«Wollen uns in Berlin so teuer wie möglich verkaufen»

Am Sonntag, 01.09.2013 läuft der ThSV Eisenach auf das Parkett der 9000 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle in Berlin-Prenzlauer Berg.

Die Füchse Berlin, eines der Top-Teams der Liga, ist Gastgeber für den Aufsteiger aus Thüringen. Die Wartburgstädter müssen auch in dieser Partie auf Benjamin Trautvetter verzichten, der ebenso wie Girts Lilienfelds auf der Verletztenliste steht.

Wir baten Benjamin Trautvetter, den Kapitän des ThSV Eisenach, zu einem kurzen Interview im Vorfeld des Trips in Deutschlands Hauptstadt:

Welche Rolle spielt der Wiederaufstieg für den ThSV Eisenach?
Benjamin Trautvetter:
Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahr 2004 lebte die Vision von der Rückkehr ins Oberhaus in und um Eisenach weiter. Schließlich sind wir ein echter tief verwurzelter Traditionsverein. Uns erfüllt es mit Stolz, die Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs geschafft zu haben. Sie ist für eine Region, in der Handball gelebt wird, ganz wichtig. Wir sind somit nicht nur das sportliche Aushängeschild der Stadt Eisenach sondern zugleich ein Werbeträger für ganz Thüringen.

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Wie stark schätzen Sie die Liga in diesem Jahr ein?
Benjamin Trautvetter:
Nicht umsonst wird die DKB Handball-Bundesliga als die stärkste Liga der Welt bezeichnet. Hier tummeln sich die internationalen Top-Stars. Allerdings hat sich eine Zweiklassen-Gesellschaft entwickelt. Da sind die Top-Teams wie der THW Kiel, der HSV Hamburg, die SG Flensburg-Handewitt, die Rhein-Neckar-Löwen und auch die Füchse Berlin, die in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen haben. Das ist schon eine «andere Liga». Danach kommen ein breit gefächertes Mittelfeld und die um den Kassenerhalt ringenden Mannschaften. Für uns als Underdog wird es ganz, ganz schwierig. Wir sind krasser Außenseiter, in der Etattabelle das Schlusslicht.

Wie wichtig sind für einen Aufsteiger die eigene Halle und das Publikum im Rücken?
Benjamin Trautvetter:
Dank unserer Anhänger herrscht in unserer Heimstätte, der Werner-Aßmann-Halle, ein ganz besonderes Fluidum. Unsere Fans sind der achte Mann! Gemeinsam lassen wir unseren Emotionen freien Lauf, setzten die sportlichen Kontrahenten unter Druck. Für uns als Liga-Neuling ist das Zusammenspiel in der eigenen Halle zwischen Mannschaft und Publikum ganz wichtig. Das war schon der Garant für die siebenjährige Erstbundesliga-Etappe zwischen 1997 und 2004. Für uns gilt das Motto: Nur gemeinsam sind wir stark!

Was erwarten Sie von der Reise nach Berlin?
Benjamin Trautvetter:
Wir sind natürlich realistisch genug, wir sind krasser Außenseiter, die Füchse haushoher Favorit. Doch wir werden uns nicht verstecken, werden ohne Angst aufspielen. Wir wollen zeigen, dass wir uns als Mannschaft weiter entwickelt haben. Egal, welcher Zwischenstand, wir werden nicht aufstecken, wir werden versuchen, bis zum Abpfiff ein gutes Spiel abzuliefern, uns so teuer wie möglich zu verkaufen.

Welche Ziele hat sich Ihre Mannschaft für die Saison gesetzt?
Benjamin Trautvetter:
Wir sind Aufsteiger, da heißt das große Ziel Klassenerhalt. Sollte uns das gelingen, wäre das eine Sensation. Wir werden aber alles dafür tun, allen Unkenrufen zum Trotz, die Liga doch zu halten.

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