Tizian Reum lässt mit seinem 7.Treffer die ThSV-A-Jugend jubeln

Qualifikation zu Jugendbundesliga: ThSV Eisenach – HC Elbflorenz 29:28 (14:13)

Tizian Reum sorgte 11 Sekunden vor Ultimo mit seinem 7. Treffer für ausgelassenen Jubel in den Reihen des ThSV Eisenach. Im ersten Qualifikationsspiel zur Jugendbundesliga feierten die 17/18-jährigen Talente des ThSV Eisenach in einer niveauvollen und rassigen Partie einen 29:28 (14:13) -Erfolg über die Altersgefährten des HC Elbflorenz. Ein Ergebnis, darin waren sich alle einig, das beiden Teams für das Rückspiel am Samstag, 03.07.2021 in der Elbestadt alle Chancen zum Erreichen der zweiten Qualifikationsrunde lässt.

Eine Partie auf Augenhöhe. Es hat großen Spaß gemacht, zuzuschauen. Der ThSV Eisenach hatte mit Bastian Freitag ein kleines Plus auf der Torwartposition. Es ist schade, dass eines der beiden Teams ausscheiden muss. Mit solch einer Leistung haben eigentlich beide ein Ticket für die Jugendbundesliga verdient, erklärte Karsten Wöhler, viele Jahre Spieler und Kapitän sowie Manager beim ThSV Eisenach, jetzt Sportlicher Leiter und Manager beim HC Elbflorenz, dessen Sohn Elias Wöhler zum Kader der A-Jugend des ThSV Eisenach gehört.

Beide Teams wussten nach der Corona-Zwangspause nicht, wo sie stehen, unterstrich Timo Meinl, der Torwarttrainer des HC Elbflorenz, während seiner eigenen Karriere (2006 bis 2008) zum Torhüterteam des ThSV Eisenach.

Der Unterschied: Der HC Elbflorenz durfte seit März wieder trainieren. Der ThSV Eisenach musste sich nach einer 5-monatigen Pause im 4-wöchigen Crashkurs auf die Jugendbundesliga-Qualifikation vorbereiten. Die gute Leistung des ThSV Eisenach nach so wenig Training strich auch Thüringens Verbandstrainer Christian Roch heraus.

Aufgrund der längeren Trainingsmöglichkeiten befand sich der HC Elbflorenz in der Favoritenrolle, so Christian Roch.

Die Einstellung unserer Mannschaft war super. Wir hätten uns noch mehr belohnen können, doch angesichts der Vorgeschichte sind wir zufrieden, konstatierte Tizian Reum.

Der Eisenacher Rückraumspieler musste Ende der ersten bis Mitte der zweiten Halbzeit wegen Schwindelanfällen pausieren. Er musste bei der 11:7-Führung (21.) das Parkett verlassen, kam beim 17:18-Rückstand (39.) zurück und war maßgeblich daran beteiligt, dass seine Farben das Zepter wieder an sich rissen. Der Rückraum mit ihm, Paul Jegminat und Tom Steiner forcierte das Tempo, initiierte torgefährliche Aktionen, schloss selbst erfolgreich ab. Kreisspieler Leon Stehmann, Linksaußen Yannick Seidel und Rechtsaußen Max Schlotzhauer wurden in Szene gesetzt.

Wir haben uns mehr auf den Beinen bewegt. Mit Paul Jegminat auf der Mitte wurde unser Spielfluss flexibler, analysierte ThSV-Coach Uwe Seidel.

Aus einem 20:21 (46.) wurde eine 25:22-Führung (51.).

Hier, wie auch bei den 5-Tore-Rückständen im ersten Abschnitt, sind wir wieder zurückgekommen, bilanzierte Timo Meinl aus Sicht des HC Elbflorenz.

Eisenachs Abwehr bekam die starken Dresdner Maurice Niestroj (8 Treffer) und Kenneth Imm (6) nicht unter Kontrolle. Beim 25:25 (54.) war ein Herzschlagfinale eingeläutet. Die Hausherren legten vor, die Gäste glichen aus. Mit dem Happy end für den ThSV Eisenach.

Nach nur 4-wöchigem Training boten wir eine starke Leistung, kämpferisch und spielerisch. Die A-Jugend des ThSV Eisenach hat sich gut präsentiert. Jetzt liegt eine weitere Woche konzentrierten Trainings vor uns, betont Uwe Seidel. Spielstärke aus Sachsen gegen Kämpfer mit Herz aus Eisenach, erklärte ein strahlender Landtagsabgeordneter Raymond Walk.

Er gehörte zu viel Prominenz auf den Rängen der Werner-Aßmann-Halle. Auch DHB-Auswahltrainer Alexander Koke (2009 bis 2011 selbst im Trikot des ThSV Eisenach) war zugegen.

Beim Rückspiel in Dresden muss Eisenachs Abwehr durchgängig stabiler werden, hofft Christian Roch. Auch wir haben noch Luft nach oben, bekannte Timo Meinl und sammelte kurz nach dem Abpfiff als Fingerzeig auf diese Aussage seine Torhüter um sich.

Fünf-Tore-Polster zu leicht aus der Hand gegeben
Nach einer Abtastphase (4:4, 8.) übernahmen die Eisenacher mit Tizian Reum, Karl-Marius Schnell und Ole Gastrock-Mey im Rückraum, Yannick Seidel auf Links- und Max Schlotzhauer auf Rechtsaußen, Leon Stehmann am Kreis und Bastian Freitag im Tor das Sagen.

Wir begannen sehr nervös, skizzierte Timo Meinl das Dresdener Spiel.

Zwei ausgelassene Siebenmeter gehörten dazu. Eisenachs erst 16-jährige Keeper Bastian Freytag flößte ihnen Respekt ein. Demian Linke setzte das Leder vom Strich neben das ThSV-Gehäuse (12.) und an den rechten Pfosten (18.). Kurz darauf nutzte Karl-Marius Schnell seine Zweikampfqualitäten zum 10:5 (19.). Mit einer offensiveren Deckung provozierten die Dresdner Ballverluste auf Eisenacher Seite, kamen bis auf zwei Treffer heran (11:9, 23.). Der eingewechselte Tim Steiner sorgte bei den Gastgebern für frischen Wind, suchte die Nahtstellen in der Gästeabwehr und netzte nach einer Finge zum 14:9 ein (26.).

Leider haben wir dieses 5-Tore-Polster zu schnell aus der Hand gegeben, merkte Uwe Seidel selbstkritisch an.

Mit dem eingewechselten Nico Planken gelang dem HC Elbflorenz noch der Anschlusstreffer. Beim Stand von 14:13 ging es zu den Pausengetränken.

Herzschlagfinale
Nach Wiederanpfiff fehlte den ThSV-Youngstern die Geradlinigkeit und Sicherheit des überwiegenden Teiles der ersten Halbzeit. Ole Gastrock-Mey traf lochte mit seinem einzigen Treffer zum 15:14 ein (34.). Selbst in Überzahl unterlief ein technischer Fehler. Kenneth Imm traf zum 15:16 (35.) Und auch dem 16:17 (37.) ging ein Eisenacher Patzer voraus. Eisenachs Trainergespann Uwe Seidel/Jan Gesell nahm personelle Änderungen vor. Tom Steiner tankte sich zum 17:17 durch (38.), dem die Gäste per Siebenmeter das 17:18 folgen ließen (39.). Tizian Reum kehrte zurück. Ihn zu stellen, gelang den Sachsen nicht. Ihre Bank kassierte eine neuerliche gelbe Karte und – nach längeren Diskussionen – wanderte das Leder regelkonform (nach einer progressiven Bestrafung) in die Eisenacher Reihen. Max Schlotzhauer netzte zum 19:19 ein (45.). Tom Steiner besetzte für den glücklosen Ole Gastrock-Mey den rechten Rückraum, markierte per Soli das 21:21 (47.). Paul Jegminat powerte zum 22:21 ein (48.). Die Dresdner brachten neues Personal, produzierten technische Fehler. Leon Stehmann, Tizian Reum und Yannick Seidel warfen ihre Farben mit 25:22 in Führung (51.). Eine Vorentscheidung? Nein! Die fiel erst in den letzten Sekunden.

Statistik
ThSV Eisenach: Freitag, Kleinschmidt, Trapp; Schnell (2), Cech, Seidel (2), Reum (7), Stegner, Schlotzhauer (3), Stehmann (4), Jegminat (6/4), Gastrock-Mey (1), Steiner (4)
HC Elbflorenz: Seifert, Reimer; Wellner (2), Niestroj (8/1), Planken (4), Richter, Böhner, Schürer, Mielchen, Schnurpel, Linke (6/3), Imm (6), Stolze (2)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 4/5 – HC Elbflorenz 4/6
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 4 Min. – HC Elbflorenz 4 Min.
Schiedsrichter: Große/Luhn
Zuschauer: 175 in der Werner-Aßmann-Halle

Th. Levknecht

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