„Wir müssen in der Abwehr sehr fokussiert sein!“

ThSV Eisenach empfängt am 2. Weihnachtsfeiertag den HSV Hamburg

Am 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26.12.2024, erwartet der ThSV Eisenach zum letzten Punktspiel des Jahres den Handballsportverein (HSV) Hamburg. Die Partie wird um 17.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle angepfiffen. Dabei empfängt der Tabellen-Elfte (14:16 Punkte) den Tabellen-Zehnten (16:16 Zähler).

Die Wartburgstädter waren am Wochenende nicht am Ball. Das für Sonntag, 22.12.2024 anberaumte Punktspiel beim SC Magdeburg wurde aufgrund des schrecklichen Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt abgesagt. Der HSV Hamburg trennte sich am Sonntagnachmittag vor 11.650 Zuschauern in der Barclays Arena von der SG Flensburg-Handewitt 32:32 (15:15). Emotionaler Höhepunkt: Nach 657 Bundesligaspielen wurde Torhüter Johannes Bitter verabschiedet.

Im Rückraum gesetzt: Simone Mengon – Foto: P. Gebhardt

In den Reihen der Hamburger war auch der Ex-Eisenacher Azad Valiulin dabei, inzwischen 34-jährig und zumeist für Abwehraufgaben auf dem Parkett. „Wir waren dem Sieg ganz nahe, hätten ihn wohl auch verdient“, blickt der 2,05-Meter-Hüne auf das Nordderby zurück. Er markierte einen Treffer. „Wir wollen das Kalenderjahr mit einem Sieg abschließen. Dieses Vorhaben ist normal. Wir wissen, das wird in Eisenach ganz schwer. Ich kenne ja die Atmosphäre in der Halle. Ich freue mich, nach dem Spiel bekannte Gesichter zu sehen. Zuvor gilt meine Konzentration allerdings den 60 Spielminuten“, sagt Azat Valiulin, von 2015 bis 2016 beim ThSV Eisenach.

Punktebilanz spricht für die positive Entwicklung
„Wenn mir einer vor dem Saisonbeginn angeboten hätte, nach 15 absolvierten Spielen 14 Pluszähler und ein Torverhältnis mit plus 8 Toren zu haben, das hätte ich sofort unterschrieben“, erklärt Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach. In der Vorsaison wurde der ThSV Eisenach nach 17 Spielen mit 9:25 Punkten und einem Torverhältnis von minus 53 Treffern, gleichbedeutend mit dem 17. Tabellenplatz, geführt. Allen Unkenrufen zum Trotz beendeten die Wartburgstädter mit 24 Pluszählern und dem sicheren Klassenerhalt die Saison 2023/2024. „Diese 14 Punkte belegen unsere positive Entwicklung. Wir hatten in jeder Partie eine Chance zum Sieg. In dieser so ausgeglichen Liga entscheiden letztendlich nur Kleinigkeiten, nur Nuancen. Im Pokalspiel bei den mit Top-Stars besetzten Rhein-Neckar Löwen lagen wir wenige Minuten vor Schluss in Führung, dann kommt ein David Späth ins Tor und hält die entscheidenden Bälle“, unterstreicht Misha Kaufmann.

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ThSV-Kapitän Peter Walz: „Ein Sieg gegen den HSV Hamburg wäre mal fällig.“
„Ich erwarte ein attraktives Handballspiel, einen heißen Fight, zwischen zwei Tabellen-Nachbarn“, blickt Philipp Meyer, Eisenachs Abwehrchef, auf die Partie gegen den HSV Hamburg. „Wir freuen uns, dass der Spielplan für den 2. Weihnachtsfeiertag ein Heimspiel bereithält. Die Gäste sind aktuell gut drauf, wie das Remis am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt belegt. Wir wollen noch einmal alles raushauen, um uns mit einem vollen Erfolg aus dem Kalenderjahr 2024 zu verabschieden, zugleich uns und unseren Fans noch ein Weihnachtsgeschenk bereiten“, fügt Philipp Meyer hinzu. So sieht es auch ThSV-Kapitän Peter Walz. „Nach dem Wiederaufstieg konnten wir noch kein Pflichtspiel gegen die Hamburger gewinnen, es wird Zeit, dass sich das ändert. Ein Sieg über die Hansestädter wäre mal fällig“, meint Peter Walz. Er wird vermutlich die Formation des Pokalspieles bei den Rhein-Neckar Löwen auf das Parkett führen. Nach den englischen Wochen im Dezember gibt es im Eisenacher Kader allerdings eine Vielzahl angeschlagener Spieler. Nicht dabei ist der bereits in den letzten Pflichtspielen verletzungsbedingt fehlende Moritz Ende.

Peter Walz möchte endlich mal mit dem ThSV Eisenach gegen den HSV Hamburg gewinnen – sportfotoseisenach

„Der HSV Hamburg verfügt über ganz viel individuelle Qualität, von der er als Mannschaft profitiert. Er spielt sehr diszipliniert, sehr geduldig, präsentiert sich abgezockt“, beschreibt Misha Kaufmann die Hanseaten. Viel laufe über den Rückraum. Leif Tissier dirigiert das Angriffsspiel, schließt auch selbst ab, netzte bisher 71 Bälle ein. Erfolgreichster Werfer ist Rechtsaußen Frederic Bo Andersen mit 78 Treffern (Platz 10 der Torjägerliste der Liga). „Wir müssen in der Abwehr höchst konzentriert, auf individuelle Überraschungen, ob ein Anspiel an den Kreis oder einen Sprungwurf, vorbereitet sein“, lautet die Vorgabe von Misha Kaufmann. Zum Torhüterteam der Hamburger gehört Mohamed El-Tayar, in der Vorsaison mit dem HBW Balingen-Weilstetten auf den ThSV Eisenach treffend. Gute Noten erhielt zuletzt Keeper Robin Haug. Der Norweger kam wie der Ägypter neu ins Torhüterteam des HSV Hamburg, zu dem Johannes Bitter nicht mehr gehört.

Als Einlaufkinder begleiten junge Sportler des SV Petkus Wutha-Farnroda und der HSG Erbstromtal/Eisenach beide Teams auf das Parkett. Junger Sportler des EFC 08 Ruhla begrüßen das Team des ThSV Eisenach als Spalierkinder.

HSV Hamburg verpasste Sieg im Nordderby haarscharf
Der HSV Hamburg verpasste gegen die SG Flensburg-Handewitt einen Sieg ganz knapp. Dem Team aus Schleswig-Holstein unterliefen ungewohnt viele technische Fehler, 10 an der Zahl. Beim 22:25 (41.) führten sie mit 3 Treffern, doch beim 28:28 (48.) leuchtete ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Es blieb hochgradig spannend. Mit einer 32:31-Führung ging der HSV Hamburg in die Schlussminuten. Er hatte zweimal die Möglichkeit, auf zwei Tore zu erhöhen und so wahrscheinlich den Deckel drauf zu machen. Doch das gelang nicht. Eine halbe Minute vor der Sirene kamen die Flensburger nochmals in Ballbesitz, starteten ihren letzten Angriffszug, den die Gastgeber nur regelwidrig stoppen konnten. Den fälligen Strafwurf verwandelte Emil Jakobson souverän zum 32:32-Endtand. Der gerade das 35. Lebensjahr vollendende Däne Caspar Mortensen war mit 9 Treffern, 7 vom Strich, bester Werfer der Hamburger. Der Rückraum-Rechte Jacob Lassen versenkte 6 Bälle.

Bundesligapartie des SC Magdeburg gegen den HC Erlangen abgesagt
In Abstimmung mit dem SC Magdeburg und dem HC Erlangen entspricht die Handball-Bundesliga dem Antrag des SC Magdeburg und sagt das Spiel des SCM gegen den HCE, das ursprünglich für den 26. Dezember 2024 in der GETEC Arena angesetzt war, ab. 
Diese zweite Absage einer Bundesligapartie in der Magdeburger GEREC Arena erfolgt auch mit Hinweis auf die Vielzahl von Trauerveranstaltungen und – versammlungen der nächsten Tage. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass es in diesem Zusammenhang unverantwortlich wäre, Einsatzkräfte für ein Handballspiel zu binden.  
Die Begegnung wird, wie die des ThSV Eisenach beim SC Magdeburg, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der neue Termin wird rechtzeitig kommuniziert.

Th. Levknecht

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