Wackliger Arbeitssieg gegen Wuppertal

Am Sommergewinnsvorabend schickte der ThSV Eisenach seine knapp 1000 Fans durch ein Wellental, bevor beim Abpfiff ein 31:27 (16:15) über den TLV Wuppertal an der Anzeigetafel aufleuchtete.
Dabei waren die Vorzeichen ungewohnt positiv: Erstmals nach längerer Zeit hatte der ThSV Eisenach seine volle Kapelle an Bord, hatte Coach Zdenek Vanek eine gut gefüllte Wechselbank. Mit Zbynek Vesely und Krisztian Szep-Kis waren beide Linkshänder dabei. Und die machten auf der rechten Angriffsseite auch gehörig Musik. Doch schnell wurde ersichtlich, die Eisenacher Defensive glich an diesem Tag dem berühmten Schweizer Käse. «Abstimmungsprobleme im Mittelblock luden Wuppertal zum Torwurf ein», resümierte Zdenek Vanek. Trainingsrückstände hin, Trainingsrückstände her, Jürgen Beck, der sportliche Leiter des ThSV Eisenach, war zur Pause stinksauer über die lasche und kopflose Abwehr. Der ThSV Eisenach war froh, dass Keeper Kasten Lehmann manchen Schnitzer seiner Vorderleute ausbügelte, mit 21 gehaltenen Bällen sein Team vor einer bösen Überraschung bewahrte. Aber auch nach vorn gab es manche Holpereinlage. Weder Stephan Mellack noch Tomas Sklenak vermochten das Spiel zu lenken und zu leiten. Zdenek Vanek versuchte es mit mehrfachen Wechseln auf der Regieposition. Diese brachten ebenso wenig die erhoffte Wirkung, wie der Austausch in der Abwehr. Der Tabellen-Vorletzte dankte auf seine Art für die Gastfreundschaft. «Hätten wir in den Heimspielen so couragiert aufgetrumpft wie in Eisenach, wir hätten 10 Pluspunkte mehr auf dem Konto», orakelte Wuppertals Coach Nebosja Novakovic. «Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir einmal in Führung gegangen wären», fragte er ins Rund. Antworten wollten die Eisenacher lieber nicht. Die Entscheidung fiel somit erst in der Schlussphase, denn bis zum 23:23 (49.) war alles offen. Dass nach dem Verlauf der 60 Minuten beide Punkte verdient in Eisenach blieben, daran ließ auch der Wuppertaler Coach freilich keinen Zweifel. Für ihn stehen schwere Wochen bevor, doch der Auftritt in Eisenach sollte zumindest Mut in Sachen Abstiegskampf machen.
Die Eisenacher wollen nun bis zum nächsten Punktspiel, am Mittwoch, 05.04.06 in heimischer Halle gegen die TSG Ludwigsburg-Oßweil ordentlich auftanken, Trainingsrückstände nach Verletzten- und Krankheitsmisere beheben, so ThSV-Coach Zdenek Vanek.
STATISTIK
ThSV Eisenach: Lehmann, Nositschka (n.e.); Kneer (4), Sklenak, Weiß (n.e.), Riehn, Emmelmann (2), Dau, Mellack (2), Baumgarten (1), Vesely (6), Kastelic (8/5), Liebetrau, Szep-Kis (8)
LTV Wupperal: Förster, Boerner (bei einem Strafwurf); Bangert, Neuenhofen (5), Knez (7), Selmanovic (4), Nawrot, Schröder (1), Seb. Aschenbroich (3), Reinarz (3), Jansen (2/2), M. Aschenbroich, Lange (2)
Zeitstrafen: Eisenach 3 x 2 Min.; Wuppertal 0 – Rot gegen Nawrot nach grobem Foulspiel (60.)
Siebenmeter: Eisenach 5/5; Wuppertal 3/2

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