Wir werden mit unseren Fans im Rücken Farbe bekennen!

Nachgefragt bei Sead Hasanefendic, Coach des ThSV Eisenach, vor dem Heimspiel am Samstag gegen Eintracht Baunatal

Der ThSV Eisenach, am vergangenen Wochenende mit einem 19:23 bei der HSG Rodgau Nieder-Roden die erste Saisonniederlage kassierend, empfängt am Samstag, 20.10.2018 um 19.30 Uhr mit Eintracht Baunatal den Tabellen-Dritten.

Wir sprachen vorab mit Sead Hasanefendic, dem Trainer der Wartburgstädter:
Ist die Enttäuschung über die erste Saisonniederlage verflogen? Mit Abstand betrachtet, was war in Nieder-Roden mit Ihrer Mannschaft los?
Im Handballsport gibt es gute und schlechte Zeiten. Mit einer Niederlage darf man sich nicht zu lange beschäftigen. Wir haben am Samstagabend die Möglichkeit, im Heimspiel gegen Eintracht Baunatal, einem zuletzt mit gutern Leistung überzeugend,m Team. das Ergebnis von Nieder-Roden zu korrigieren- In Nieder-Roden brachten wir nicht die erwartete Leistung auf das Parkett. In punkto Motivation, Kampf, Leidenschaft und Dynamik war uns der mit ganz viel Ehrgeiz auftrumpfende Gastgeber überlegen. Wir gerieten von Beginn in Rückstand, bis zur Pausen in deutlichem Rückstand. Wir ließen klare Torchancen, selbst durch unsere besten Siebenmeter-Werfer, aus. Durch eine Vielzahl technischer Fehler stoppten wir unsere Aufholjagd, spielten mehrfach den Ball direkt in die Arme des Gegners. Vier ausgelassene hundertprozentige Torchancen führten zu vier Gegenstoßtoren. In der Summe sind das 8 Treffer.

Wenn Leistungsträger einen schwarzen Tag erwischen, erlaubt es Ihr derzeitiger Kader wohl nicht, solche Ausfälle zu kompensieren?
Unser Kader, derzeit durch zwei Verletzungen zusätzlich limitiert, ist klein. Wechselspieler sollten nicht nur Pausen für Stammspieler schaffen, sondern auch eine neue Qualität mit auf das Parkett bringen. Sie sollten Alternativen sein, wenn Stammkräfte nicht die gewohnte Leistung abrufen können, einen schwarzen Tag haben. Das gelang uns am vergangenen Spieltag nicht. Wohl auf allen Positionen nicht. Wir kamen bis auf drei Tore heran – und patzten wieder. Mir blieb nur, der HSG Rodgau Nieder-Roden zu einem verdienten Sieg zu gratulieren.

Es wäre normal, wenn der Trainer zur Realisierung des hochgesteckten Saisonzieles nach Verstärkungen ruft. Selbst der Präsident ha diese am vergangenen Samstag für notwendig erachtet. Wo sehen Sie unbedingten Handlungsbedarf?
Jeder Trainer möchte gute Spieler zur Verfügung haben. Logisch. Um unser Saisonziel zu erreichen, nach vielen Abgängen und nur zwei Neuzugängen, die beide zudem verletzt sind, Martin Potisk mit Kreuzbandriss über Monate fehlt, haben wir zu wenig Qualität und Quantität; in einem Team mit drei Spielern über 30 und ganz vielen jungen zwischen 19 und 23 Jahren. Junge Spieler brauchen Zeit zur Entwicklung. Martin Potisk war auf sehr gutem Weg, gewann an Bedeutung für unser Spiel, Jetzt die lange Zwangspause. Auch Mladan Jovanovic fehlt uns seit mehreren Wochen. Zu Rotation sind wir gar nicht in der Lage. Wir halten, schon seit Saisonbeginn, Ausschau auf dem Spielermarkt. Ich sehe Handlungsbedarf im Rückraum, in der Deckung und auf der Torwartposition.

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Wie beurteilen Sie nach 8 Spieltagen die Lage an der Tabellenspitze der 3. Liga Ost?
Wie erwartet, die Liga umfasst viele Teams etwa gleicher Qualität. Die SG Nußloch und der ThSV Eisenach sind die großen Favoriten, aber auch andere Teams haben aufgeschlossen. Ich spreche nicht über uns, die SG Nußloch scheint seriösen Voraussetzungen zu haben, mit einer eingespielten erfolgreichen Mannschaft, mit erfahrenen torgefährlichen Spielern, wie eben Ex-Nationalspieler Christian Zeitz und Kevin Bitz. Warten wir noch ein paar Spiele ab, dann wird sich eine Spitze herauskristallisieren.

Nun steigt ein erneutes Spitzenspiel in der Werner-Aßmann-Halle. Der ThSV Eisenach erwartet den auch nur mit zwei Minuszählern behafteten Tabellen-Dritten Eintracht Baunatal. „Wer soll Baunatal noch stoppen“, fragte vollmundig die HNA. Wir fragen Sie: Wie will der ThSV Eisenach diese Baunataler stoppen?
Wir wollen mit unserer jungen Mannschaft Farbe bekennen, unsere Stärken, unsere Tugenden mit der Unterstützung unserer Fans zum Tragen bringen. Schnelles Spiel nach vorn heißt die Devise. Um erfolgreich zu sein, sind gute Leistungen aller Spieler, auch der von der Wechselbank, nötig. Beim klaren Heimsieg über die SG Nußloch war das gegeben. Wir haben Respekt vor unseren Gästen von Eintracht Baunatal. Wir sind zuversichtlich, die richtigen Antworten, inklusive der Frage der hessischen Presse, zu geben.

Wie würden Sie Eintracht Baunatal charakterisieren?
Sie verfügen über eine ausgesprochen torgefährliche Rückraumreihe. Eine aggressive Deckung im Verbund mit dem Torhüter ist gleichfalls Markenzeichen. Die Mannschaft hat sich im Laufe der Saison mächtig gesteigert, wie wir nur zwei Minuszähler aufzuweisen.

Was gibt es Neues von der Krankenstation?
Nichts. Martin Potisk und Mladan Jovanovic fehlen. Wir werden voraussichtlich in der Formation der letzten Wochen spielen.

Warum sollen die ThSV-Fans am Samstag in die Werner-Aßmann-Halle strömen?
Sie werden eine kämpferische Mannschaft sehen, die alles für den Sieg geben wird. Wir hoffen, die Zuschauer helfen uns und wir können gemeinsam den Erfolg ernten.

Th. Levknecht

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