ThSV-Testerfolg über Nord-Zweitligist Bernburg

Der ThSV Eisenach bezwang in einem letzten Test in heimischer Halle Nord-Zweitligist SV Anhalt Bernburg mit 33:32 (17:14). Drei Tage vor den jeweiligen Auftritten im DHB-Pokal (Eisenach in Erlangen, Bernburg bei der HSG Handball Lemgo II) hatten beide Teams nicht ihr stärkstes Aufgebot zur Stelle. Bei Bernburg fehlten aus Verletzungsgründen die «Haudegen» Dimitri Filippov und Uwe Mäuer, bei Eisenach die leicht angeschlagenen Timo Meinl, Krisztian Szep-Kis und Zbynek Vesely, die langzeitverletzten Daniel Baumgarten und Benjamin Trautvetter sowie aus beruflichen Gründen Marcel Liebetrau.

Die Wartburgstädter warteten mit Licht und Schatten auf. Sie starteten mit hohem Tempo, schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff, konterten die Gäste zum 7:2 (8.Min.) aus. Kilian Kraft sprühte im linken Rückraum vor Tatendrang, stillte seinen Torhunger. Till Riehn fabrizierte indes im rechten Rückraum mehrere technische Fehler. «Trotz der klaren Führung zog nicht die erforderliche Ruhe ein», bemängelte ThSV-Coach Zdenek Vanek. Bernburgs Abwehr gewann an Stabilität, als Spielertrainer Sven Liesegang für Defensivaufgaben kam. Die Eisenacher Defensive hatte mit dem wuchtigen Bernburger Rückraumspieler Robert Lux ihre Probleme, der auch zum 8:10 (aus Sicht der Gäste) traf. Mit im Training einstudierten Spielzügen hebelten die Eisenacher die Bernburger Abwehr aus. Andrej Kastelic traf aus dem Rückraum (!!) zum 13:9 (23.) und vom Siebenmeterpunkt zum 15:11 (25.). Nach einem neuerlichen Lapsus von Till Riehn übernahm Youngster Robert Weiß die Position im rechten Rückraum, trumpfte in der Folge selbstbewusst auf. Schwächen im Eisenacher Deckungszentrum waren unverkennbar. Torhüter Karsten Lehmann bügelte viele Fehler seiner Vorderleute aus, wehrte 17 Bälle ab. «Karsten Lehmann zeigte, wir haben zwei gute Torhüter, Timo Meinl und unseren Kapitän», unterstrich Zdenek Vanek.

Nach Wiederanpfiff der Unparteiischen Beyer/Düwel trafen die Gäste zwar zum Anschlusstreffer (17:16, 33.), doch die Hausherren übernahmen wieder rasch das Zepter. Ballstafetten zu Linksaußen Martin Hoffmann (insgesamt 8 Treffer) schloss der junge Mann von der Waterkant ausgesprochen abgebrüht zum 23:18 (39.) ab. Routinier Andrej Kastelic fungierte als ruhender Pol. Er versenkte nach Regelwidrigkeit an Philipp Emmelmann den fälligen Strafwurf mit gewohnter Sicherheit zum 27:21 (45.) und nahm auf der Bank Platz.

Statt Besonnenheit machte sich nun Unruhe in den ThSV-Reihen breit. Zdenek Vanek monierte dann auch nach dem Abpfiff die hohe Zahl technischer Fehler seiner Schützlinge. «Im Punktspielbetrieb führen 18 Technik- und Regelfehler garantiert zur Niederlage», so der ThSV-Coach. Aber auch die Abwehr wurde immer anfälliger. Mit Anspielen zum Kreis kamen die Gäste zum Torerfolg. Die Eisenacher, nach der Einwechslung von Andreas Nositschka ins Tor mit ihrer kompletten jungen Garde auf dem Parkett, vermochten nicht das Tempo zu variieren. Der bis dato treffsichere Martin Hoffmann scheiterte zwei Mal am Bernburger Keeper Jan Resimus. Die Gäste witterten Morgenluft. Es wurde nochmals spannend, zumal Kilian Kraft beim Stand von 30:28 einen Strafwurf nicht am Gästeschlussmann vorbei brachte (55.). Im Gegenzug fiel der Anschlusstreffer für Bernburg. In der Schlusssekunde hatte Marcus Leuendorf den Ausgleichstreffer für den Nordligisten auf der Hand, doch der mit 9 Treffern erfolgreichste Werfer der Gäste jagte vom Siebenmeterpunkt das Leder ans Gebälk, sodass es mit einem 33:32 beim knappen aber verdienten Erfolg des ThSV Eisenach blieb.

Statistik
ThSV Eisenach: Lehmann, Nositschka (ab 50.); Hoffmann (8), Schiffner, Kraft (8), Sklenak (4), Wöhler (1), Weiß (2), Riehn (2/1), Emmelmann (2), Mellack, Kastelic (6/3)

SV Anhalt Bernburg: Resimus, Eckert (24.-30.); Wartmann (2), Leuendorf (9/5), Saleh (3), Kusch, M. Krause (6), Lux (8), Pajung (4), D. Krause, Liesegang

Zeitstrafen: Eisenach 6 x 2 Min. – Bernburg 6 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 5/4 – Bernburg 6/5

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