ThSV-Talente mühten sich als Außenseiter in der Kleinen Arena Leipzig überaus redlich

In der Vorrunde zur Mitteldeutschen Meisterschaft der männlichen Jugend C kassierten die 12- bis 15-jährigen Eisenacher klare Niederlagen gegen den SC DHfK Leipzig und den SC Magdeburg • Kyrill Höllein ragte mit 19 Treffern heraus • Gute Noten auch für Torhüter Pascal Bartelt

Die beiden Vorrundengruppen zur Mitteldeutschen Meisterschaft der männlichen Jugend C ergaben für die beiden Thüringer Vertreter die erwarteten Resultate. Die Finalrunde wird ohne Teams aus dem Freistaat ausgetragen. Der HBV Jena und der ThSV Eisenach blieben punktlos. In der Sporthalle des Albert-Einstein-Gymnasiums in Magdeburg unterlag der Thüringenmeister HBV Jena dem BSV Magdeburg mit 17:26 und der NSG RIMENI mit 15:40. Vizemeister ThSV Eisenach kassierte in der Kleinen Arena Leipzig als krasser Außenseiter Niederlagen gegen die Landesmeister aus Sachsen-Anhalt, dem SC Magdeburg, mit 26:38 und dem Landesmeister von Sachsen, dem SC DHfK Leipzig mit 20:32. Der BSV Magdeburg, die NSG RIMENI, der SC DHfK Leipzig und der SC Magdeburg ermitteln in der Finalrunde den Mitteldeutschen Meister im Handball der männlichen Jugend C.

Handball-Ikone Stefan Kretzschmar, dessen Sohn Elvis Ernesto Kretschmar für den SC Magdeburg am Ball war, gab der Veranstaltung ein besonderes Flair. Auch Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig, schaute sich alle drei Begegnungen an. Im kleinen, aber lautstarken ThSV-Fanblock, nahm auch Tim Voigt Platz, viele Jahre als „Mister Zuverlässig“ in den Nachwuchsmannschaften und im Thüringenligateam Männer des ThSV Eisenach am Ball, den es beruflich und privat nach Leipzig verschlagen hat. Er schaute natürlich besonders auf seinen im ThSV-Team spielenden kleinen Bruder Till Voigt.

Der Respekt vor den großen Clubnamen auf der anderen Seite hemmte uns. Mehr Mut in Abwehr und Angriff hätte uns gut zu Gesicht gestanden. Guten folgten nur Augenblicke später völlig misslungene Aktionen. Vor uns liegt noch ein gewaltiges Stück an Arbeit. Kyrill Höllein hat viel Verantwortung übernommen, bilanzierte ThSV-Jugendkoordinator Matthias Bäurer.

Nicht nur wegen seiner 19 Treffer ragte Rückraumspieler Kyrill Höllein heraus. Gute Noten verdiente sich auch Keeper Pascal Bartelt, der mit insgesamt 32 parierten Bällen in den zwei Begegnungen notiert wurde, eine höhere Zahl an Gegentreffern verhinderte. Mit vielen einfachen Passfehlern luden die von Jan Gesell und Ronny Oelschläger betreuten 12- bis 15-jährigen Eisenacher die Kontrahenten immer wieder zu Tempogegenstößen ein. Gute Phasen wechselten sich rasch mit stark fehlerhaften ab.

Zu viele technische Fehler gepaart mit körperlichen Nachteilen verhinderten ein besseres Abschneiden, fasste ThSV-Coach Jan Gesell die beiden Begegnungen über die volle Distanz zusammen.

SCM profitiert von Eisenacher Fehlern
Gleich zu Beginn der Partie gegen den SC Magdeburg wehrte THSV-Keeper Pascal Bartelt 4 halbhoch geworfene Bälle ab. Erst nach der eigenen 5:3-Führung (8.) gewannen die Magdeburger Oberwasser, nutzten ihre individuellen Vorteile und dankten für einfachste Ballverluste der Eisenacher, zogen über Tempogegenstöße auf 11:4 durch Oskar Pakebusch davon (14.). Eisenachs Kyrill Höllein suchte immer wieder den direkten Weg zum Tor, stoppte auch bei Gegenwehr nicht ab, netzte drei Bälle in Folge ein. Beim 13:9 war der Magdeburger Vorsprung auf vier Treffer geschmolzen, was die Elbestädter zu einer Auszeit zwang. Tempogegenstoß auf Tempogegenstoß rollte danach auf das ThSV-Tor. Luca Pascal Janihcek (insgesamt 11 Treffer) schloss zum 18:9 ab (20.). Mit personellen Wechseln versuchte das Eisenacher Trainergespann Einfluss zu nehmen. Louis Müller und Tim Knoth überwanden den SCM-Keeper. Der gerade von einer Klassenfahrt zurückgekehrte und noch leicht angeschlagene Marec Stupka vermochte nicht wie zuletzt Akzente zu setzen. Platzierte Würfe in die linke untere Ecke von Kyrill Höllein zappelten immer wieder im Netz. Beim Stand von 19:13 wurden die Seiten gewechselt. ThSV-Keeper Pascal Bartelt stand auch nach Wiederanpfiff mehrfach richtig, verhinderte das Überqueren der Torlinie etlicher SCM-Bälle. Doch in Überzahl patzten seine Teamgefährten im Vorwärtsgang, leisteten sich auch zunehmend Abwehrschnitzer. Beim 26:16 (32.) durch Elvis Ernesto Kretschmar zeigte die Hallenuhr erstmals eine 10-Tore-Fühfrung für die Elbestädter an. Es spricht für die Youngster aus der Werner-Aßmann-Halle, sie steckten keineswegs den Kopf in den Sand. Louis Müller, Kyrill Höllein und Henrik Frömberg markierten für den ThSV Eisenach 3 Treffer in Folge (27:19, 37.). Eine Überzahl nutzten die SCM-Youngster eiskalt zum 31:20 (39.). Mit einer 4:2-Abwehr gelangen ihnen zahlreiche Ballgewinne, die zu Treffern durch Trickwürfe führten. Trotz allen Bemühens, die Niederlage im einstelligen Bereich zu halten, misslang den Eisenachern. Am Ende stand ein 12-Tore-Sieg des Favoriten.

Die Abwehr zeigte sich zu harmlos. Das Rückzugsverhalten war stark kritikwürdig. Unsere vielen technischen Fehler ermöglichten den Elbestädtern viel zu viele Gegenstöße, resümierte Jan Gesell.

Rückraumspieler Kyrill Höllein, Torwart Pascal Bartelt und Kreisspieler Louis Müller erhielten von ihm gute Noten.

Positive Farbtupfer trotz schwindender Kräfte
Die Partie zwischen dem ThSV Eisenach und dem SC DHfK Leipzig wurde aufgrund technischer Probleme nicht protokolliert. Ergebniseintrag erfolgte durch die Spielleitende Stelle nach Rücksprache mit dem Technischen Delegierten. Dieser ließ einen 32:20-Sieg der mit starken Individualisten gespickten SC DHfK Leipzig eintragen. Für die Eisenacher war es die zweite Partie in Folge, was sich zum Ende hin im deutlich merkbaren Kräfteverschleiß bei den Leistungsträgern widerspielegelte. Bis zur 10. Minute (5:7), Louis Müller hatte für den ThSV Eisenach eingenetzt, blieben die Talente von der Wartburg auf Tuchfühlung. Dann waren es wieder die einfachen Passfehler, für die die Turnierausrichter auf ihre Weise dankten, auf 7:13 (18.) und gar 9:19 (25.) einnetzten. Filip Leinhos schmetterte eine Freiwurfablage zum 19:19-Halbzeitstand ein. Zu wenig Bewegung kennzeichnete das Spiel der Eisenacher nach Wiederanpfiff, sicherlich auch schwindender Kräfte nach 4 x 25 Minuten geschuldet. Auch gedanklich fehlte die Frische, kamen die Leipziger mit Spielzügen gleich einer Schablone immer wieder zum Torerfolg. Wie stets an diesem Tag, gelungenen Phasen ließen die ThSV-Talente arg fehlerhafte folgen. Es spricht allerdings für ihre Moral, dass sich alle auf das Parkett kommenden Youngster nach Kräften einbrachten, immer wieder für positive Farbtupfer sorgten. Sowohl Pepe Kühne als auch Vincent Oelschläger, beide erst 13 Jahre, agierten auf Rückraum-Mitte mit viel Herzblut, ließen sich von den „Schlaksen“ auf Leipziger Seite nicht einschüchtern. Der erst 12-jährige Moritz Bitterlich zeigte sich ebenso wenig ängstlich. Kyrill Höllein zog ständig an den Ketten. Tim Knoth gelangen drei Treffer von Außen. ThSV-Keeper Pascal Bartelt blieb im Siebenmeter-Duell Sieger (36.). Lange Zeit schien eine Niederlage im einstelligen Bereich möglich (17:25/38., 19:28/45., 20:29, 46.). Mit ihrer individuellen Klasse, gepaart mit ganz viel Dynamik, traf der Sachsen-Meister noch zum 12-Tore-Sieg (20:32).

Auch weil einige Spieler angeschlagen waren, erhielten alle mitgereisten einsatzfähigen Spieler längere Einsatzzeiten. Pascal Bartelt und Kyrill Höllen waren wiederum die Leistungsträger. Die Jungs haben nie aufgesteckt, kämpferisch alles gegeben, bilanzierte Jan Gesell zu den 50 Minuten seiner Crew gegen den starken SC DHfK Leipzig.

Für die männliche Jugend C des ThSV Eisenach kamen zum Einsatz:
Torhüter Pascal Bartelt sowie die Feldspieler Louis Müller (4 Tore), Marec Stupka (3), Moritz Bitterlich, Vincent Oelschläger (1), Tobias Knoth, Tim Knoth (6), Till Voigt, Pepe Kühne (1), Kyrill Höllein (1), Henrik Frömberg (6), Leo Schindler (1), Leon Maximilian Arnold (1), Filip Leinhos (4), Jacob Meier

Die Resultate der Vorrundengruppe 1:
SC DHfK Leipzig – SC Magdeburg 23:19, SC Magdeburg – ThSV Eisenach 38:26, ThSV Eisenach – SC DHFK Leipzig 20:32

Endstand
SC DHfK Leipzig 4:0 Punkte
SC Magdeburg 2:2 Punkte
ThSV Eisenach 0:4 Punkte

Th. Levknecht

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