Wurfgewaltiger Angriff

http://www.thsv.eisenachonline.de(ThSV Eisenach) empfängt TUSEM Essen
Handballerstbundesligist ThSV Eisenach ist in freudiger Erwartung: Am Samstagabend (Anwurf 19.30 Uhr) kommt mit TUSEM Essen das angriffsstärkste Team in die Werner-Aßmann-Halle. 842 Bälle versenkten die Essener bisher im gegnerischen Kasten (zum Vergleich, der ThSV Eisenach 680). Das unterstreicht die Offensivqualitäten der Gäste aus der Grugahalle. Auf die Eisenacher Abwehr, auf die gesamte Mannschaft wartet also eine harte Nagelprobe. TUSEM Essen, seit dem vergangenen Jahr von Juri Chevzov trainiert, kann sich als Tabellenvierter noch berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel machen. An der Spitze geht es nämlich eng zu. Entsprechend engagiert werden die Essener um Top-Torjäger Oleg Velyky, den Eisenachs Co-Trainer Matthias Allonge als den „komplettesten Spieler der 1. Bundesliga“ bezeichnet, in der Wartburgstadt auflaufen. Klangvolle Namen im Essener Aufgebot versprechen erstklassigen Handball: Nationalmannschaftstorhüter Chrischa Hannawald (mit kurzen Hosen im Kasten stehend), die Rückraumkanoniere Oleg Velyky, Victor Schilagy, Volker Michel und Heiko Karrer sowie der 2,14-Meter-„Lulatsch“ Mark Dragunski und Dimitri Torgovanov am Kreis.

Die Eisenacher sind jedoch guter Dinge, TUSEM Essen ein Bein zu stellen. „Wir können befreit aufspielen, wollen unserem Publikum ein tolles Handballspiel zeigen und als Sieger das Parkett verlassen“, skizziert Matthias Allonge die Zielstellung. Der einstige Leitwolf der Eisenacher zu Zweitbundesligazeiten vertrat zur Pressekonferenz „Chef“ Peter Rost, der einen dringenden privaten Termin hatte. „Im Angriff dürfen wir allerdings nicht so fehlerhaft und leichtfertig wie in der 1. Halbzeit bei Bad Schwartau spielen“, weiß „Matze“ Allonge. Kommt TUSEM erstmal in Fahrt, sind sie nur ganz schwer zu bremsen. Allerdings, in der Abwehr nicht so sattelfest. 772 „geschluckte“ Treffer sprechen nicht gerade für Abwehrstabilität (zum Vergleich, ThSV Eisenach 699 Gegentore). Der 6:0 Deckungsriegel war des öfteren löchrig. Mit beweglichem Angriffsspiel, Torgefahr von allen Positionen, soll Keeper Chrischa Hannawald eingeheizt werden. Für das Unterfangen TUSEM Essen können die Eisenacher personell erneut aus dem Vollen schöpfen. Stephan Just mußte zwar einige Tage wegen eines grippealen Infektes pausieren, Eric Amalou laborierte wieder einmal an seinen Knochenhautproblemen, doch beide gehören zum Aufgebot. Peter Rost wird mit der Startformation der letzten Wochen beginnen. Jonny Jensen und Stephane Joulin werden wahrscheinlich zuerst auf der Bank Platz nehmen.

Die Eisenacher haben in dieser Zusammensetzung einen so guten Lauf, dass die Bemühungen in Richtung Verpflichtung eines Linkshänders nur abgeschwächt fortgesetzt werden. „Preben Vildalen, Sergio Casanova und Elmar Romanesen können die Position im rechten Rückraum bestens ausfüllen. Warum dann eine Neuverpflichtung für diese Position?“, fragt Eisenachs Präsident Frank Seidenzahl laut. Der ThSV Eisenach wird wohl die nächste Spielzeit mit der gleichen Mannschaft bestreiten. „Der Trainer sieht noch Reserven und Entwicklungsmöglichkeiten in dieser Zusammensetzung“, begründet Frank Seidenzahl das erstmalige „Nichtauswechseln“ mehrerer Spieler. In den vergangenen Jahren war die Spielerfluktation nämlich sehr hoch. Auch hier soll nun Kontinuität, eines der Markenzeichen in der Vorstandsetage und im Management, einziehen.

Noch nicht endgültig entschieden ist, wie es mit Stephane Joulin weiter geht. Der von komplizierten Verletzungen arg gebeutelte 31-jährige Rechtsaußen hatte sich in Essen einem gründlichen Gesundheitscheck unterzogen. Das abschließende Resultat liegt jedoch noch nicht vor. Erst dann werden sich Manager Thomas Dröge und der Spieler Stephane Joulin am Verhandlungstisch treffen. Doch heute soll erst einmal die Aufgabe TUSEM Essen erfolgreich gelöst werden.
Trotz ansteigender Publikumsresonanz sind noch ausreichend Eintrittskarten an der Tageskasse ab 18 Uhr erhältlich.

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