstmal Woche für Woche so abrufen“, zollte Karsten Knöfler seinem Kreisläufer ein dickes Lob. Doch bis zum 28:26 (41.) blieben die Eisenacher dran. Danach zogen die Hausherren mit konsequent abgeschlossenen Angriffszügen auf 35:29 (50.) davon und ließen nichts mehr anbrennen. 

Guter Start fand keine Fortsetzung 

Die Gäste aus der Wartburgstadt begannen unbekümmert, frech und zielstrebig. Schnell führten sie 2:0. Bis zum 6:4 durch Ardit Ukaj (8.) hatten sie Oberwasser.  Dann aber ein Flugtor, in bester Volleyballmanier von Felix Fick, und ein „Strahl“ aus dem Rückraum von Shooter Markus Bergmann brachte die erste Führung, die von da an stetig ausgebaut wurde. Als beim 17:12 nach 24 Minuten erstmals fünf Tore Unterschied zu sehen waren, sah es nach einer sicheren Sache aus für die Hausherren, auch wenn es zur Halbzeit „nur“ 21:18 stand.

Beim 23:22 schien die Partie zu kippen

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Kurz nach der Pause schien die Partie zu kippen. Julius Brenner, Qendrim Alaj, Ardit Ukaj und Patrick Cuturic hatten eingenetzt. Eisenach war urplötzlich beim 23:22 dran. „Sie haben top ausgebildete und technisch feine Jungs in ihren Reihen. Dass sie alle Handball spielen können, haben wir gesehen“, so der Mühlhäuser Trainer.  Die Hausherren aber wirken aktuell sehr gefestigt und ließen sich von dem Aufbäumen nicht aus der Ruhe bringen. Schnell waren es wieder drei Tore Vorsprung. Markus Bergmann feuerte alle an und so kam mit zunehmender Zeit auch die Halle und unterstützte ihre Jungs. Als Janek Brauer zum 36:31 traf, waren 53 Minuten gespielt und die Partie entschieden. Die Gäste versuchten zwar alles, aber die Mühlhäuser hatten immer eine Antwort parat. Dass in den letzten fünf Minuten nur noch zwei Tore fielen, lag vielleicht daran, dass alle gedanklich mit der Partie abgeschlossen hatten. Pfosten, Latte, daneben: Auf beiden Seiten war zum Schluss immer wieder ein Raunen zu hören.

Statistik

VfB Mühlhausen: Winkler, Randhage; Bergmann (13/3), Ginov, Jäschke (4), Lennart, F. Fick (7), Hölzer (2), K. Fick, Brauer (1), Harder, Fritzlar (3), Lazarovski (8)

ThSV Eisenach II: Büchner, Steppan; Müller (3), Brenner (5), Cuturic (7), Meyer (3), Stegner, Kemmler, Schlotzhauer, Ukaj (9), Hennig, Q. Alaj (7/5)

Zeitstrafen: Mühlhausen 4 x 2 Min. – ThSV II 5 x 2 Min.

Siebenmeter: Mühlhausen 3/4 – ThSV II 5/6

Schiedsrichter: Pfefferkorn/Rudolph

Zuschauer: 250 

Th. Levknecht