ThSV II überrannte Erfurt-Nord mit 46:20
Die Auswärtsaufgabe beim SSV Erfurt-Nord hatte sich der ThSV Eisenach II doch etwas schwieriger vorgestellt. Zwar reisten die Schwabe-Schützlinge mit der festen Absicht in die Landeshauptstadt, zwei Pluspunkte zu verbuchen, doch die junge Bundesligarerserve feierte gar ein Schützenfest. Die Eisenacher fegten die Erfurter beim 20:46 (11:23) förmlich vom Parkett. Die durch zahlreiche Abgänge, wie den des Ex-Eisenachers Frank Ihl nach Ilmenau, arg gebeutelten Erfurter, waren in allen Belangen unterlegen, zumal ihnen ihr sonst bester Torschütze Kluiko nicht zur Verfügung stand.
Nach dem 3:3 (4.Min.) gaben die Eisenacher klar den Ton an, drängten die Hausherren vielmehr in die Rolle eines Trainingspartners. Ob Michael Stegner, Philipp Seitle oder Philipp Emmelmann die Regiefäden knüpften, Tempohandball bester Güte stürzte Erfurt von einer Verlegenheit in die andere. Tempogegenstöße über Michael Köhler, Marcel Liebetrau und Benjamin Trautvetter setzten Erfurt vollends matt. Über die Stationen 3:5 (8.), 6:12 (15.) und 8:18 (23.) wurde frühzeitig ein 10-Tore-Plus herausgeworfen.
Aber in der zweiten Halbzeit powerten die jungen Eisenacher Dachse weiter. „Wir schraubten unser Torepolster kontinuierlich in die Höhe, ließen in der Konzentration trotz komfortabler Vorsprünge nicht nach“, freute sich ThSV-Coach Andreas Schwabe. Noch in der Vorwoche gegen Aufsteiger Ernestiner Gotha ließen die Eisenacher die Zügel etwas schleifen. In Erfurt nicht! Kombinationssicher lief der Ball durch die Reihen, gelangte zum am besten postierten Teamgefährten. Bis auf Steven Eckhardt trugen sich auch alle Feldspieler in die Torschützenliste ein. Das Ergebnis erreichte für die Gastgeber schwindelerregende Höhen. Nach dem 15:33 (46.) legten die Eisenacher gar eine Schippe drauf, zogen auf 15:39 (51.) davon. Andreas Schwabe lobte ausdrücklich die mannschaftliche Geschlossenheit. Trotz dieses Kantersieges hatte der stets kritische Trainer dennoch Schwachstellen ausgemacht. „In einigen individuellen Aktionen oder im taktischen Bereich gibt es zweifelsohne noch Reserven, die es auszumerzen gilt“, fügte Andreas Schwabe hinzu.
Er warnt seine Schützlinge zugleich, nun nicht leichtsinnig zu werden. Mit dem SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim kommt am Sonntag, 05.10.03 (Anwurf 16.00 Uhr, Werner-Aßmann-Halle) ein Kontrahent anderen Kalibers. Goldbach fertigte den HC Suhl sicher mit 32:22 ab. Also Achtung, ThSV Eisenach II !
ThSV II in Erfurt: Henkens, Schwurack; Kneer (5), Trautvetter (5), Köhler (6). Eckhardt, Menge (6), Liebetrau (8), Emmelmann (4), Seitle (6), Stegner (4), Riehn (2)
Thomas Levknecht