Viel Beifall für den ThSV Eisenach beim Benefiz-Sportevent in Eschwege

Die Zweitbundesliga-Handballer des ThSV Eisenach gehörten mit ihrem kompletten Kader zu den 70 teilnehmenden Athleten (35 Special Olympics Athleten, 25 Leistungssportler, 10 Unified-Partner) eines Benefiz-Sportevents in und um die Sporthalle der Beruflichen Schulen in Eschwege zugunsten der Werraland-Werkstätten.
Spieler und Trainer aus der Wartburgstadt beteiligten sich an einem Unified-Boccia-Blitzturnier, integrativem Demonstrationstraining sowie beim Fußball, Tischtennis und Handball-Torwerfen. Die gemischte Wettkampfgruppe, zu der Daniel Luther und Julian Krüger gehörten, eroberte im Unified-Boccia Blitzturnier die Bronzemedaille. ThSV-Coach Hans-Joachim Ursinus sowie die aktiven Handballer Andreas Nositschka und Philipp Lindner waren beim Fußball am Ball. Hans-Joachim Ursinus griff wenig später auch zum Tischtennis-Schläger. Gleich mehrere ThSV-Akteure waren in ein Demonstrationstraining eingebunden. «Ganz toll, wie sich die Bundesliga-Handballer aus Eisenach in diese Veranstaltung einbringen», war immer wieder zu hören.

Die Akteure des ThSV Eisenach verfolgten mit Interesse den Handballvergleich Special Olympics zwischen dem Team Werraland und dem Team WfbM Mechterstädt aus Thüringen. Beide Vertretungen waren mit viel Engagement und beachtlichem Können bei der Sache. Die Sportler aus Mechterstädt hatten beim Abpfiff nach einer 15-minütigen Spielzeit mit 8:3 die Nase vorn. Für beide Mannschaften brandete stürmischer Beifall auf.
Abschluss und Höhepunkt des Benefiz-Events bildete ein Handballvergleich zwischen dem in der Landesliga spielenden einstigen Zweitbundesligisten Eschweger TSV und dem ThSV Eisenach. Die Cheerleader «Flotte Bienen» geleiteten die Mannschaften auf das Parkett. Die über 300 Zuschauer, darunter viel politische Prominenz der Region erfreuten sich während einer aufgestockten Spielzeit von 2 x 35 Minuten an insgesamt 82 Toren. Die Eisenacher mit ihrem Kapitän und Special Olympics Sportpaten Karsten Wöhler siegten mit 47:35 (25:13). «Das Resultat auf der Anzeigetafel war nur von untergeordneter Bedeutung; viel wichtiger der gute Zweck der Veranstaltung, die Unterstützung der Werraland Werkstätten», erklärten Eisenachs Trainer Hans-Joachim Ursinus und Kapitän Karsten Wöhler, die dem rührigen Organisationsteam um den einstigen Bundesliga-Handballer Eric Hogreve und Stephanie Frisch sowie allen Beteiligten des Tages Dank und Anerkennung zugleich zollten. Maßgeblich unterstützt wurde die Veranstaltung auch von der Züricher Versicherung.
Special Olympics ist die weltweit größte vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Die Philosophie von Special Olympics ist es, Menschen mit geistiger Behinderung zu helfen, körperlich fit zu sein sowie sich geistig, psychisch und im sozialen Bereich weiter zu entwickeln. Eine Aufgabe, der sich die Werraland Werkstätten in Eschwege stellen.

Die Eisenacher starteten mit einem Kombinationswirbel in die Partie. «Spielfluss, wie ich ihn mit wünsche», so ThSV-Coach Hans-Joachim Ursinus. Der junge Philipp Lindner bot über die volle Distanz eine beherzte Partie am Kreis, brachte unter Bedrängnis das Leder unter Kontrolle und versenkte 10 Bälle, war damit erfolgreichster Werfer der Begegnung insgesamt, traf zum 3:9 (13.). Der junge Nils Weidner löste in der Defensive Routinier Krisztian Szep-Kis ab, bildete mit Pavel Prokopec den Deckungs-Innenblock, unterstrich seine Qualitäten in der Abwehr, setzte aber auch im Vorwärtsgang Farbtupfer, wie bei seinem Tempogegenzug zum 5:12 (17.). Der schönste Treffer des Tages resultierte aus einer Gemeinschaftsproduktion der Oldies Karsten Wöhler und Krisztan Szep Kis. Von Linksaußen bediente Karsten Wöhler den aus dem rechten Rückraum in den Kreis fliegenden Krisztian Szep-Kis zum 5:14 (20.). Stürmischer Beifall für diesen Kempa-Treffer! Eine millimetergenau temperierte Steilvorlage von Tomas Sklenak verwertete Philipp Lindner zum 7:17 (24.). Die Gastgeber agierten couragiert und respektlos, hatten von Beginn ihren Anteil an einer kurzweiligen Partie. Ende der ersten Halbzeit übernahm Alexander Schiffner von Karsten Wöhler die Linksaußenposition, rückte der junge Bert Hartfiel in den rechten Rückraum. Der überwiegende Teil der Stammformation erlebte die zweite Halbzeit auf der Bank, schickte Hans-Joachim Ursinus seine «junge Garde» auf das Parkett. Christoph Jauernik dirigierte das Angriffsspiel. Paul Lipsky kam für Abwehraufgaben. Die jungen Schlussleute Julian Krüger und Andreas Nositschka zeigten bei «Kopf-Treffern» Nehmerqualitäten. Alexander Schiffner traf vom Punkt zum 20:32 (50.) und übernahm in der Folge die Regieposition. Der junge Johannes Drieß, zuletzt als «Schlaftablette» in der Kritik, zeigte sich auf Linksaußen putzmunter, lochte binnen knapp 20 Minuten 8 Bälle ein. Philipp Lindner versenkte nach einem Tempogegenstoß schnörkellos zum 25:38 (59.). Die jungen Eisenacher erhöhten vornehmlich nach dem 31:46 (65.) das eigene Risiko, wollten unbedingt die eigene Ausbeute auf 50 Treffer schrauben. Die stets um eine Resultatsverbesserung bemühten Gastgeber nutzten durch Klaus Stephan und Karl Montag (je 8 Treffer) und Tino John (5) die sich bietenden Torchancen zum 35:47-Endstand (70.). Im jungen einheimischen Schiedsrichtergespann Lückert/Hohmann hatte die Partie zwei umsichtige Leiter.

ThSV Eisenach: Musil, Krüger, Nositschka; A. Wöhler (5), Sklenak (1), Lindner (10), Drieß (8), K. Wöhler (5/3), Jauernik (1/1), Hartfiel (2), Lipsky, Weidner (2), Szep-Kis (4), Prokopec (1), Schiffner (3/1), Luther (5)

Siebenmeter: Eschwege 5/3 – Eisenach 6/5
Zeitstrafen: Eschwege 3 x 2 Min. – Eisenach 6 x 2 Min.
Schiedsrichter: Lückert/Hohmann (Meinhard/Eschwege)

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