Wir dürfen nicht zu lange nach dem Ball schauen!

Nach dem Sparkassen-Handballcup und vor dem Pflichtspielstart – ThSV Eisenach will das Umschaltspiel verbessern

Die Werner-Aßmann-Halle zu Eisenach war die Hauptaustragungsstätte der 23. Auflage des Sparkassen-Handballcups in Hessen und Thüringen. Vor nahezu 1.000 Zuschauern ging das Turnier am Sonntag in Eisenach zu Ende. In einem spannenden Finale von zwei Erstbundesligisten bezwang die MT Melsungen vor 1.000 Zuschauern die TSV Hannover-Burgdorf mit 27:25 (11:12). Der ThSV Eisenach hatte im Vorfeld des Finaltages zwei Erstbundesligisten jeweils einen packenden Fight geliefert, unterlag dem TSV Hannover-Burgdorf mit 26:31 (14:16) und dem HC Erlangen mit 25:27 (13:11). Eine klare Sache wurde die Partie um Platz 7 zwischen den Wartburgstädtern und den Eulen Ludwigshafen. In diesem Duell von zwei Zweitligakonkurrenten stellten die Eisenacher mit einer stabilen Abwehr und Tempospiel nach vorn früh die Weichen, siegten mit 29:22 (19:12). Eisenachs Fynn Hangstein, der Top-Torjäger der vergangenen Zweitliga-Saison, war auch der beste Werfer des diesjährigen Sparkassen-Handballcups. Mehr als 26 Treffer gelangen keinem. Fynn Hangstein erhielt die entsprechende Ehrung.

Von einem „wichtigen Baustein innerhalb der Vorbereitung“ spricht Misha Kaufmann im Rückblick auf das dreitägige Turnier.

Gegen die Erstligisten gaben nur Kleinigkeiten den Ausschlag, resümiert der Eisenacher Coach. Er spricht aber auch von dämlichen Fehlern, die disziplinierte Erstligisten mit aller Konsequenz bestrafen.

Gegen den TSV Hannover-Burgdorf hieß es zu Beginn der Schlussphase 22:22, gegen Erlangen lagen die Eisenacher fünf Minuten vor der Sirene nur mit 2 Toren im Rückstand.

Überragend unsere Abwehr. Im Positionsangriff hatten die Erstligisten erhebliche Probleme. Dem HC Erlangen gelangen im 6 gegen 6 gerade einmal 8 Treffer, die andere resultierten aus Kontern und Treffern in Überzahl, führt Misha Kaufmann statistische Werte als Beleg an. Doch wir sind zu wenig ins 6 gegen 6 gekommen. Das hat viel mit dem eigenen Angriff zu tun. Es gilt, im Angriff noch einige Prozente zuzulegen, fügt der Schweizer sofort hinzu.

Er sieht im Umschaltspiel noch deutliche Reserven.

Wir schauen zu lange auf den Ball, statt in den Rückzugsmodus zu schalten, moniert Misha Kaufmann. Unsere Leistung beim Sparkassen-Handballcup wurde auch bei den anderen Teams entsprechend notiert. Und auch die handballinteressierten Menschen der Region honorieren mehr und mehr unsere Entwicklung, vermerkt Misha Kaufmann.

Handball des „Systems Kaufmann“ macht einfach Spaß! Manager Rene Witte hofft aus diesem Grund auf eine steigende Dauerkartennachfrage. Dauerkarten sind in der ThSV-Geschäftsstelle erhältlich. Telefonische Rückfragen unter 03691/72360.

Trainer Misha Kaufmann sieht in den Neuzugängen eine Bereicherung

Wir stehen vor einer interessanten Aufgabe in der starken 2. Handballbundesliga. Sieben neue Spieler mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren sind zu integrieren. Allein dies ist bei unserem System eine echte Herausforderung! Jeder Einzelne und wir als Mannschaft wollen uns weiterentwickeln, und das bezieht sich auf den handballerischen sowie auf den mentalen Bereich, erklärt der Sportliche Leiter Maik Nowak.

Kein Spieler des Kaders hat die 30 überschritten! Sieben Abgängen stehen beim ThSV Eisenach sieben Neuzugänge gegenüber. Zumeist junge tatendurstige Kerle! Mit ihrer Erfahrung in der Liga soll der von EHV Aue gekommene Torhüter Erik Töpfer und der von den Rimpar (jetzt Würzburger) Wölfen nach Eisenach gewechselte Defensivspezialist Philipp Meyer (beide 25 Jahre) zur weiteren Stabilisierung der Abwehr beitragen.

Philipp Meyer verfügt über eine unglaubliche Qualität. In kurzer Zeit hat er schon unser Abwehrsystem verinnerlicht, ist Misha Kaufmann voll des Lobes. Erik Töpfer ist in guter Verfassung, wird unsere Defensive stärken, erklärt der Eisenacher Coach.

Er hat zu allen Neuzugängen nur lobende Worte parat.

Robert Krass ist eine unglaubliche Stütze im Angriff, mit seiner Wurfkraft und seinen Zuspielen, so Misha Kaufmann zum von den Rhein-Neckar Löwen gekommenen 18-jährigen 2,02 Meter großen Linkshänder.

Zog er beim Sparkassen-Handballcup ab, ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen. Marko Grgic, ein in Eisenach geborener 18-jähriger Rückraumspieler, deutete gerade sein großes Potential an.

Trotz seiner jungen Jahre ist er schon ein überaus guter Spieler, mit Super-Möglichkeiten im Angriff, mit Dynamik, mit seinem 1 gegen 1-Verhalten, seinen Anspielen zum Kreis und den Flügeln. Defizite hat er noch in der Positionierung und bei den Passwegen, erklärt Misha Kaufmann zum von der HG Saarlouis gekommen 1,98-Meter-Mann.

Dieser kann auch als Spitze einer 5:1-Abwehr Entlastung für Fynn Hangstein schaffen. Timothy Reichmuth (23 Jahre), vom HSC Suhr Aarau aus der Schweiz ins Thüringische gewechselt, hat den Vorteil, das „System Kaufmann“ zu kennen.

Der Linksaußen hat vorn eine gute Quote, gewinnt hinten viele Bälle, passt bestens zu uns, erklärt Misha Kaufmann, vor seinem Engagement unter der Wartburg beim HSC Suhr Aarau.

Cedric Marquardt (21 Jahre), vom TV Genhausen gekommen, ist der dritte Linksaußen im Team.

Eine gute Verbindung zu Ivan Snajder und Timothy Reichmuth auf dieser Position, befindet der Eisenacher Trainer.

Ein 1,98 Meter großer und 106 Kilo auf die Waage bringender Torben Hübke, Neuzugang von der SG Flensburg-Handewitt, eröffnet neue Möglichkeiten an der Kreismitte.

Er nimmt nun auch Fahrt auf, lässt Misha Kaufmann zum 20-Jährigen wissen.

Kurz vor seinem Comeback steht Daniel Hideg, der sich während der Vorsaison einer Hüftoperation unterziehen musste.

Ich hoffe, ich bin zum Punktspielstart einsatzbereit, erklärt der 25-jährige Rückraumspieler.

Pflichtspielstart naht – DHB-Pokalspiel bei Ligakonkurrent TV Hüttenberg
Welche Aufgaben stehen für ThSV-Coach Misha Kaufmann auf der Agenda?

Wir wollen unsere Abwehr festigen, die erste und zweite Welle verbessern, unseren Angriff verfeinern und im Umschaltspiel zulegen, nennt Misha Kaufmann die Schwerpunkte für die anstehenden Trainingseinheiten.

Der Pflichtspielstart naht. Am Samstag, 27.08.2022 steht die DHB-Pokal-Aufgabe bei Ligakonkurrent TV Hüttenberg an. Die Eisenacher machen kein Hehl daraus, diese Hürde soll gemeistert werden. Rene Witte hofft bei diesem hessisch-thüringischen Aufeinandertreffen auf viele blau-weiße Fans in der Sporthalle Hüttenberg. Tickets sind bereits über die Homepage des TV Hüttenberg erhältlich. Eine Woche später erfolgt der Startschuss zur Punktspielsaison. „Oberes Tabellendrittel“ hat Rene Witte als Zielstellung ausgegeben. Am Samstag, 03.09.2022 ist der TV Großwallstadt Gastgeber. In der Vorsaison kassierten die Eisenacher gegen den TV Großwallstadt zwei Niederlagen. Das soll sich nicht wiederholen! Im ersten Heimspiel empfängt das Team um Kapitän Peter Walz am Samstag, 10.09.2022 die Eulen Ludwigshafen. Beim jüngsten Sparkassen-Handballcup wurde dieses Aufeinandertreffen eine klare Sache für die Thüringer. Die Eulen vermochten den Ausfall ihrer Stammkräfte Pascal Durak, Max Haider, Christian Klimek, Julius Meyer-Siebert und Jan Remmlinger nicht wettzumachen. Stefan Salger kam nach seiner Rückenverletzung erst nach 42 Minuten für Jannek Klein, der auf gutem Weg ist. Die Eulen hatten in den ersten 30 Minuten nur eine Parade. Das wurde nach 37 Minuten besser: Ziga Urbic wehrte sieben Bälle ab.

Das war zu wenig, konstatierte dieser nach der deutlichen Niederlage. Wir haben unser Level nicht erreicht. Wir müssen jeden Tag fokussiert arbeiten, trainieren, um unser Ziel zu erreichen, sagte der Torhüter.

Für den ThSV Eisenach waren beim Sparkassen-Handballcup 2023 dabei: die Torhüter Erik Töpfer und Johannes Jepsen sowie die Feldspieler Robert Krass (4 Tore), Timothy Reichmuth (3), Torben Hübke, Fynn Hangstein (26), Jonas Ulshöfer (1), Peter Walz (5), Marko Grgic (6), Ante Tokic (4), Ruben Sousa (3), Cedric Marquardt, Philipp Meyer, Malte Donker (2), Jannis Schneibel (7), Ivan Snajder (9), Willy Weyhrauch (3), Alexander Saul (7)

Th. Levknecht

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