ThSV mit erster Pflichtspielniederlage der Saison

In der Sporthalle Gießen-Ost quittierte der ThSV Eisenach über die erste Pflichtspielniederlage der noch jungen Saison. Gastgeber TV Hüttenberg bezwang die Wartburgstädter mit 31:27 (17:12). «Wir sind bei weitem noch keine Spitzenmannschaft», hatte ThSV-Coach Hans-Joachim Ursinus nach den Erfolgen um Punkte und im DHB-Pokal immer wieder betont. Der Tabellen-Vierte (!) der Vorsaison holte die Eisenacher auf den Boden der Realität zurück.
Das verletzungsbedingte Fehlen des Deckungsinnenblocks mit Till Riehn und Robert Weiß erwies sich als großes Handicap. «Uns gelangen kaum Ballgewinne in der Abwehr. Unsere bisherige Stärke, das Konterspiel, kam nicht zum Tragen», bilanzierte Hans-Joachim Ursinus. Die Eisenacher wurden vielmehr mit ihren eigenen Mitteln geschlagen, von Tempogegenstößen der Hessen vornehmlich in der ersten Halbzeit immer wieder kalt erwischt. «Den Grundstein des Erfolges legten wir in der Deckung», frohlockte Hüttenbergs junger Coach Jan Gorr, der zugleich an seine Neuzugänge Andreas Lex (8 Treffer) und Mario Allendörfer beste Noten verteilte. Jan Gorr bekannte aber auch, «wir profitierten von den Eisenacher Deckungsproblemen».
Till Riehn fehlte dem ThSV Eisenach zugleich im Vorwärtsgang, als Spielgestalter. Christoph Jauernik mühte sich in dieser Rolle redlich, vermochte jedoch dem Spiel nicht die erforderlichen Impulse zu geben. Rückraum-Recke Vladimir Bojinovic wurde viel zu wenig in richtige Position gebracht. Eisenachs Angriffsspiel beschränkte sich zu oft auf Anspiele zur Kreismitte. Dort lauerte zwar der bärenstarke Benjamin Trautvetter, mit 8 Treffern erfolgreichster Werfer für seine Farben, doch Eisenachs Angriffsspiel fehlte der Überraschungseffekt. Das Spiel über die Außen wurde vernachlässigt. In der zweiten Halbzeit zog Kilian Kraft energisch aus dem Rückraum in Richtung des Hüttenberger Kastens, in dem der knapp 39-Jährige erstligaerfahrene Waldemar Strzelec mit einer starken Leistung aufwartete. Tomas Sklenak musste mit einer Knieverletzung passen. Der Eisenacher Rückraum stellte sich nun von alleine auf. Die Wartburgstädter warfen ihre Kampfkraft in die Waage, ohne den Sieg der Hüttenberger in Zweifel stellen zu können. Die Partie litt insgesamt, speziell jedoch der ThSV Eisenach, unter der indiskutablen Leistung der Schiedsrichter Kaiser/Schmitz (Linkenheim/Eggenstein). «Mit dem Pfund dieses Vorteils muss man jedes Heimspiel gewinnen», merkte Hans-Joachim Ursinus mit Sarkasmus an.

STATISTIK
TV Hüttenberg: Strzelec, Lang (n.e.); Weber, Lex (8), Laudt (3), Dettling (8/2), Jezewski, Allendörder (2), Scholz (2). Bepler (1), Stelzenbach, Langenbach (2), Bilek (1), Rigterink (4)

ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka (n.e.); Hoffmann (1), Trautvetter (8), Kraft (5/1), Sklenak (2), A. Wöhler, Luther, Mellack, K. Wöhler (3), Bojinovic (5), Jauernik (3)

Zeitstrafen: Hüttenberg 6 x 2 Min. (Rot gegen Scholz nach 3. ZS, 59.); Eisenach 6 x 2 Min.

Siebenmeter: Hüttenberg 3/3 – Eisenach 1/1

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