ThSV: Souveräner Heimerfolg gegen harmlose Gäste

Nach dem jüngsten Auswärtssieg der TSG Münster bei Concordia Delitzsch hatte sich der ThSV Eisenach die Aufgabe gegen den Tabellen-Vorletzten aus dem Taunus weitaus schwieriger vorgestellt. Die Eisenacher überrollten die an diesem Tag harmlosen Gäste beim 35:21 (19:9) regelrecht. «Die Abwehr im Zusammenspiel mit Torhüter Timo Meinl bildete den Grundstein zum Erfolg», bilanzierte ThSV-Coach Hans-Joachim Ursinus. Was die Defensivabteilung nicht entschärfte, sah Kapitän Timo Meinl auf dem Posten. Der Schlussmann parierte 20 Bälle. Mit Karsten Wöhler als «Staubsauger» vor der Abwehr gelangen zahlreiche Ballgewinne gegen die harmlosen Gäste. Martin Hoffmann lochte die Tempogegenstöße eiskalt ein. «Schlichtweg eine Frechheit, wie wir nahezu ohne körperlichen Einsatz auftraten, uns die Butter vom Brot nehmen ließen», wetterte Hans-Josef Embs, der Trainer der TSG Münster. Nur selten ruckte der 67-fache Ex-Nationalspieler Steffen Weber mal an. «Beeindruckend die Kulisse der 1300 Zuschauer. Wir spielen zuhause vor 380 bis 400 Zuschauer. Leider ließ sich meine Mannschaft davon nicht inspirieren», fügte TSG-Trainer Hans-Josef Embs enttäuscht an. Die Eisenacher glichen mit diesen zwei Zählern ihre eigene Punktebilanz aus (jetzt 13:13).

Mit strahlendem Gesicht verließ indes Eisenachs Stephan Mellack das Parkett. Er hatte eindrucksvoll seine Wertigkeit für den ThSV Eisenach untermauert. Der Allrounder überzeugte in der Deckung und in der Offensive (4 Tore), zählte zweifellos zu den Leistungsträgern, traf von Linksaußen (!!) zum 10:5 (14.) und von der Kreismitte zum 34:20 (58.). Er bereitete sich damit wohl selbst das beste Geburtstagsgeschenk. Am Sonntag feierte der im Jahr 2004 aus der Lausitz ins Thüringische gewechselte Stephan Mellack seinen 28. Geburtstag. Als Fanbeauftragter seiner Mannschaft genießt er bei den ThSV-Anhängern allerhöchste Sympathiewerte! Er stellt sich nach gewonnen und verlorenen Spielen, verstaut nach Auswärtsfahrten die Trommeln in der Halle, bietet den Fans in seiner Wohnung Platz zum Plausch nicht nur über Handball.
Hans-Joachim Ursinus setzte auf eine neue Rückraumbesetzung, zumal Vladimir Bojinovic verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand. An die Seite von Regisseur Till Riehn rückte Kilian Kraft im rechten und Tomas Sklenak im linken Rückraum. Mit einem Angriffs- und Deckungswechsel lag der Eisenacher Trainer goldrichtig. Stephan Mellack und Christoph Jauernik lösten für Defensivaufgaben Kilian Kraft und Benjamin Trautvetter ab. Nach einer reichlichen Trefferausbeute zum Auftakt (4:4, 8.) setzten die Hausherren mit ihrer offensiven Abwehr ebenso gehörig unter Druck wie mit temposcharfen Angriffszügen. Einen Ballgewinn von Stephan Mellack verwertete Christoph Jauernik zum 6:4 (9.). Till Riehn wuchtete zum 9:5 (13.) ein. Da half auch eine Auszeit nichts, die biederen Gäste wurden zum Spielball der Eisenacher. Kilian Kraft, dem nicht alles gelang, traf per Schlagwurf zum 11:5 (16.). Der bärenstarke Tomas Sklenak legte zu Rechtsaußen Martin Hoffmann ab, der zum 12:5 verwandelte. Timo Meinl kaufte Münsters Sven Pausch einen Siebenmeter ab (20.). Das ideenvolle Angriffsspiel der Eisenacher überforderte die Gäste. Karsten Wöhler versenkte gleich drei Bälle von Linksaußen zum 16:8 (27.). Die Gäste sehnten die Pausensirene herbei. Tomas Sklenak besorgte jedoch noch das 10-Tore-Plus (19:9) vor dem Gang in die Kabinen.

Binnen weniger Sekunden nach Wiederanpfiff der die faire Partie ausgesprochen umsichtig leitenden Unparteiischen Schulze/Tönnies (Magdeburg/Stendal) erhöhten Kilian Kraft und Till Riehn gar auf 21:9 (32.). Auf Seiten der Gäste setzten sich vorübergehend die Oldies Steffen Weber (35) und Ziad Rejab (37) aus dem Rückraum in Szene, gelangen Linksaußen Jakub Kaplan einige gelungene Aktionen (26:15, 44.). Lautstark beklagte sich Timo Meinl über zu lasche Abwehrarbeit und Unkonzentriertheiten im Vorwärtsgang bei seinen Mannschaftskollegen. Die Worte des Kapitäns verhallten nicht ungehört. Mit Christoph Jauernik im Rückraum kam neuer Pep. «Es spricht für die Mannschaft, dass sie trotz des klaren Torpolsters in der Konzentration sogar nochmals zulegte», freute sich ThSV-Co-Trainer Detlef Henkel. Die hausbackenen Gäste wurden mehrfach ausgekontert. Eine Kraft-Steilvorlage verwertete Karsten Wöhler zum 30:19 (51.) und räumte seinen Platz für den jungen Alexander Schiffner, der wenig später ein Zuspiel von Christoph Jauernik zum 32:19 (53.) einlochte. Auf Rechtsaußen hatte Adrian Wöhler den im Angriff eine überzeugende Leistung abliefernden Martin Hoffmann abgelöst. Mit ihren jeweils sechsten Torerfolg trafen Kilian Kraft zum 33:19 (56.) und Tomas Sklenak zum 35:21-Endstand.
«Wir werden das Resultat richtig einzuordnen wissen. Die Siege bei der HSG Gensungen/Felsberg und zuhause gegen Münster machen uns Mut für die anstehenden Aufgaben», unterstrich Eisenachs Trainer Hans-Joachim Ursinus. Sein Kollege Hans-Josef Embs war so stinksauer, dass er statt im Kreise seiner Spieler in der Mannschaftskabine zu verweilen, lieber im Trubel im Foyer der Werner-Aßmann-Halle untertauchte.

Stimmungshoch für die Mitgliederversammlung des ThSV Eisenach
Der ThSV Eisenach geht damit gut gelaunt in seine Mitgliedervollversammlung am Montag, 26.11.07 um 20.00 Uhr, auf der turnusmäßig auch ein neuer Vereinsvorstand gewählt wird.

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ThSV Eisenach reist nach Wuppertal
Auf den ThSV Eisenach wartet am Samstag, 01.12.07 um 18.15 Uhr in Wuppertal eine schwere Auswärtsaufgabe. Der Bergische HC ist Gastgeber für die Ursinus-Schützlinge.

STATISTIK
ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka (bei einem Siebenmeter); Hoffmann (5), Trautvetter (2), Kraft (6), Sklenak (6), A. Wöhler, Riehn (3), Schiffner (1), Mellack (4), K. Wöhler (5/1), Jauernik (3)

TSG Münster: Bansa, Rebstock (16.-30.); Conradt, Bohnert, Qullitzsch, Weber (3), Olbrich (1), Wernig (4/1), Gölzenleuchter, Kaplan (5), Rejab (4), Mauch (1), Henrich (1), Pausch (2)

Siebenmeter: Eisenach 1/1 – Münster 2/1
Zeitstrafen: Eisenach 3 x 2 Min. – Münster 3 x 2 Min.

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