Trickwürfe zum Vereinsjubiläum

SG Schnellmannshausen empfing Mixteam des ThSV Eisenach / Nahezu 300 Zuschauer sahen teilweise spektakuläre 73 Tore

Mit einer Festwoche begeht die SG Schnellmannshausen ihr 70-jähriges Vereinsjubiläum. Das mit viel Engagement und Organisationskönnen aufgestellte Programm vom Parcourauf auf dem Sportplatz in Schnellmannshausen, Doppelkopfturnier, Tischtennisturnier bis zum Sportlerball am 29.06.2019 in der Gemeindeschenke Schnellmannshausen umfasste auch ein Testspiel der eigenen Handball-Landesliga-Männer gegen den ThSV Eisenach. Obwohl mitten in der Urlaubszeit, der ThSV Eisenach brachte in einem Mixteam etliche Akteure mit, die gerade den Wiederaufstieg in die 2. Handballbundesliga geschafft hatten. Der im linken Rückraum aufgebotene und seine Athletik nutzende sonstige Linksaußen Adrian Wöhler (14 Tore), Hannes Iffert (10) und Jonas Richardt (9) waren die erfolgreichsten Werfer der Gäste. Der gerade von den eigenen Fans zum Spieler der Saison gewählte Sascha Fiedler netzte für die SG Schnellmannshausen 9 Bälle ein. Robin Kaufmann zeigte seine Qualitäten als Spielgestalter. Beide SGS-Schlußleute zeichneten sich aus. Der Endstand, 43:30 (23:15) für das ThSV-Mixteam. war indes mehr als zweitrangig. Die SG Schnellmannshausen hielt eine Spende in Höhe von 200 € für den Nachwuchs des ThSV Eisenach bereit, damit künftig wieder mehr eigene Talente den Sprung in dessen erste Männermannschaft schaffen.

ThSV Eisenach betrieb beste Werbung in eigener Sache

Prima, dass der ThSV Eisenach mit einer namhaften Aufstellung gekommen ist. Alle hatten großen Spaß. Die gesamte Palette, die den Handballsport auszeichnet, war zu sehen. Besonders natürlich die Trickwürfe der Eisenacher, unterstrich Pascal Luhn, Vereinschef und Kapitän SG Schnellmannshausen, der alle seinem Team zuerkannte Siebenmeter verwandelte.

Die Eisenacher verteilten nach dem Abpfiff reichlich Souvenirs, schrieben fleißig Autogramme, plauschten mit den Zuschauern – und ließen sich im Anschluss das vorzügliche Büfett gemeinsam mit den Spielern der SG Schnellmannshausen schmecken. Zum Gelingen nicht nur dieses Spieles hatte der junge Schiedsrichter Patrick Luhn gehörigen Anteil. Die sich zur Leitung dieses und dem vorangegangen Frauenspiel bereit erklärenden Schiedsrichter waren leider einfach nicht angereist. Patrick Luhn leitete beide Spiele vorzüglich!

Für den ThSV Eisenach ist es wichtig, in der Region präsent zu sein. Wir pflegen freundschaftliche Kontakte zur SG Schnellmannshausen, einer traditionsreichen Handballhochburg im Wartburgkreis. Gern sind wir der Einladung zum Vereinsjubiläum nachgekommen. Wir wissen, viele unserer Zuschauer kommen aus dem Raum Schnellmannshausen und Treffurt. Spieler und Anhänger der SG Schnellmannshausen sind uns stetes herzlich willkommen, unterstrich Rene Witte, der vor Ort weilende Rene Witte, Geschäftsführer und Manager des ThSV Eisenach.

Da wurden Erinnerungen wach…
Peter Krauße, „Mister Handball“ in Schnellmannshausen, selbst lange Jahre erfolgreicher Torhüter und Vereinspräsident, inzwischen Ehrenpräsident und dennoch weiterhin ganz vorn in der Reihe bei der Organisation sämtlicher Sportveranstaltungen seines Vereins, schwelgte in Erinnerungen.

In Eisenachs Erstbundesligazeit unter Rainer Osmann kam der ThSV Eisenach zum Großfeld-Handball nach Schnellmannshausen. Nach der Partie nahm jeder unserer Spieler einen der Eisenacher zum Duschen mit nach Hause. Danach trafen sich alle wieder zum gemütlichen Teil auf dem Sportplatz, erinnert sich Peter Krauße.

Duschen gab es nicht am Sportplatz. Selbst der kubanische Isländer Julian Duranona, ein 2-Meter-Riese, war dabei. Später trafen sich die Traditionsmannschaften beider Vereine zum Großfeld-Handball auf dem grünen Rasen. Oft war Peter Krauße mit seinem Team bei der Ausrichtung von Testspielen des ThSV Eisenach in der Treffurter Normannsteinhalle behilflich.

Munteres Torwerfen

Wir befinden uns ja noch im Urlaubsmodus, mussten uns, zudem in ungewohnter Besetzung, erst finden, resümierte Kreisspieler Hannes Iffert, der gemeinsam mit seinem auf Rechtsaußen eingesetzten Bruder Paul Iffert, vergangenen Saison in der ThSV-A-Jugend am Ball, auf dem Parkett stand. Mit schönen Spielzügen hielten wir auch was für das Auge bereit. Es hat uns großen Spaß gemacht. Wichtig natürlich auch, keiner hat sich verletzt, fügte Hannes Iffert hinzu.

Bis zum 8. Juli 2019 pausiert noch das Mannschaftstraining des Zweitbundesligateams des ThSV Eisenach. Die Anlaufschwierigkeiten der Gäste von der Wartburg nutzte Tobias Wiegand per Gegenstoß zum 5:2 (7.) und Marko Wiegand zum 6:4 (10.) für die Gastgeber. Mit seinen individuellen Qualitäten im Angriff leitete Adrian Wöhler die Wende ein (7:8 (14.). Er, inzwischen der dienstälteste im Eisenacher Zweitbundesligakader, und Hannes Iffert fanden sich immer wieder zum Duett. Marko Wiegand, mit einer starken ersten Halbzeit, hielt seine Farben mit einem ansatzlosem Wurf (19.) „Wackler“ zum 12:14 (20.) auf Tuchfühlung. Auf Eisenacher Seite traf nach einigen Fehlversuchen auch Paul Iffert , zog Jonas Richardt mit Schmackes aus dem Rückraum ab, behauptete Hannes Iffert Zuspiele am Kreis, parierte Marius Noack im Kasten, schloss Noah Streckhardt per Gegenstoß zum 15:23 Halbzeitstand ab.

Sechzig Minuten im linken Rückraum, das hat schon ganz schön geschlaucht, bekannte Adrian Wöhler.

Nahezu jeder Angriffszug ging auch im zweiten Abschnitt über ihn. Die Eisenacher versuchten, „für die Galerie“ zu spielen. Fliegertore und Rückhandtreffer forderten den Beifall von den Traversen heraus. Schnellmannshausen starke Rückraumspieler Sascha Fiedler und Marko Wiegand nutzten ihre Wurfchancen. Offensive war Trumpf. Packte Adrian Wöhler in der Abwehr „aus Versehen“ mal zu energisch zu, entschuldigte er sich sofort beim Gegenspieler und beim Publikum. Er selbst besorgte – seine Sprungkraft nutzend – das erstmalige 10-Tore-Plus (22:32, 43.). Hannes Iffert markierte den 40. ThSV-Treffer (27:40, 56.). Ein „Zungenschnalzer“ der Rückhandtreffer von Adrian Wöhler zum 29:41 (56.). Im Schlussgang trug sich dann auch der 42-jährige Steven Wagner (bis vor 3 Jahren im Thüringenligateam des ThSV) beim 29:42 (59.). in die Torschützenliste ein. Leon Biehl gelang es vom Kreis den guten Marius Noack im ThSV-Kasten zum 30. Treffer der SG Schnellmannshausen zu überwinden (30:42, 59.). Da stand traditionell das Schnellmannshäuser Publikum bereits. Adrian Wöhler bediente den fliegenden Jonas Richardt zum 30:43- Endstand.

Nach drei Wochen ohne Ball eine ordentliche Vorstellung, befand der als Trainer des ThSV-Mix-Teams agierende Benjamin Riemann.

Beide Teams wurden für überaus kurzweilige 60 Handball-Minuten mit reichlich Beifall verabschiedet.

Statistik
SG Schnellmannshausen: Wehner, Meier; Bergmann, Gellrich (2), Hengst (4), Schwanz (2), Kaufmann, Fiedler (9), M. Wiegand (6), T. Wiegand (1), Biehl (3), P. Luhn (3/3)
ThSV Eisenach: Noack; Wöhler (14/1), Streckhardt (4), H. Iffert (10), P. Iffert (5), Wagner (1), Richardt (9), Bloß, Riemann
Siebenmeter: SGS 3/3 – ThSV 1/1
Zeitstrafen: SGS 0 – ThSV O
Schiedsrichter: Patrick Luhn
Zuschauer: 300 in der Normannsteinhalle Treffurt

Th. Levknecht