Vorschau ThSV Eisenach zum DHB-Pokal nach Hüttenberg

ThSV Eisenach gastiert nahezu in Bestbesetzung in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde am Samstag beim TV Hüttenberg/Wartburgstädter hoffen auf viele eigene Fans in der Sporthalle Hüttenberg

Vorbei die Zeit der Vorbereitung. Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach steht vor seinem ersten Pflichtspiel der Saison. In der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde reisen die Wartburgstädter ins benachbarte Hessen, gastieren bei Ligakonkurrent TV Hüttenberg. Der Tabellen-Vierte der Vorsaison empfängt am Samstag, 27.08.2022 um 19.30 Uhr den Tabellen-Dritten der Vorsaison. Eine echte Standortbestimmung für zwei Teams mit einigen Ab- und Neuzugängen.

Die Eisenacher hoffen auf viele blau-weiße Fans in der Sporthalle Hüttenberg, um diese Pokalhürde zu meistern. Eintrittskarten für diesen hessisch-thüringischen Vergleich sind vorab über die Homepage des TV Hüttenberg erhältlich, werden natürlich auch an der Tageskasse angeboten.

Ex Eisenacher Stefan Kneer nun ausschließlich als Co-Trainer

„Eines der schwersten Lose, das werden die Eisenacher sicherlich ähnlich sehen. Wir spielen in heimischer Halle und wollen in die nächste Runde einziehen. Personell können wir aus dem Vollen schöpfen“, erklärte Stefan Kneer, der erstmals in einem Pflichtspiel für die Mittelhessen ausschließlich als Co-Trainer auf der Bank sitzt. „Für mich wurde auch kein Spielerpass mehr beantragt“, berichtet der 35-Jährige, von 2002 bis 2006 beim ThSV Eisenach. Beim TV Hüttenberg haben langjährige Stammkräfte ihre Karriere beendet. Tobias Hahn, Christian Rompf und eben auch Stefan Kneer zogen das Spielertrikot aus.  Der ehemalige Nationalspieler fungiert nun als Co-Trainer an der Seite von Johannes Wohlrab, der gerade seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat.  Eine entscheidende Frage wird sein, wie der TV Hüttenberg den Weggang seines Häuptlings und Torjägers Dominik Mappes zum VfL Gummersbach verdaut, wie der vom Erstliga-Aufsteiger aus dem Bergischen gekommene (und damit zurückgekehrte) Routinier Timm Schneider die ihm zugedachte Rolle ausfüllen kann. Zum Torhüterteam der Mittelhessen gehört nun ein Eisenachs Coach Misha Kaufmann gut bekannter Youngster. Der 21-jährige Leonard Grazioli kommt vom HSC Suhr Aarau aus der Schweiz, wo Misha Kaufmann vor seinem Engagement in Thüringen auf der Trainerbank saß.  „Ein junger Torwart, talentiert und willig, ich kann nur Gutes über ihn sagen“, erklärt der Eisenach Coach. Von der MT Melsungen kamen die jungen Paul Kompenhans und David Kuntscher. Zu den herausragenden Spielern des TV Hüttenberg zählt zweifellos Rückraum-Mitte-Mann Ian Weber, der beim jüngsten Lindencup Erstligist Bergischer HC 14 Bälle ins Netz setzte.

„Wir werden den Druck annehmen!“

Der ThSV Eisenach hat in der vergangenen Punktspielsaison mächtig aufhorchen lassen, vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsanwärter. „Wir müssen also vieles richtig gemacht haben“, erklärt Misha Kaufmann. Der Erfolg im zweiten Teil der Vorsaison hat den Druck auf das Team erhöht. Die Konkurrenz spricht mit Hochachtung und einer gehörigen Portion Respekt von den Wartburgstädtern. „Im Gegensatz zur Vorsaison werden wir sicher oftmals als der Favorit gehandelt. Wir werden den Druck“, blickt Misha Kaufmann in Richtung der Punktspiele. „Eine lange und zugleich optimale Vorbereitung liegt hinter uns. Alle in unseren Reihen sind bereit. Es kann losgehen“, lässt Misha Kaufmann wissen. Für das Nachbarschaftsduell am Samstag stehen ihm 18 seiner 19 Spieler zur Verfügung. Für Rückraumspieler Daniel Hideg kommt ein Comeback nach seiner Hüft-Operation noch zu früh. Der 25-jährige Rückraumspieler arbeitet aber fleißig daran. „Ich vermute, beide Teams werden nervös beginnen. Wir wollen schnell zu dem Handball kommen, den wir wollen“, blickt Misha Kaufmann auf den Samstagabend. „Wir wollen in die nächste Pokalrunde und hoffen dann auf ein attraktives Heimlos“, erklärt Eisenachs Manager Rene Witte.

Lernbereitschaft des Teams als Fundament

Worin sieht Eisenachs Coach Misha Kaufmann die Punkte für den erfolgreichen Wandel seit seiner Amtsübernahme? „Für mich hat die Mannschaft die Grundvoraussetzung für diesen Erfolg mitgebracht. Sie zeigte eine unglaubliche Lernbereitschaft und den nötigen Mut, neue Wege zu gehen. Konkret habe ich das Innenleben der Mannschaft, die Einstellung, sowie deren Mentalität neu definiert. Hinzu kommt, dass es uns gelungen ist, in diesem kurzen Zeitraum eine taktische Flexibilität und eine stabile Abwehr aufzubauen. Ich denke, dass unsere Abwehr letztlich wohl der Schlüssel zum Erfolg war. Zudem habe ich versucht, im Angriff Stück für Stück meine Spielphilosophie einzubauen und habe vordergründig vor allem an der aktiven und passiven Positionierung der Spieler gearbeitet. Dazu gehören auch die verschiedenen Angriffsphasen und der Rückzug“, erklärte jüngst der Schweizer in Diensten der Thüringer.

Th. Levknecht

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