Wir müssen von Beginn präsent sein!

Im Interview: Sead Hasanefensdic, der Coach der Wartburgstädter, vor dem Punktspielstart mit einem Auswärtsspiel beim HC Elbflorenz Dresden

Beide Handballbundesligen steigen wieder in den Punktspielbetrieb ein. Der ThSV Eisenach, zurück in der 2. Handballbundesliga, geht zuerst auf Reisen, gastiert am Sonntag, 25.08.2019 um 17.00 Uhr beim HC Dresden (BallsportArena, Weißeritzerstraße 4). Eintrittskarten sind an der Tageskasse ab 14.00 Uhr erhältlich. Einlass ist ab 16.00 Uhr.

Vor dem Trip in die Elbestadt sprachen wir mit Sead Hasanefendic, dem Coach der Wartburgstädter:
Am Wochenende ist es soweit. Der ThSV Eisenach startet als Wiederaufsteiger ins Punktspielgeschehen der 2. Handballbundesliga der Männer. Sehen Sie sich gerüstet, es gab ja etliche Neuzugänge?
Wir alle sehen mit Freude dem Saisonstart entgegen. Wir fühlen uns gerüstet für sicherlich schwere 34 Spieltage. Physisch und psychisch. Ich sehe die 2. Liga als sehr seriöse Aufgabe. Wir haben Testspiele gegen starke Mannschaften bestritten, im Sparkassencup gegen den SC Magdeburg, Eulen Ludwigshafen und den EHV Aue. Vergangenes Wochenende trafen wir im DHB-Pokal auf den HC Erlangen. Für viele unserer jungen Spieler ist die 2. Handballbundesliga Neuland, die Konkurrenten auf dem Parkett, die Hallen, die Zuschauerkulissen.

Sie bekamen diese Woche Unterstützung. Markus Krauthoff wurde als Jugendkoordinator und ihr Assistenztrainer engagiert. Wie müssen wir uns die Aufgabenteilung zwischen ihnen beiden vorstellen?
Er ist ja gerade erst eingestiegen. Wir werden uns untereinander abstimmen. Wir können nun mehr und gleichzeitig arbeiten, insbesondere mit unseren jungen Spielern im individuellen Bereich. Zwei Trainer und damit 4 Augen erhöhen Qualität und Quantität. Markus wird uns bei dem großen Quantum an Arbeit helfen. Ich denke da an den gesamten Bereich Videoanalyse. Dieser hat mir bisher ganz viel Zeit gekostet. Zeit, in der ich mich nun auf andere Inhalte konzentrieren kann. Markus ist ein Profi, wir werden also ständig zusammenarbeiten, die konkreten Aufgaben Woche für Woche abklären.

Kristian Volar wird nach seinem Kreuzbandriss am vergangenen Wochenende wahrscheinlich die gesamte Saison ausfallen. Damit fehlt Ihnen ein Anwärter auf die so wichtige Rückraum-Mitte-Position …?
Das ist ein herber Verlust; bei allem Respekt gegenüber Yoaov Lumbroso und Martin Potisk, die ja schon letzte Saison bei uns waren, Martin verletzte sich leider frühzeitig, und bei allem Respekt vor unserem Neuzugang Jonas Ulshöfer. Wir hatten in Kristian Volar einen bestimmten Typen für die Rückraum-Mitte-Position gefunden, einen, wie in der Vorsaison Marcel Schliedermann. Zu den Vorzügen von Kristian Volar zählt, er kann im Angriff und in der Abwehr spielen, im 6:0- oder auch 5:1-Deckungsverband, ist körperlich der Konkurrenz nicht unterlegen. Sein verletzungsbedingte Ausfall ist ein herber Verlust. Solche Verletzungen sind ein Preis im Hochleistungssport. Diese schweren Verletzungen mehren sich leider in jüngster Zeit. Kristian Volar gelten die besten Genesungswünsche von uns allen! Nun ruhen die Aufgaben des Rückraum-Mitte-Mannes auf Yoav Lumbroso, Martin Potisk und Jonas Ulshöfer. Ich bin mir sicher, sie knien sich voll in diese Aufgabe.

Wie sieht es auf der Torhüterposition aus, Blaz Voncina war noch verletzt?
Mit insgesamt vier Torhütern haben wir einen gesunden Konkurrenzkampf. Ihre Einsätze werden sich auch nach unserer jeweiligen Taktik richten, welchen Kader wir einsetzen. Zuletzt haben wir mit Stanislaw Gorobtschuk und Denis Karic gespielt. Unser junger Keeper Marius Noack hat sich in eine gute Richtung entwickelt, er hat einen Schritt nach vorn vollzogen. Blaz Voncina ist nach seiner Verletzung wieder ins Training eingestiegen. Wer zum Saisonauftakt im Tor steht, wird auch von unserer technisch taktischen Ausrichtung abhängen. Wir werden das erst beim Abschlusstraining entscheiden.

Welche Erkenntnisse gewannen Sie aus dem Pokalauftritt gegen den HC Erlangen?
Es war das Aufeinandertreffen von einem Zweitbundesliga-Rückkehrer mit vielen jungen Spielern und einem erfahrenen ambitionierten Erstbundesligisten. Das war schon zu sehen! Mit Schnelligkeit, Explosivität, Präzision und treffsicherem Shooter, Ballgewinnen in der Abwehr und damit leichten Toren per Gegenstoß, erzielten die Franken beim 19:11 eine 8-Tore-Führung. Binnen weniger Minuten verkürzten wir bis auf zwei Treffer. Das spricht für unser Können und unsere Moral. Wir hätten es richtig spannend machen können, doch zu viele technische Fehler verhinderten das. Der HC Erlangen wurde letztendlich seiner Favoritenrolle gerecht. Wir müssen die Zahl unserer eigenen Fehler minimieren.

Zum Start ein Auswärtsspiel an der Elbe in Dreesden; welche Erkenntnisse haben Sie vom HC Elbflorenz?
Ich habe die Entwicklung des HC Elbflorenz in der vergangenen Saison verfolgt. Sie waren mit großen Hoffnungen gestartet, fielen dann in ein Leistungsloch, erreichten mit neuem Trainer und neuem Geschäftsführer wieder einen positiven Lauf und sind in der Liga geblieben. Der HC Elbflorenz hat sich im Sommer gezielt verstärkt, im DHB-Pokal am vergangenen Wochenende einen guten Eindruck hinterlassen. Gegen den Bergischen HC hat Dresden überraschend lange gut mitgehalten, der Erstbundesligist hat sich erst zum Schluss mit seiner Qualität durchgesetzt. Unser sonntäglicher Gastgeber setzt auf ein intelligentes dynamisches Spiel in Angriff und Abwehr. Im Team stehen sehr gute Einzelspieler, erfahrene Spieler mit Qualität auf Schlüsselpositionen. Die Gastgeber werden ganz intensiv bemüht sein, ein positives Resultat im ersten Heimspiel zu erreichen.

Wie gehen Sie diese Partie an?
Wir fahren mit Respekt nach Dresden. Für beide Teams ist es der Einstieg in die neue Saison. Für beide wäre ein positiver Auftakt wichtig. Jedes Ligaspiel wird für jede Mannschaft eine große Herausforderung. Jeder kann zuhause gegen jeden gewinnen oder verlieren, ebenso kann jeder auswärts gegen jeden gewinnen und verlieren. Wir müssen stets das Maximale abrufen. Gleich am Sonntag in Dresden. Wir werden alles für einen aus unserer Sicht positiven Ausgang tun. Dafür müssen wir von Beginn präsent sein. Wie erwähnt, wir haben Respekt. Aber keine Angst! Und wir werden sicherlich von vielen unserer treuen Fans vor Ort unterstützt…

Th. Levknecht

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