ThSV verzückte gegen Willstätt die Handballfans

«Es macht einfach riesigen Spaß, dieser neuformierten jungen Eisenacher Mannschaft zuzuschauen», war der einhellige Tenor am Samstagabend. Mit einem wahren Angriffsfeuerwerk, mit Herz und Leidenschaft bezwang der ThSV Eisenach zum Heimauftakt den TV Willstätt souverän mit 33:28 (18:12). Mit Standing Ovations verabschiedeten die über 1000 begeisterten Zuschauer die Schützlinge von Zdenek Vanek. «Die Chemie in der Mannschaft stimmt. Erfahrene Hasen führen die jungen Spieler vorbildlich», freute sich ThSV-Aufsichtsratsmitglied Jürgen Beck, warnte aber zugleich vor zu großer Euphorie. «Bei einer so jungen Truppe wird es auch Rückschläge geben». Fakt, nach zwei Spieltagen hat der ThSV Eisenach 3:1 Zähler auf dem Konto.
Mit ihrem neuen Regisseur Tomas Sklenak drückten die Eisenacher von Beginn aufs Tempo. Die Gäste aus der Ortenau um den ehemaligen Eisenacher Till Bitterlich waren sichtlich überrascht, produzierten Fehler auf Fehler im Vorwärtsgang. Die Eisenacher legten ein 5:1 (7.Min.) vor. Die Abwehr vor einem wiederum gut aufgelegten Torhüter Karsten Lehmann behielt nahezu stets die Übersicht. Im linken Rückraum verblüffte erneut der 19-jährige Till Riehn mit Courage und Können, versenkte zum 10:6 (20.). Per Billardtreffer traf Kreisspieler Markus Dau zum 11:6 (20.). Wenn Krisztian Szep-Kis zum Wurf ansetzte, zappelte das Leder wenig später im Willstätter Kasten, wie beim 12:7 (22.). Die Außen Andrej Kastelic und Zbynek Vesely fuhren mit ihren Gegenübern Achterbahnfahrt. Der Halbzeitstand von 18:12 spricht für die Kräfteverhältnisse.
Nach Wiederanpfiff der fehlerfrei, ja vorzüglich amtierenden Unparteiischen Pohl/Seifert (Bernstadt/Görlitz) kombinierten die Eisenacher weiter munter drauf los. Die Gäste offenbarten Schwindelanfälle. Da konnte Willstätts Thorsten Kantimm ThSV-Rückraum-Shooter Krisztian Szep-Kis nur noch per Ringergriff stoppen (33.). Eisenachs Kasten drohte eigentlich nur Gefahr, wenn Vlatko Mitkov abzog. Dessen 10 Treffer waren freilich zu wenig, um den ThSV Eisenach ins Wanken zu bringen. Der Hauch einer Hoffnung für die Gäste beim 24:20 (44.). Zdenek Vanek brachte während einer Auszeit wieder Ruhe in die eigenen Reihen. «Mister Zuverlässig» Andrej Kastelic klärte mit drei Treffern zum 27:20 alles (48.). Der 19-jährige Simon Herold kam für einen Siebenmeter und wehrte diesen im großen Stil ab – und durfte als Belohnung bis zur Schlusssirene im ThSV-Gehäuse bleiben. Mehr als nur ein Beispiel dafür, dass die Chemie in dieser neuen Eisenacher Mannschaft stimmt. Schon Minuten vor dem Abpfiff hüpften sämtliche Wechselspieler auf der ThSV-Bank sich einander haltend vor Freude, das gemeinsame Glücksgefühl demonstrierend. Der neue ThSV Eisenach!

STATISTIK
ThSV Eisenach: Lehmann, Herold; Sklenak (1), Weiß, Riehn (4), Emmelmann, Dau (5), Mellack, Baumgarten, Vesely (4), Kastelic (11/6), Szep-Kis (8)

SG Willstätt: Zoubkoff, Jovicic; Engel (1), Schneider (4), Kantimm (2), Bitterlich (2), Helm, Mitkov (10/1), Temelkov (5/3), Bernhard, Gerber, Valo (4)
Siebenmeter: Eisenach 7/6 – Willstätt 6/4

Zeitstrafen: Eisenach 5 x 2 Min. – Willstätt 4 x 2 Min.