Wir sitzen alle in einem Boot, müssen alle in die gleiche Richtung rudern!

Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach, vor dem Heimspiel am Mittwoch um 19.30 Uhr gegen den VfL Eintracht Hagen

Englische Woche für den ThSV Eisenach, der derzeit in der Auf- und Abstiegstabelle (ohne den als Gast am Punktspielbetrieb teilnehmenden HC Motor Zaporoshje) mit nur noch drei Zählern Rückstand auf Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten den 2. Tabellenplatz einnimmt. Dem 26:23-Erfolg am Sonntagnachmittag bei den Eulen Ludwigshafen folgt am Mittwoch, 22.02.2023 um 19.30 Uhr das Heimspiel gegen Eintracht Hagen. Tickets im Vorverkauf online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle sowie am Spieltag ab 18.00 Uhr an der Tageskasse.

Die finanzstarken Gäste hatten vor der Saison kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen, litten aber unter einer langen Verletzungsmisere, blieben unter ihren Möglichkeiten und im Tabellenkeller. Jetzt, wo sich nahezu alle zurückmeldeten, scheint es aufwärtszugehen. Am vergangenen Spieltag wurde das Spitzenteam des Dessau-Roßlauer HV mit 28:25 bezwungen.

Der ThSV Eisenach darf sich nicht von der Tabellensituation der Hagener täuschen lassen. Misha Kaufmann, der Coach der Wartburgstädter, weiß das.

Wir sprachen zu Wochenbeginn mit dem Schweizer in Diensten der Thüringer.
Ihre Mannschaft verbuchte mit dem 26:23 bei den Eulen Ludwigshafen ihren 14. Saisonsieg, untermauerte den 2. Tabellenplatz, doch Sie zeigten sich nach der Partie unzufrieden. Warum?
Es fehlten Einstellung, Mentalität und Focus, obwohl ich das die Tage zuvor deutlich angesprochen habe. Ich betrachte die 60 Minuten vom Sonntag als kleinen Rückschritt. Unser Ziel ist es, uns zu entwickeln. Zu Anfang haben wir am Sonntag unsere Aufgaben nicht konsequent umgesetzt. Was wir im Angriff boten, war Angsthasenhandball. Wir steuerten nicht mit Tempo und Überzeugung die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr an. Das macht mich am meisten sauer.

Mit dem Torwartwechsel nach einer Viertelstunde leiteten Sie die Wende ein. Kurz nach Wiederbeginn beorderten Sie Johannes Jepsen zurück in den Kasten?
Ja, die Einwechslung von Stani Gorobtschuk tat der Wende im Spiel gut. Wir kassierten dann nahezu 13 Minuten keinen Gegentreffer, netzten selbst 7 Bälle vom 10:5 zum 10:12 ein. Stani muss nicht 60 Minuten im Tor halten. Das ist Johannes Jepsen sein Job, den er dann in der zweiten Halbzeit erledigte. Aber auch ihm kreide ich mangelnde Einstellung an.

Woran lag es, dass es im Spiel nach vorn lange Zeit nicht so flüssig lief?
Wir konnten 15 freie Bälle nicht nutzen, ließen beste Torchancen, einfach zu viele, aus. Beim Torwurf überlegten wir wohl zu lange. Wir sind jung, da fehlt noch das Selbstverständnis. Das passiert.

Der Rückstand auf Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten ist bis auf 3 Punkte geschmolzen. Haben Sie nun Platz 1 im Blick?
Für mich gibt es nur Platz 1. Wenn das nicht gelingt, müssen wir weiterarbeiten und uns weiterentwickeln.

Zur Mitte einer englischen Woche kommt mit Eintracht Hagen ein Team, das sich – nach der Rückkehr vieler verletzter Spieler – im Aufwind befindet? Wie beurteilen Sie das Eintracht Team?
Im Team von Eintracht Hagen steckt weitaus mehr Qualität, als es der augenblickliche Tabellenplatz aussagt. Eine Top-Mannschaft mit vielen sehr guten Spielern. Ich bin mir sicher, sie werden in der Tabelle noch deutlich nach oben klettern. Sie werden mit dem Ziel nach Eisenach kommen, uns ein Bein zu stellen.

Was ist erforderlich, damit der 15. Saisonsieg gelingt?
Mit Eintracht Hagen kommt eine brandgefährliche Mannschaft, die wir nicht unterschätzen dürfen. Wir müssen unseren Job erledigen, in eigener Halle mit aller Konsequenz auftrumpfen, zeigen, was wir in der Werner-Aßmann-Halle für eine Macht sind. Wir sitzen alle in einem Boot, müssen alle in die gleiche Richtung rudern!

Th. Levknecht

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