ThSV verpasste möglichen Punktgewinn

«Die Summe der individuellen Fehler, an der nahezu jeder meiner Spieler beteiligt war, gab letztendlich den Ausschlag für die Niederlage», resümierte ein trauriger Zdenek Vanek am Mittwochabend in der Unihalle Wuppertal. Der Coach des ThSV Eisenach hatte bei der Rückkehr an eine ehemalige Wirkungsstätte – in der Saison 20001/2002 war der 168-fache tschechische Auswahlspieler für Wuppertal in der 1. Bundesliga am Ball – auf ein Erfolgserlebnis gehofft. Jubeln durften jedoch beim Abpfiff die Gastgeber. Sie landeten durch ein 32:31 (17:14) den ersten Doppelpunktgewinn in heimischer Umgebung (bisher nur ein Remis).
Die Wartburgstädter waren in der Schlussphase nicht clever genug, zumindest einen Zähler mitzunehmen. Wuppertal führte zwar 28:24 (53.), doch die Thüringer setzten mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit zu einem famosen Schlussspurt an. Regisseur Tomas Sklenak scheute nicht den «schmerzhaften Weg» direkt Richtung Wuppertaler Kasten. Krisztian Szep-Kis versenkte vom Punkt (28:26, 54.), nachdem zuvor der sonst so sichere Siebenmeter-Werfer Andrej Kastelic drei Mal gescheitert war. Stefan Kneer, Stephan Mellack und Tomas Sklenak schafften beim 30:29 (56.) den Anschlusstreffer. Spannung und Dramatik pur waren angesagt. Der ausgesprochen agil und treffsicher auftrumpfende Markus Dau markierte vom Kreis den 31:31-Ausgleichstreffer. Die Hausherren zeigten Nerven. Der bis dato mit 12 Würfen 12 Treffer erzielende Wuppertaler Linksaußen Jens Reinharz scheiterte am grandios parierenden eingewechselten ThSV-Schlussmann Karsten Lehmann (58.). Ballbesitz für den ThSV Eisenach. Zdenek Vanek legt 53 Sekunden vor dem Abpfiff die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Auszeit. Letzte Absprachen. Schon nach wenigen Ballstafetten setzt Stefan Kneer zum Torwurf an. Der 19-jährige zog zu früh und unplatziert ab. Wuppertals Torhüter Ingo Förster meisterte den Ball. Nun noch über 30 Sekunden Zeit für die Gastgeber zur Entscheidung. Zielgerichtet ziehen sie ihren letzten Angriffszug auf, den Markus Dau nur noch regelwidrig stoppen konnte. Die Unparteiischen entscheiden auf Siebenmeter. Simon Herold kommt wieder ins ThSV-Gehäuse. Der 18-jährige hatte im Spielverlauf zwei Strafwürfe gemeistert. Achim Jansen lässt ihm sieben Sekunden vor der Sirene jedoch keine Chance. 32:31. Den Versuch einer schnellen Eisenacher Mitte verhindert der Torschütze auf Kosten einer roten Karte. Ausschluss und Sperre für ein Spiel. Mit dieser roten Karte hat er freilich Wuppertals Glückseligkeit über den ersten Heimsieg gerettet. «Mit dem letzten Aufgebot, nahezu ohne Wechselspieler, mit sichtbar schweren Beinen haben wir gezeigt, auch zuhause gewinnen zu können», zeigte sich Wuppertals Trainer Nebosja Novakovic nach dem Abpfiff aufgekratzt. Die Eisenacher rutschten durch diese bittere Niederlage wieder auf Tabellenplatz 9 ab.

Am kommenden Wochenende ist der ThSV Eisenach spielfrei. Am Samstag, 19.11.05 gehen die Wartburgstädter dann erneut auf Reisen. Die TSG Ludwigsburg-Oßweil ist dann Gastgeber. In heimischer Halle laufen die Vanek-Schützlinge erst wieder am Mittwoch, 23.11.05 um 20.00 Uhr gegen die TSG Münster auf. Der Vorverkauf der Eintrittskarten hierzu ist bereits angelaufen.

Statistik
LTV Wuppertal: Förster, Lichtenegger; Bangert, Neuenhofen, Knez (5), Selmanovic (4), Schröder (5), S. Aschenbroich (1), Reinarz (12), Jansen (5/2), M. Aschenbroich

ThSV Eisenach: Herold, Lehmann; Kneer (6/1), Ladyguine (2), Sklenak (2), Weiß (n.e.), Riehn, Emmelmann, Dau (6), Mellack (1), Baumgarten, Kastelic (7/2), Szep-Kis (7/1)

Siebenmeter: Wuppertal 4/2 – Eisenach 7/4
Zeitstrafen: Wuppertal 7 x 2 Min. (Ausschluss gegen Jansen, 60.); Eisenach 7 x 2 Min. (Rot nach 3. ZS gegen Dau, 60.)
Zuschauer: 350

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