Zu viele Aussetzer

ThSV Eisenach unterliegt durch eine Vielzahl technischer Fehler bei FRISCH AUF! Göppingen mit 31:35 (12:17)

Im dritten Spiel des neuen Kalenderjahres kassierte der ThSV Eisenach die dritte Niederlage. Die Wartburgstädter unterlagen am Donnerstagabend bei FRISCH AUF! Göppingen vor 4.000 Zuschauern mit 31:35 (12:17). Ein „Blackout“, so Trainer Misha Kaufmann, ließ die Thüringer nach einem 8:8 (20.) vorentscheidend mit 10:17 (29.) ins Hintertreffen geraten.

Mit unseren vielen technischen Fehlern luden wir Göppingen zu Treffern über die erste und zweite Welle ein, machten uns das Leben selbst schwer, gestand Eisenachs Torjäger Manuel Zehnder, für den an diesem Tag nur 4 Treffer in die Statistik einflossen.

Wir hatten uns viel vorgenommen, haben mit unerklärbaren Fehlern zwischen der 20. und 40. Minute das Spiel abgegeben, ärgerte sich Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte.

ThSV-Coach Misha Kaufmann sprach von zwei Phasen. Die zehn Minuten vor und nach der Pause lagen ihm schwer im Magen.

Da kassieren wir binnen 20 Minuten 17 Gegentore, in den anderen 40 Minuten nur 18 Gegentore, belegte er seine Aussage mit Zahlen.

Mit dem zusätzlichen Feldspieler, im 7 gegen 6, versuchten die Thüringer im zweiten Abschnitt die Niederlage abzuwenden, fanden auch gute Lösungen, ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg der Gastgeber nicht.

Wem solche Aussetzer unterlaufen, der kann nicht gewinnen, merkte Rene Witte selbstkritisch an.

Auf Seiten der Hausherren stillte Linksaußen Marcel Schiller seinen Torhunger, öffnete die Trickkiste, brillierte bei seinen 10 Treffern mit einer 100-Prozent-Wurfquote. Die Eisenacher Keeper hatten stets das Nachsehen.

Wir bekamen zu wenig Unterstützung von unseren Torhütern, die haltbare Bälle passieren ließen, konstatierte Misha Kaufmann.

Auch die Schlussmänner der Göppinger bekamen nur wenige Bälle zu fassen. Alle fünf eingesetzten Keeper blieben bei ganz bescheidenen Fangquoten. Die Referees Christian vom Dorff und Fabian vom Dorff brauchten in der beidseits fair geführter Partie nur drei Zeitstrafen zu verteilen.

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Eisenachs Kapitän Peter Walz markierte drei Treffer.

Wetzlar-Spiel spukt noch im Kopf umher

Die bittere 30:31-Niederlage vom Auswärtsspiel in Wetzlar spukt noch immer in den Köpfen der Spieler umher, befindet Misha Kaufmann. Wir waren die klar bessere Mannschaft und standen am Ende aber ohne Punkt da, so der ThSV-Coach.

In diesem und den beiden anderen Spielen im neuen Jahr fehlte uns die Kaltschnäuzigkeit und ein Stück Erfahrung, erklärt Manuel Zehnder.

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Der Schweizer im Eisenacher Rückraum ist sich weiterhin sicher, dass sein Team den Klassenerhalt schafft, schließlich lägen etliche Teams weiterhin eng beieinander und noch eine Vielzahl von Spielen sei zu absolvieren. Rechtshänder Timothy Reichmuth trifft von Rechtsaußen.

Schon im ersten Abschnitt unterliefen uns 9 technische Fehler, die der Gastgeber zu Gegenstößen nutzte. Wir starteten in den zweiten Abschnitt mit 3 technischen Fehlern in Folge, die Göppingen sofort bestrafte, konstatierte Misha Kaufmann.

Einem kurzen Aufflackern beim 20:15 (36.) folgte das 24:17 (41.), dem 25:21 (46.) ließen die Göppinger die Treffer zum 30:23 (51.) folgen. Mit Marko Grgic, Manuel Zehnder und Malte Donker im Rückraum setzten die Eisenacher im 7 gegen 6 die Gastgeber gehörig unter Druck. Ballstafetten nach Rechtsaußen führten zum Torerfolg. Der hier nun eingesetzte Rechtshänder Timothy Reichmuth versenkte kaltschnäuzig.

Eine Bauchentscheidung. Ich war mit Moritz Ende nicht zufrieden, entschied mich für unseren sonstigen Linksaußen“ erläuterte Misha Kaufmann.

Linkshänder Willy Weyhrauch, eigentlich auch auf Rechtsaußen, ist verletzt. Die Wartburgstädter verkürzten auf drei Treffer (31:28, 56.), Ivan Snajder hatte das Leder erobert und selbst eingenetzt, doch die Göppinger um ihren sein 500. Bundesligaspiel bestreitenden 37-jährigen Kapitän Tom Kneule ließen sich ihren ersten Doppelpunktgewinn im neuen Jahr nicht entreißen.

Wir bekamen bei Eisenachs 7 gegen 6 keinen Zugriff, sodass es noch einmal interessant wurde. Entscheidend war unsere Kompaktheit in der Abwehr nach dem 8:8-Zwischenstand, erzeugten viel Druck auf die Angreifer, zwangen diese zu Fehlern, betonte Markus Baur, der Göppinger Coach, dessen Vertrag nach dieser Saison nicht verlängert wird.

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
ThSV-Coach Misha Kaufmann versuchte von Außen zu helfen.

Blackout nach der 20. Minute

Technische Fehler zuhauf auf beiden Seiten prägten die Auftaktviertelstunde. Das hielt sich die Waage. Die Eisenacher, mit Ivan Snajder auf Links- und Moritz Ende auf Rechtsaußen, Manuel Zehnder im linken und Alexander Saul im rechten Rückraum, Yoav Lumbroso auf Rückraum Mitte, Peter Walz am Kreis und Matija Spikic im Tor beginnend, setzten auf eine variable offensive Abwehr. Die Hausherren legten vor, die Gäste glichen aus. Unterbrochen wurde das Torewerfen von beidseits technischen Fehler. Marcel Schiller traf zum 6:5 (13.), Philipp Meyer vollendete nach einem Ballgewinn von Peter Walz zum 6:6 (16.). Eisenachs Manuel Zehnder sah sich frühzeitig mit dem kantigen Kresimir Kozina konfrontiert, blieb bis zur Pause ohne Treffer. Mit EM-Teilnehmer Sebastian Heymann wechselte FRISCH AUF! – Coach Markus Bauer einen Rückraum-Shooter ein. Nach dem 8:8 (20.) nutzten die Göppinger Eisenachs Fehlerfestival, um auf 17:10 zu enteilen (29.). In Unterzahl markierten Moritz Ende und Peter Walz die Treffer zum 17:12-Pausenstand.

Im 7 gegen 6 konnte die Niederlage nicht mehr abgewendet werden

Wir kommen aus der Pause, treffen gleich ins Netz, es folgen drei technische Fehler und wir liegen 13:19 hinten, ärgert sich Misha Kaufmann.

Marcel Schiller „zauberte“ von Außen das Leder zum 24:16 in die ThSV-Maschen (40.). Bei Eisenachs 7 gegen 6 bekamen die Hausherren Probleme. Marko Grgic bediente Justin Kurch, der zum 24:19 einlochte (43.). Während einer Auszeit justierte Markus Baur neu. Marcel Schiller und Sebastian Heymann erhöhten auf 30:23 (51.).

Es spricht für unsere Moral, wir fighteten weiter, unterstrich Rene Witte.

Durch Treffer über die Außenpositionen verkürzten die Eisenacher. Doch dem 31:28 landete eine „Fackel“ von Josip Sarac zum 32:28 im ThSV-Kasten (56.). Und auch dem Treffer von Timothy Reichmuth zum 32:29 folgte das 33:29 (58.). Die Punktvergabe war geklärt.

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Ex-Nationalspieler Markus Baur ist der Coach von FRISCH AUF! Göppingen.

Auswärtsspiel in Kiel

Wir haben nun etwas mehr Zeit, die Partie zu analysieren, uns auf die nächste Partie zu fokussieren, erklärte Misha Kaufmann.

Am Samstag, 25.02.2024 gastiert der ThSV Eisenach beim THW Kiel. Der Reise in den Norden folgt ein hessisch-thüringischer Vergleich, wenn die Wartburgstädter am Donnerstag, 29.02.2024 um 19.00 Uhr bei der MT Melsungen gastieren. Erst am Freitag, 08.03.2024 genießt der ThSV Eisenach wieder Heimrecht. Der TSV Hannover-Burgdorf gastiert dann in der Werner-Aßmann-Halle. Für diese Partie sind noch Tickets erhältlich unter www.thsv-eisenach.de und in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH.

Statistik
FRISCH AUF! Göppingen: Ravensbergen, Sego; Kneule (4), Flodmann, Heymann (4), Sarac (3), Poteko, Ellebaek, Persson (2), Schiller (10/4), Lastro, Newel, Hermann, Kozina (5), Malus, Schmidt (7),
ThSV Eisenach: Spikic, Kornnecki, Plaue; Reichmuth (4), Zehnder (4/2), Patrail, Walz (3), Mengon (1), Grgic (3), Ende (4), Meyer (1), Lumbroso (3), Donker, Kurch (2), Snajder (3), Saul (3)
Siebenmeter: Göppingen 4/4 – Eisenach 2/2
Zeitstrafen: Göppingen 1 x 2 Min. – Eisenach 2 x 2 Min.
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/ Fabian vom Dorff
Zuschauer: 4.000

Th. Levknecht