Unter Zugzwang!

Am vergangenen Wochenende stand für den ThSV Eisenach unter dem Strich wieder einmal eine hauchdünne Auswärtsniederlage zu Buche.
Ein Siebenmeter-Treffer nach der Sirene führte zur 31:32-Niederlage in Coburg, der neunten Auswärtsniederlage im elften Auswärtsspiel. Nahezu alle dieser Niederlagen fielen nur mit ein bis drei Treffern Differenz aus; letztlich aber brachten die Thüringer nur vier Pluszähler von Reisen mit. In der Summierung mit der beeindruckenden Heimbilanz von 15:3 Punkten rangiert der ThSV Eisenach nach zwanzig Spieltagen mit 19:21 Zählern nur auf Tabellenplatz 10. Doch nur ein einstelliger Tabellenplatz bedeutet die direkte Qualifizierung für die neue eingleisige 2. Handballbundesliga der Männer, dem erklärten Ziel des Traditionsvereines von der Wartburg.

Noch 14 Begegnungen stehen bis zum Saisonende, dem Heimspiel gegen den HC Erlangen am 21. Mai an. Der ThSV Eisenach steht quasi vor 14 Endspielen! Die Schützlinge des isländischen Trainers Adalsteinn Eyjolfsson befinden sich im Heimspiel am Samstag, 12.02.2011 um 19.30 Uhr gegen den Tabellen-Fünfzehnten, die HSG FrankfurtRheinMain, bereits unter Zugzwang. Ein Doppelpunktgewinn muss her, um auf Kurs neue Liga zu bleiben! «Na klar, alle waren von der Niederlage in Coburg enttäuscht. Wir haben die Partie analysiert, unsere Fehler konkret angesprochen, interne Lösungen gefunden», erklärt ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson. Durchaus möglich, dass es Veränderungen im linken Rückraum gibt. «Wir glauben an unsere Stärke, sind als Mannschaft gefragt. Alle müssen an einem Strang ziehen», betont Adalsteinn Eyjolfsson. Zusammenhalt und Moral seien sehr gut. «Nun müssen Punkte her, um in der Tabelle wieder auf einen einstelligen Platz zu klettern», fügt Adalsteinn Eyjolfsson an. Obwohl Girt Lilienfelds in Coburg nach einem Schlag ins Gesicht genäht werden musste, Gabor Langhans sich aufgrund einer Blessur zu Wochenbeginn in medizinische Behandlung begab und Tomas Sklenak zu Wochenmitte krankheitsbedingt beim Training pausierte, die Eisenacher gehen davon aus, ihr derzeit stärkstes Aufgebot auf das heimische Parkett schicken zu können.
Die rote Karte am vergangenen Spieltag gegen Radek Musil war nur eine Matchstrafe, der Keeper kann wieder mitwirken. Nicht mehr zum Aufgebot gehört Kreisspieler Petr Hruby, der aus privaten familiären Gründen seinen Vertrag mit dem ThSV Eisenach mit sofortiger Wirkung aufgelöst hat.
Dadurch wird das talentierte Eigengewächs Philipp Lindner (20 Jahre), in der Thüringenligamannschaft erfolgreich am Ball, so Coach Adalsteinn Eyjolfsson, wieder ins Training des Zweitbundesligateams einbezogen.

Großer personeller Aderlass bei der HSG FrankfurtRheinMain
Die Wartburgstädter erinnern sich gern an das Aufeinandertreffen in der Hinrunde, feierten sie am 17. September des Vorjahres mit dem 35:29 bei der HSG FrankfurtRheinMain einen von zwei Auswärtserfolgen. Nach dem etwas holprigen Start in der Vorsaison mit vielen (zu vielen, sagen Insider) etablierten Zweitligakräften ging die HSG FrankfurtRheinMain als Überraschungspaket in ihre zweite Saison, mit einem um fast ein Drittel abgespeckten Etat, verstärkt auf eigene Talente der Trägervereine TSG Münster und SG Wallau setzend. Der neue Trainer, der 35-jährige Konrad Bansa, musste im Sommer den Weggang zahlreicher Stammkräfte versuchen zu kompensieren: Torhüter Michael Rebstock, Ex-Nationalspieler Jan-Olaf Immel, Daniel Wernig, Tobias Schimmelbauer. Im Saisonverlauf sagten weitere, wie Hannes Lindt und Tobias Hahn, Tschüß.
Junge Talente der Trägervereine TSG Münster und SG Wallau sind vorherrschend. Viel Verantwortung lastet auf «Dauerbrenner» Steffen Weber, doch der inzwischen 37-jährige Ex-Nationalspieler fehlte zuletzt verletzungsbedingt. Das junge Team zahlte in der Vorwoche kräftig Lehrgeld, bezog in heimischer Halle eine 25:35-Pleite gegen den EHV Aue. Kein Grund für den ThSV Eisenach, die Hessen zu unterschätzen. Diese haben frisch und frei die Devise ausgegeben, als krasser Außenseiter beim mit Profis gespickten ehemaligen Erstbundesligisten zu punkten». Sie können dabei auf einige zuletzt verletzungsbedingt fehlende Spieler wieder zurückgreifen. So wird auch Neuzugang Marlon Schwarz vom Trägerverein SG Wallau erstmals dabei sein. Der 24-jährige Rückraumspieler hatte die Verantwortlichen im Probetraining überzeugt. Der Wallauer Torjäger war im Jahr 2005 mit der A-Jugend des ehemaligen Bundesligisten Deutscher Meister geworden. Danach schloss er sich vorübergehend wieder seinem Heimatverein VfL Goldstein an, ehe er sich dem Konkurrenzkampf in Wallau erneut stellte. Mit Erfolg: Für die SG hatte der Halblinke bereits Einsätze in der 2. Bundesliga, ließ sich auch durch eine langwierige Schulterverletzung nicht aus der Bahn werfen und avancierte im Oberliga-Team zum absoluten Leistungsträger. Dass die Mannschaft in der Tabelle nun in der unteren Hälfte feststeckt, ist für das Trainergespann Bansa/Wolf noch kein Beinbruch. «Es bringt ohnehin nichts, sich über andere Gedanken zu machen. Wir müssen auf uns schauen und weiter an uns arbeiten», sagt Wolf.
Ähnlich sieht es auch ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson: «Wir konzentrieren uns auf uns. Wir wissen, wir müssen punkten.»

Tickets sind im Vorverkauf in Eisenach und Waltershausen sowie am Spieltag an der Tageskasse der Werner-Aßmann-Halle ab 18.15 Uhr erhältlich.

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