«Wissen jetzt, wie der Wind weht»

Attraktiver Handball im Doppelpack im Juli wurde in Treffurt honoriert. Bereits im Test von zwei künftigen Punktspielkontrahenten in der Thüringenliga waren 350 Zuschauer in der Normansteinhalle.
Der ortsansässige Aufsteiger SG Schnellmannshausen unterlag in einer kurzweiligen Partie dem ThSV Eisenach II mit 16:21 (9:11). Bis in die Schlussphase (15:17, 56.) blieben die Schnellmannshäuser auf Tuchfühlung. Erst in den letzten Minuten trafen die Gäste zum 5-Tore-Sieg.
«Wir wissen jetzt, wie der Wind weht», bilanzierte Peter Krause aus dem Trainerteam der Hausherren. «Vom Auftritt unserer Mannschaft war ich angenehm überrascht. Wir haben schließlich gegen ein namhaft besetztes Spitzenteam der Thüringenliga lange prächtig mitgehalten.
Nachholbedarf in punkto Schnelligkeit in Abwehr und Angriff war freilich nicht zu übersehen. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir haben ja auch noch sechs Wochen Zeit. Den Test haben wir genutzt, um allen Akteuren Einsatzzeiten einzuräumen», fügte Peter Krause an und verteilte die Bestnote an seinen Schlussmann Mario Schmidt, der mit Glanzparaden in Serie der große Rückhalt seines Teams war.
Christoph Jauernik, der Coach des ThSV Eisenach II, zeigte sich vom Auftritt seiner direkt aus dem Urlaub angereisten Mannschaft ebenso angetan, freute sich über das Engagement und die Laufbereitschaft. «Es gilt, viele Abläufe noch zu festigen, die Zahl der technischen Fehler zu minimieren», fügte Christoph Jauernik kritisch an. Torhüter Sven Luckert fehlte krankheitsbedingt. Dan Schellbach war beruflich verhindert. Philipp Emmelmann gab als Heimkehrer seinen Wiedereinstand. Auch Christoph Jauernik wechselte kräftig durch. Alexander Koke übernahm in den ersten Abschnitten der beiden Halbzeiten die Regieaufgaben, wurde danach von Philipp Emmelmann und Sebastian Körtge abgelöst.
Die Eisenacher zeigten sich von Beginn in der Abwehr hoch konzentriert, doch das Spiel nach vorn war von zahlreichen Ungenauigkeiten geprägt, sodass die Gastgeber das 0:2 (4.) durch ihren wurfgewaltigen Kapitän Mirko Albrecht zum 2:2 (10.) egalisieren konnten. Mitte der ersten Halbzeit schickte Christoph Jauernik fast eine komplett neue Formation auf das Parkett, die bei Ballbesitz zielstrebig in Richtung Schnellmannshäuser Kasten durchstartete. Philipp Emmelmann bediente den von Außen zur Kreismitte eingelaufenen Robby Schindler, der zum 2:6 (17.) einnetzte. SGS-Schlussmann Mario Schmidt rückte mehr und mehr in den Brennpunkt, kaufte immer wieder selbst freistehenden Eisenachern (Winner) mehrfach das Leder im großen Stil ab. Der junge Linkshänder Konstantin König wusste sich beim ThSV Eisenach II mehrfach positiv in Szene zu setzten. Er stibitzte sich das Leder aus den Gastgeberreihen und vollendete im Tempogegenstoß zum 5:9 (25.) und traf auch zum 6:11 (27.). Florian Schmidt versenkte von der Kreismitte, Marcel Wiesemann verwandelte einen Tempogegenstoß über die linke Seite und einen Strafwurf zum 9:11-Halbzeitstand.

SGS-Keeper Mario Schmidt in Hochform / Gute Noten für Eisenachs Konstantin König
Nach Wiederanpfiff der Unparteiischen Luther/Jäger ließ Philipp Koch die Schnellmannshäuser Fans über den Anschlusstreffer jubeln (10:11, 31.). ThSV-Torhüter Christian Trabert war bei einem Albrecht-Ball jedoch zur Stelle, verhinderte den möglichen Ausgleichstreffer. Der junge ThSV-Schlussmann hatte sich inzwischen bestens auf die Würfe des Schnellmannshäuser Kanoniers eingestellt, initiierte selbst den Tempogegenstoß zum 10:12, abgeschlossen von Christopher Kaufmann (34.). Tim Nothnagel traf mit schnörkellosem Wurf zum 10:13 (37.). Sich abzusetzen, das gelang dem ThSV Eisenach II nicht. Immer wieder stand da SGS-Keeper Mario Schmidt wie ein Fels in der Brandung. Philipp Kley fand im 33-jährigen Torhüter aus Nahdistanz seinen Meister (41.). Im Gegenzug gelang Florian Schmidt der neuerliche Anschlusstreffer der Gastgeber zum 12:13 (42.). Eine über fünfminütige Torflaute beendete Eisenachs Kreisspieler Philipp Lindner, der ein Konstantin-König-Zuspiel zum 12:14 (47.) in die Maschen drückte. Für ein Freundschaftsspiel recht verbissen wurde teilweise um das Leder gekämpft. David Jauernik sah nach einer Attacke gegen Eisenachs Tim Nothnagel die rote Karte (49.). Mit unpräzisen Steilvorlagen stoppten sich die Eisenacher mehrfach selbst. Michael Müller ließ mit seinem Treffer zum 14:16 von der Kreismitte die SG Schnellmannshausen weiter hoffen (52.). Eisenachs Konstantin König schloss einen Konter mit beherztem Wurf zum 14:17 ab (54.). Die Eisenacher bestimmten mit ihren spieltechnischen Vorzügen den Schlussabschnitt, wirbelten die Defensive der Gastgeber gehörig durcheinander. Der für die letzten Minuten in den ThSV-Kasten eingewechselte Oldie Andreas Rabe heimste mit zwei Glanzparaden binnen weniger Sekunden den Beifall seiner Teamkolegen ein. Konstantin König erhöhte mit seinem siebenten Treffer auf 15:19 (58.). Dem Tor von Kai Hengst zum 16:19 (59.) ließen die Eisenacher in Unterzahl noch die Treffer von Robby Schindler und Lars Keller zum 16:21-Endstands folgen.

Während der Saisonvorbereitungsetappe nimmt der ThSV Eisenach II noch am Greifenstein-Cup in Bad Blankenburg (20./21.08) und am Turnier des SV Wartburgstadt (27./28. 08.) teil.

Statistik

SG Schnellmannshausen: Schmidt, Wehner, Wiegand; Wiesemann (2/1), Ley, M. Müller (3/1), Hengst (1), Schmidt (2), Koch (1), D. Jauernik (1), Fiedler (1), J. Müller, Albrecht (5). Nietschke, P. Jauernik,

ThSV Eisenach II: Trabert, Rabe; König (7), Lindner (2), Koke, Nothnagel (2), Winner, Kley (1), Kaufmann (1), Rollmann, Körtge (1/1), Schindler (3), Keller (2), Emmelmann (2/1)

Siebenmeter: Schnellmannshausen 2/2 – ThSV II 2/2
Zeitstrafen: Schnellmannshausen 2 x 2 Min/ Rot für D. Jauernik nach grobem Foulspiel (49.) ThSV II 4 x 2 Min.