Wir wollen gegen den ThSV Eisenach zwei Punkte einfahren!“

Auch wenn es für Tomas Sklenak ein besonders Spiel ist, der Hüttenberger Rückraumspieler will mit seinem Team gegen seine große Liebe siegen

Tomas Sklenak trug 10 Jahre (von 2005 bis 2015) das Trikot des ThSV Eisenach, markierte in 305 Pflichtspielen 1060 Treffer. Seit 2015 ist ehemalige tschechische Nationalspieler für den TV Hüttenberg am Ball. Der Rückraumspieler genießt unter der Wartburg Kultstatus. Beim Hinspiel des TV Hüttenberg in der aktuellen Saison Ende August in der Wartburgstadt nahm der ThSV Eisenach seinen „Turbo“ Tomas Sklenak in hoch emotionaler Atmosphäre in die „Hall of fame“ auf. Der inzwischen 37-jährige Tomas Sklenak trifft am Samstag, 01.02.2020 um 18.00 Uhr im Rückspiel der laufenden Saison in der 2. Handballbundesliga mit dem TV Hüttenberg auf den ThSV Eisenach. Die Thüringer werden von zahlreichen Fans nach Mittelhessen begleitet, die „ihren“ Tomas Sklenak auch im Trikot des TV Hüttenberg lautstark ihre Ehrerbietung erweisen werden, ihr Team im Sportzentrum Hüttenberg (Hauptstraße 107) lautstark anfeuern werden, damit ein erfolgreicher Punktspielstart ins neue Kalenderjahr beginnt. Beide Mannschaften werden voraussichtlich in bester Besetzung auflaufen.

Wir sprachen vor der Partie mit Tomas Sklenak:
Hallo Tomas Sklenak, Sie treffen binnen zwei Wochen erneut auf das Zweitbundesligateam des ThSV Eisenach…?
Ja, stimmt. Am 17. Januar war ich zum Abschiedsspiel von Eisenachs Daniel Luther, der 22 Jahre das ThSV-Trikot trug und mit dem ich etliche Jahre gemeinsam spielte, in Eisenach. Ich traf im Team „Eisen & friends“ auf das aktuelle ThSV-Zweitbundesligateam. Ein genialer Abend, für alle auf dem Parkett und den Rängen! Über 1.400 Zuschauer bildeten einen fantastischen Rahmen. Ein würdiger Abschied für „Eisen“, für Daniel Luther. In dessen Team standen viele Weggefährten auch aus meiner Zeit. Das Zusammenspiel zwischen mir als Rückraumspieler und Benne Trautvetter am Kreis klappte wie in alten Zeiten. Wir können es noch. Da weiß jeder auch nach Jahren noch, was der andere macht. Ich glaube, das klappt sogar, wenn wir aus dem Schlaf geweckt werden…

Der TV Hüttenberg, derzeit mit 14:22 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz und damit in der Nähe der gefährdeten Ränge, braucht jeden Zähler. Gegen die auswärtsschwachen Eisenacher sind zwei Pluspunkte bestimmt eingeplant?
Das erste Spiel nach einer längeren Punktspielpause ist für alle Mannschaften schwierig. Man weiß nicht so richtig, wo man steht. Ohne Zweifel, um nicht in Abstiegsnöte zu geraten, brauchen wir möglichst rasch Punktezuwachs. Und das gleich gegen den ThSV Eisenach! Wir waren im ersten Teil der Punktspielsaison nicht stabil genug, Höhen und Tiefen wechselten in kurzen Abständen. Die Partie am Samstag ist, das will ich nicht verhehlen, für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Ich freue mich auf viele Freunde und Bekannte, die aus Eisenach kommen werden. Die 10 Jahre beim ThSV Eisenach werde ich nie vergessen! Doch eines ist auch klar, der TV Hüttenberg will gewinnen. Ein Doppelpunktgewinn wäre auch gut für das Selbstvertrauen der Mannschaft. Ich rechne mit einem stimmungsvollen Abend in einer gut besuchten Halle.

Was muss beim TV Hüttenberg in den nächsten Spielen besser werden?
Im ersten Teil der Saison hatten wir mit vielen Verletzungen zu kämpfen, waren oft nur mit kleinem Kader unterwegs. Manchmal spielten wir gut, manchmal schlecht. Uns fehlte die Stabilität. Die Winterpause haben wir gut genutzt, hoffen, dass es nun besser läuft.

Wie sieht es am Samstag beim TV Hüttenberg personell aus?
Unser EM-Teilnehmer Dieudonne Mubenzem ist zu Wochenmitte wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ich gehe davon aus, am Samstag können wir mit voller Kapelle auflaufen.

Die Europameisterschaft ist gerade vorbei. Tschechien landete auf Platz 12, Deutschland schloss auf Rang 5 ab. Wie stufen Sie das als ehemaliger tschechischer Nationalspieler ein?
Die Auswahl meiner Heimat, mit ganz vielen jungen Spielern, hat leider in einer machbaren Vorrundengruppe das wichtige Spiel gegen Österreich knapp verloren. Tschechien hat eine sehr junge Mannschaft, die einfach noch Zeit braucht, um in oberen Regionen anzugreifen. Deutschland habe ich schon ein wenig mehr zugetraut. Das Aufgebot war, trotz einiger Absagen, ausgesprochen namhaft besetzt. Mir hat ein typischer Mittelmann, ein Spielgestalter wie einst Michael Krauß oder auch Martin Strobel gefehlt. Kein Shooter, ein Kopf, der lenkt und seine Nebenleute dirigiert. Das war aus meiner Sicht das Manko im deutschen Team.

Th. Levknecht