Vor den Gegenstößen auf der Hut sein

ThSV Eisenach gastiert beim Tabellenführer SG BBM Bietigheim / Krankenstation zusätzlich mit Tom Seifert gefüllt  

Der Spielplan der 2. Handballbundesliga der Männer will es so, der auf Platz 6 rangierende ThSV Eisenach trifft hintereinander auf das Spitzentrio der Tabelle. Am Freitag, 02.12.2016 ist Tabellenführer SG BBM Bietigheim (Anwurf um 20.00 Uhr) und am Samstag, 10.12.2016 der Tabellen-Dritte TV Hüttenberg Gastgeber, am Samstag, 17.12.2016 kommt der Tabellen-Zweite und Meisterschafts-Topfavorit TuS Nettelstedt-Lübbecke in die Werner-Aßmann-Halle. Also gleich drei Nagelproben! Die ohnehin gut gefüllte Eisenacher Krankenstation hat einen weiteren Zugang zu vermelden. Linkshänder Tom Seifert zog sich beim Einsatz in der Thüringenliga-Mannschaft einen Bänderriss zu und fällt für dieses Kalenderjahr aus. Auf der Langzeitverletztenliste stehen Willy Weyrauch, Dirk Holzner, Jonas Richardt und Matthias Gerlich. Top-Torjäger Matthias Gerlich befindet sich zwar wieder im Teiltraining, doch sein Einsatz ist unwahrscheinlich. Die Hoffnung auf sein Comeback richtet sich auf die Partie beim TV Hüttenberg. Aber auch ohne die Verletzten, die Wartburgstädter haben eine schlagkräftige Mannschaft zur Stelle, vom mit konstant guter Form aufwartenden Adrian Wöhler auf Linksaußen, „Leader“ Marcel Schliedermann im Rückraum dem in Abwehr und Angriff seine Qualitäten einbringenden Duje Miljak bis zu Rechtsaußen Tomas Urban, dessen Formkurve deutlich nach oben zeigt. Der Kreis ist mit Marcel Niemeyer, Nicolai Hansen und Hannes Iffert gleich dreifach besetzt. Auch bei Olafur Bjarki Ragnarsson ist eine merkliche Aufwärtstendenz zu erkennen. Das Torwartduo Gorobtschuk/Redwitz hat sich bisher gut ergänzt.

ThSV-Keeper Stanislaw Gorobtschuk kehrt an vorjährige Wirkungsstätte zurück
Die Handball-Abteilung der SG BBM Bietigheim befindet sich im Stimmungshoch: mit blütenweißer Punkteweste Platz 1 in der Frauen-Bundesliga (vor dem THC), mit nur einer Niederlage, einem Remis und 12 Siegen Platz 1 in der 2. Handballbundesliga der Männer. Die Männer haben sich nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Sommer 2015 gut akklimatisiert.

Sparzwang verhindert große Fluktuation im Kader, hieß es vor der Saison.

Ohne große Fluktuation, wahrscheinlich sogar ein Vorteil. Ausgeglichenheit im Team um die Rückraumspieler Robin Haller und Gerdas Babarskas ist ein Trumpf. Kein Spieler rangiert unter den ersten 25 der Torjägerliste der Liga. Jeder macht seine Tore. Zuletzt zitterte sich der Tabellenführer allerdings  zu einem 24:23-Heimsieg gegen den Dessau-Roßlauer HV. Der starke Aufsteiger hatte in allerletzter Sekunde die Ausgleichschance auf der Hand, doch Tomas Pavlicek (jüngst 12 Tore gegen den ThSV Eisenach) scheiterte am Bietigheimer Schlussmann

Völlig zu Recht stehen die Männer auf Platz 1. Sie setzen auf  einen unglaublichen Tempo-Handball, erklärt Eisenachs Torhüter Stanislaw Gorobtschuk.

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Der muss es wissen, spielte er in der Vorsaison bei der SG BBM Bietigheim, kennt nahezu die komplette Mannschaft. Die Bietigheimer Handballer sind nicht nur mit ihren 416 Saisontoren (im Schnitt 30 pro Spiel) Spitze, sondern auch in der Wurfquote das beste Team der Liga. Das liegt eben auch am temporeichen Spiel, kein Team hat mehr Gegenstoß-Tore in der Statistik stehen. Das weiß natürlich auch Eisenachs 32-jähriger Trainer Christoph Jauernik. „Das Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff, aber auch die schnelle Mitte nach Torerfolgen des Gegners, sind die Trümpfe unserer Gastgeber. Das heißt, wir müssen unsere Chancen effizient nutzen, um nicht die Tür für Gegenstöße zu öffnen, wir müssen gut zurückarbeiten, alle sechs Spieler müssen konsequent zurücklaufen. Es muss uns gelingen, die Bietigheimer in den Positionsangriff zu bringen und dem unsere gute Abwehr entgegensetzen“, lautet die Marschroute von Christoph Jauernik. In die gleiche Kerbe schlägt Stanislaw Gorobtschuk:

Die Bietigheimer in den Positionsangriff bringen, eine gute Abwehr und Torhüter, die ihren Job machen, entgegensetzen.

Stanislaw Gorobtschuk freut sich auf die Rückkehr an eine einjährige Wirkungsstätte.

Auch wenn die Saison mit Platz 9 nicht so erfolgreich war, es hat Spaß gemacht, bei der SG Bietigheim spielen zu dürfen. Das Jahr war lehrreich, ich habe neue Freunde gewonnen, so der Keeper.

Der ThSV Eisenach fahre mit Respekt, aber nicht ängstlich in die Sporthalle am Viadukt, der neuen alten Heimstätte der SG Bietigheim, fügte Stanislaw Gorobtschuk hinzu.

SG Bietigheim wahrscheinlich mit voller Kapell
Hartmut Mayerhoffer, der Coach der SG Bietigheim, der seine A-Lizenz gemeinsam mit Eisenaschs Jugendbundesliga-Trainer Karsten Knöfler abgelegt hat, plagt sich mit einer Erkältung herum. Die Mannschaft hat es wohl nicht erwischt, trat am Mittwoch komplett zur Trainingseinheit mit Videostudium an.

Nur Robin Haller hat als Gruß aus dem letzten Spiel gegen Dessau-Roßlau eine Verletzung am linken Fuß mitgebracht. Die medizinische Abteilung der SG BBM hat zwar schnell Entwarnung signalisiert, doch der für die Spielanlage der Bietigheimer so wichtige Routinier hat Schmerzen und muss passen, vermeldete der Pressedienst der SG BBM Bietigheim.

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