Thüringen-Auswahl enttäuschte beim Nositschka-Abschied

Nach sechs Jahren Landestrainer musste Edmund Nositschka bei seinem Abschied einen enttäuschenden Auftritt der männlichen Thüringen-Auswahl des Jahrgangs 1993 und jünger beim Turnier der Neuen Bundesländer in Riesa konstatieren.

«Natürlich ist so ein Leistungsturnier für die Talente aus Thüringen immer ein Tanz auf dem Drahtseil; Kampf und Behauptungswillen sollten jedoch vorhanden sein. Alle anderen Landesverbände haben durch Sportgymnasien und Sportschulen einen erhöhten Trainingsaufwand und damit bessere Bedingungen, aber das sollte die Thüringer nicht vom Kämpfen für gute Ergebnisse abhalten. Zu einem jungen Sportler gehören auch Stolz und Ehre für sein Bundesland spielen zu dürfen. Das ist in fast allen Bundesländern so. Leider nicht in Thüringen. Durch die wenig kooperative Haltung der meisten Vereine in Thüringen liegt nahezu die ganze Last beim ThSV Eisenach. In Riesa sollten sieben Eisenacher die übergroße Last tragen. Aber nicht jeder Eisenacher ist sportlich und menschlich dieser Aufgabe gewachsen», lautete die ernüchternde Bilanz, gleichzusetzen mit einem deutlichen Hinweis an den Thüringer Handballverband und alle Vereine im Freistaat. Einem Desaster glich der Auftritt der Thüringen-Auswahl gegen die Altersgefährten aus Sachsen-Anhalt.
Nach 2 x 20 Minuten hieß es sage und schreibe 7:33! «Das war in all den Jahren vom Willen her die mit Abstand schwächste Vorstellung», gestand Edmund Nositschka.
In der Auftaktpartie am ersten Tag gegen den späteren Turniersieger Berlin, trainiert von Füchse-Manager Bob Hanning, hielten die Thüringer bis zum 10:12 gut mit, um dann noch deutlich mit 15:26 zu unterliegen.

Im ersten Spiel des zweiten Tages sahen die Thüringer gegen Brandenburg zunächst auch ganz gut aus (8:10), fabrizierten dann aber eine Vielzahl individueller Fehler, athletische Mängel wurden offensichtlich, die Brandenburger zogen noch auf 16:27 davon.

Eine Partie auf Augenhöhe war der Vergleich gegen Sachsen. Die Entscheidung war bis in die Schlussphase, bis zum 21:23, offen. Die Manndeckung der Thüringer lösten die Sachsen geschickt zum 21:25-Endstand auf.
Es folgte die peinliche 7:33-Klatsche gegen den späteren Turnier-Zweiten Sachsen/Anhalt.

Im vierten Turnierspiel, am dritten Tag ausgetragen, hielten die Thüringer bis zum 15:18 gegen die Auswahl Mecklenburg/Vorpommerns gut mit, mangels Auswechselmöglichkeiten der THV-Auswahl (Janiczek verletzt) kamen die Norddeutschen noch zum sicheren 20:28.

Coach Edmund Nositschka verteilte gute Kritiken an C. Eisenstein (Ronneburg), J. Hopf (Eisenach), R. Stein (Gera) und mit Abstrichen an J. Ritz (Eisenach).
Damit endete die Tätigkeit von Edmund Nositschka als Landesauswahltrainer sowie Nachwuchskoordinator und Coach beim ThSV Eisenach. Der einstige Regisseur der Eisenacher Erstliga-Handballer schaffte als Coach mit der männlichen Jugend B des ThSV Eisenach vor zwei Jahren den Einzug in die Endrunde zur deutschen Meisterschaft (Platz 4).
Das Aufgabenfeld von Edmund Nositschka, sportlich und organisatorisch, war besonders in der vergangenen Saison übergroß, zehrte physisch und psychisch über alle Maßen, bis zum «ausgepowert sein». Mit Edmund Nositschka verlässt zweifellos ein gehöriges Stück lebendige Geschichte den ThSV Eisenach.
Ihm gelten allergrößter Dank für die geleistete Arbeit sowie beste Wünsche auf allen Gebieten für die Zukunft!

Die Thüringen-Auswahl in Riesa: im Tor : Colin Räbiger (ThSV Eisenach) sowie Christopher Koch, Johannes Hopf, Florian Janiczek, Jan Ritz, Richard Mengs, Maurice Bäßler (alle ThSV), Rico Stein (Post Gera), Christoph Eisenstein (HSV Ronneburg), Sebastian Bock ( HSV Bad Blankenburg)
kurzfristige Absage: Florian Reiner (HSV Bad Blankenburg),Tobias Schröter (Post Gera), Adrian Winkler (ThSV)
entschuldigt: John Le (HBV Jena), schulisch verhindert : Florian Strümpf (ThSV)

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