Zum Schluss erneut eingebrochen
ThSV Eisenach II unterliegt nach knappem 22:24 -Rückstand dem SV Anhalt Bernburg noch klar mit 24:33 (11:13) / Odie Duje Miljak konnte es allein nicht richten
„Aus der Analyse der ersten Saisonspiele wussten wir, der ThSV Eisenach II bricht zum Ende ein“, erklärte Dan Muurholm Jurgensen, der Coach des SV Anhalt Bernburg. „Wir konnten in der Schlussphase hohes Tempo gehen und den Vorsprung mit schnellem Umschaltspiel in die Höhe schrauben“, fügte der Däne hinzu. Beim 20:22 (49.), 21:23 (50.) und 22:24 (52.) schien der Ausgang der Partie noch offen. Die folgenden 8 Minuten gingen mit 2:9 aus. Nach der Schluss-Sirene leuchtete eine klare 24:33-Niederlage des ThSV Eisenach II an der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle. Die Gäste aus der Kreisstadt des Salzlandkreises in der Mitte Sachsen-Anhalts jubelten ausgelassen mit ihrem mitgereisten Anhang.
„Wir verloren völlig unsere Linie, trafen nicht viele richtige Entscheidungen. Jeder wollte was Gutes tun, doch das Gegenteil passierte. Wir bestritten die letzten 10 Minuten nicht als Team sondern als Individualisten. Wir sprechen dieses Manko immer wieder an“, erklärte Routinier Duje Miljak. Nach dem Abpfiff verrichtete er in der Kabine ganz viel Aufklärungsarbeit in Richtung seiner jungen Teamgefährten. Zuvor rackerte der knapp 42-jährige Linkshänder nahezu über 60 Minuten im Angriff und in der Abwehr, markierte 9 Treffer! Allein konnte es der Oldie nicht richten. Dem ThSV Eisenach II fehlt die qualitative Breite. Der Favorit, ohne einige verletzte Stammkräfte angereist, dennoch mit einer gut besetzten Wechselbank, hatte im torgefährlichen 23-jährigen Spielgestalter Lars Oskar Kaaterud (9 Treffer) und Keeper Mattias Hildenborg (17 Paraden) seine herausragenden Akteure. „Wie bei der letztendlich klaren Heimniederlage gegen Concordia Delitzsch, wir spielen gegen ein Spitzenteam der Liga über 50 Minuten auf Augenhöhe, erarbeiten uns Super-Chancen, scheitern aber zu oft am Gästekeeper. In der Schlussphase, als Duje Miljak eine Pause brauchte, hielten wir uns nicht an Absprachen, unterliefen uns Fehler auf Fehler, die der Drittliga-Absteiger eiskalt mit erfolgreich abgeschlossenen Gegenstoßtoren bestrafte“, bilanzierte Qendrim Alaj, der Spielertrainer des ThSV Eisenach II, der – auch krankheitsbedingt – nicht seine gewohnte Leistung auf das Parkett brachte. Für ihn war die Partie aufgrund einer roten Karte vorzeitig beendet (54.). „Spieler-Kontakt im Konter von hinten, worauf dieser den Ball und die Körperkontrolle verlor“, wird als Begründung im Spielprotokoll angeführt. Aufgebrachte Fans des SV Anhalt Bernburg mussten von ehrenamtlichen Ordnern des ThSV Eisenach beruhigt werden.
Vom 9:7 zum 11:13
Die ersten 20 Minuten verliefen für den ThSV Eisenach II, mit Leif Katzwinkel auf Links- und Armend Alaj auf Rechtsaußen, Ole Gastrock-Mey, Qendrim Alaj und Duje Miljak im Rückraum, Max Schlotzhauer am Kreis und Christian Trabert im Tor beginnend, hoffnungsvoll. Julius Brenner löste seinen Spielertrainer für Abwehraufgaben ab. Die Rückraumhünen Ole Gastrock-Mey und Duje Miljak zogen scharf und platziert ab, Max Schlotzhauer netzte im Fallen vom Kreis, Armend Alaj von Rechtsaußen ein. Der Gastgeber führte 9:7 (20.). „Wir haben bis dahin viele freie Bälle weggelassen, übernahmen dann aber die Spielkontrolle“, konstatierte Gästetrainer Dan Muurholm Jurgensen. Die Würfe von Eisenachs Ole Gastrock-Mey und Leif Katzwinkel landeten am Holz. Die Gäste übten Druck auf den Eisenacher Deckungs-Innenblock aus, um dann das Leder nach rechts zu passen. Die Eisenacher Abwehr konnte das nur auf Kosten von insgesamt 7 Strafwürfen verteidigen. Die Gastgeber brachten zwischenzeitlich Marec Stupka auf Rechtsaußen, Conrad Ruppert besetzte die Kreisposition. „Nach der Zahl der gut herausgespielten Chancen hätten wir zur Pause führen müssen, doch wir nutzten die Chancen nicht. So ist es halt. Versenkst du vorn nicht, kassierst du Sekunden später den Gegenstoßtreffer“, sinnierte Julius Brenner, Rückraumspieler des ThSV Eisenach II. Aus dem 9:7 wurde ein 11:13 beim Gang zu den Halbzeitgetränken.
ThSV-Schiff geht in letzten 8 Minuten unter
„Wir brauchen uns vor dem Favoriten nicht zu verstecken“, so der einhellige Tenor in der ThSV-Kabine. Die Gäste, am vergangenen Spieltag eine 38:44-Heimniederlage gegen Concordia Delitzsch beziehend, blieben ihrer erfolgreichen Linie treu, trafen zum 12:16 (34.) und 14:19 (41.). Im Eisenacher Angriff lastete viel, zu viel, auf Duje Miljak. Die Gäste schlossen über beide Außenpositionen ab. Zum – aus Eisenacher Sicht – richtigen Zeitpunkt steigerte sich Christian Trabert im Tor. Er sendete mit abgewehrten Bällen aufmunternde Signale an seine Vorderleute, die sich von erfolglosen Würfen nicht entmutigen ließen. Conrad Ruppert netzte im Nachwurf ein (15:19/41.). Julius Brenner (18:21/46.) und Duje Miljak (19:22/47.) verkürzten bis auf drei Treffer. Christian Trabert parierte gegen den freien Villads Jensen (48.). Leif Katzwinkel markierte per Gegenstoß das 20:22 (49.). Der Anschlusstreffer gelang nicht. Nach dem 22:24 durch Ole Gastrock-Mey (52.) brachen alle Dämme. Auch der Versuch mit vier Rückraumspielern, mit Jannes Rehm, Julius Brenner, Qendrim Alaj und Duje Miljak, vermochte den Untergang des ThSV-Schiffes nicht zu verhindern. Bernburgs Keeper meisterte problemlos die ThSV-Würfe. Vielfach blockten seine Vorderleute schon die Bälle. Die Gäste konterten mit großer Freude die Wartburgstädter zum 22:29 (54.) und gar 23:33 (60.) aus. Conrad Ruppert verhinderte mit seinem 4. Treffer eine zweistellige Niederlage.
Statistik
ThSV Eisenach II: Trabert, Büchner; Brenner (1), Rehm, Stupka (2), Ruppert (4), Schlotzhauer (1), Gastrock-Mey (3), Ukaj, Cech, A. Alaj (1), Katzwinkel (1), Q. Alaj (1), Rothhämel (1), Miljak 9
SV Anhalt Bernburg: Hildenbrog, F. Mohs; Gühne (5), Jensen (4), Wardle (2), Friedrich (3), Klimaschewski, Froschauer (4), Rosenkranz, Steitmann, Knoche (1/1), Herda (1), Zirkler (4), Kataterud (9/3(
Zeitstrafen:
ThSV Eisenach II 4 x 2 Min., Rot gegen Q. Alaj wegen groben Foulspiels (54.)
SV Anhalt Bernburg 2 x 2 Min.
Siebenmeter:
ThSV Eisenach 0/1 – SV Anhalt Bernburg 6/7
Schiedsrichter: Becker/ Seitmann
Zuschauer: 256
Th. Levknecht
