Zu Gast bei Familie Stölzner

ThSV Eisenach II will Medaillenchance mit einem Sieg in Ronneburg wahren/ Gastgeber hegt noch eigene Titelchancen
Auf Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach warten bis zum Juni noch 14 Punktspiele, inbegriffen zwei Nachholbegegnungen. In dieser so extrem ausgeglichenen Liga mit Überraschungen zuhauf wollen die Wartburgstädter (derzeit mit 23:25 Zählern auf Platz 13) noch kräftig punkten. Zu den Überraschungen zählte jüngst die deftige 21:29-Heimniederlage des ThSV Eisenach gegen den TV Großwallstadt. Das Team von Trainer Misha Kaufmann hatte in der kurzen Punktspielpause aufgrund von Länderspielen Zeit, diese Pleite auszuwerten und sich für den Rest der Saison zu rüsten. Mit einem Tripp an die Ostsee geht es um Punkte weiter. Der starke Aufsteiger HC Empor Rostock ist am Samstag, 26.03.2022 um 16.00 Uhr in der heimischen 1979 eröffneten und 2018 renovierten Stadthalle Gastgeberund will endlich wieder einen Sieg landen. Personell arg gehandicapt setzte es zuletzt 5 Niederlagen, doch mit 27:27-Punkten wird weiterhin ein für einen Aufsteiger überaus respektabler 8. Platz eingenommen. Die Rostocker hoffen, dass der eine oder andere Spieler von der Krankenstation zurück auf das Spielfeld wechselt. Wahrscheinlich können sie die möglichen 4.650 Tickets anbieten (im Vorverkauf unter www.hcempor.de und an der Tageskasse). Es ist das 72. Aufeinandertreffen in Pflichtspielen zwischen Handball-Männermannschaften aus Rostock und Eisenach seit 1950. Geschichtlicher Höhepunkt derAufeinandertreffen war sicherlich das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Feldhandball der DDR im Jahr 1958, das Motor Eisenach in Halle überraschend mit 13:11 gegen Empor Rostock für sich entschied. Zwei der Eisenacher Helden von damals, Horst Ehrhardt und Frieder Singwald, leben und verfolgen interessiert ihre Nachfolger.

ThSV-Coach Kaufmann erwartet fordert Kampf, Bereitschaft und Überzeugung
An den 23.10.2021 erinnert sich Eisenachs Trainer Misha Kaufmann noch gern. Es war sein erstes Heimspiel als Coach des Thüringer Traditionsvereines. Der HC Empor Rostock gastierte in der Werner-Aßmann-Halle. Und es wurde gleich ein Handball-Hitchcock. Sechs Sekunden vor Ultimo glich Rostocks Robin Breitenfeldt zum 26:26 aus. Per spektakulärem Rückhandtreffer netzte Ante Tokic mit der Sirene zum 27:26-Sieg des ThSV Eisenach ein, verwandelte den Thüringer Handballtempel in ein Tollhaus. Nun die Neuauflage an der Ostseeküste.  „Wir sind uns selbst und unseren Fans was schuldig“, betont Misha Kaufmann mit Blick auf das letzte Heimspiel. „Ich erwarte Kampf, Bereitschaft und Überzeugung. Das haben wir schon oft bewiesen, aber eben nicht immer“, findet der Eisenacher Trainer klare Worte. Immer und immer wieder fordert er von seiner Crew Einstellung und Mentalität. Ich lebe das vor und kann das Vermitteln“, unterstreicht der Schweizer. Während der kurzen Punktspielpause habe man viel gesprochen, sich natürlich auch auf den Trip an die Ostseeküste vorbereitet. Wie auch andere Mannschaften, die Eisenacher hatten und haben mit Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen, hoffen aber, beim Anwurf nahezu alle an Deck zu haben. „Nach der deutlichen Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt wollen wir zeigen, dass wir es besser können und mit zwei Pluszählern im Gepäck die Heimreise antreten“, formuliert Rene Witte die Aufgabenstellung.

Ein zuletzt personell gebeutelt schwächelnder starker Aufsteiger
Voll des Lobes sind Rene Witte und Misha Kaufmann, Manager und Trainer des ThSV Eisenach, über die vom HC Empor Rostock in den letzten Jahren genommene Entwicklung. „Wir freuen uns zunächst, dass es Neuauflagen dieses Derbys in der 2. Handballbundesliga gibt“, betont Rene Witte. Der HC Empor Rostock, nach etlichen Jahren der Drittklassigkeitim Sommer ins Handball-Unterhaus zurückgekehrt, mischte lange im oberen Tabellendrittel mit. „Eine sehr disziplinierte Mannschaft mit klarem Konzept, mit verschiedenen Abwehrformationen und einem sehr guten 7 gegen 6 im Angriff“, beschreibt Misha Kaufmann den samstäglichen Gastgeber. „Taktisch sicherlich eine der stärksten Teams der Liga“, schiebt Rene Witte hinterher. Verantwortlich für die sportliche positive Entwicklung der Ostseestädter ist Trainer Till Wiechers, ein 38-jährigen Sportwissenschaftler, seit 2018 auf der Rostocker Kommandobrücke, der das Team geformt und gerade seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat. Die Verantwortlichen wissen, was sie an ihm haben! Zuletzt musste die Empor-Kogge aber auf wichtige Steuermänner und Matrosen verletzungsbedingt verzichten. Der torgefährliche Regisseur Robin Breitenfeld zog sich kurz nach der Verlängerung seines Vertrages eine schwere Verletzung zu und fällt bis zum Saisonende aus. Kreisspieler Jonas Thümmler, vor der Saison vom HC Elbflorenz gekommen, dessen Verpflichtung sich als Volltreffer erwies, musste zuletzt auch pausieren. Personell gebeutelt kassierte Empor Rostock zuletzt 5 Niederlagen in Folge. Im Nachholspiel am Dienstag beim ASV Hamm-Westfalen setzte Trainer Till Wiechers von Beginn an auf das System mit dem siebten Feldspieler. Jesper Schmidt, Christian Wilhelm, Tim Völzke, Alexander Schütze, Philipp Asmussen, Janos Steidtmann und Maximilian Schütze – eine Startformation, die so noch nie zusammen gespielt hat. Die ungewohnte Aufstellung war Ausdruck der personellen Engpässe. Robin Breitenfeldt, Jonas Thümmler, Per Oke Kohnagel und Richard Lößner waren verletzt oder krank. Weitere Stammkräfte gingen angeschlagen ins Spiel. Mit Alexander Schütze stand sogar ein 17-Jähriger mit auf dem Parkett. Nach einer Aufholjagd schnupperte das Team um den erfahrenen Marc Pechstein beim 25:25 an einem Punktgewinn, unterlag am Ende knapp 25:17.

Thüringisch-hessischer Nachbarschaftsvergleich am Mittwoch
Die Lockerungen im Rahmen der Corona-Maßnahmen stoßen beim ThSV Eisenach auf ein erfreutes Echo. Zum thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich gegen den TV Hüttenberg am Mittwoch, 30.03.2022 um 20.00 Uhr kann die volle Kapazität der Werner-Aßmann-Halle genutzt werden. Unter Einhaltung der 3 G-Regel (geimpft, genesen, getestet) können die Freunde des kleinen runden Leders das Spiel live vor Ort verfolgen.

Anzeige

Wer keinen gültigen Geimpften- oder keinen gültigen Genesen-Status vorweisen kann, dem reichen ein 24-Stunden-Schnelltest oder ein 48-Stunden alter PCR-Test. Das ist alles in Verbindung mit einem Lichtbildausweis zu belegen. Ein Corona-Testzentrum wird es dankder Hilfe der Johanniter am Spieltag ab 18.30 Uhr vor Ort geben. Maskenpflicht herrscht allerdings in der Halle, auch am Sitzplatz. Tickets für diese sicherlich spannungsgeladene Partie sind im Vorfeld online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle erhältlich. Für die unter unglücklichen Umständen zustande gekommene Hinspielniederlage möchte sich das Team um Kapitän Peter Walz und dem Top-Torjäger der 2. Handballbundesliga Fynn Hangstein (173 Tore in 24 Spielen), der am Mittwoch, 23.03.2022 seinen 22. Geburtstag feierte, mit der Unterstützung der eigenen Fans revanchieren!

Vier Heimspiele binnen 4 Wochen – Auch das Traditionsderby gegen Aue!
Einschließlich der Partie gegen den TV Hüttenberg bestreitet der ThSV Eisenach binnen 4 Wochen 4 Heimspiele: Mittwoch, 30.03.2022 um 20.00 Uhr gegen den TV Hüttenberg, am Samstag, 09.04.2022 gegen Bayer Dormagen, am Dienstag, 26.04.2022 um 19.30 Uhr gegen den TuS Ferndorf und am Samstag, 30.04.2022 um 19.30 Uhr das Traditionsderby gegen den EHV Aue. Für alle diese genannten Heimspiele sind Tickets online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle erhältlich.

Th. Levknecht

Anzeige
Anzeige