Zumindest den Thüringer Landesmeister hinter sich gelassen

ThSV-D-Jugend bei Bestenermittlung Ost von den Spitzenteams nicht weit weg •  Respektable Leistungen – aber wenig Punkte

Für Thüringer Handballnachwuchsteams hängen die Trauben außerhalb des Freistaates nach wie vor sehr hoch. Was in Thüringen zu Medaillenplätzen reicht, wird beim Aufeinandertreffen mit Teams aus anderen Bundesländern als zu leicht gewogen, im doppelten Sinne, weil es auch die körperliche Unterlegenheit wiederspiegelt. Bei den Bestenermittlungen Ost für die E- und D-Jugend wurde ein Verkleinern des Rückstandes zu den Konkurrenten vermerkt und positiv bewertet, in der Endabrechnung reichte es freilich nur  zu vorletzten Plätzen.

Wir konnten mit den meisten Teams mithalten, so das Resümee des ThSV Eisenach zur jüngsten Bestenermittlung Ost der männlichen Jugend D in Dessau.

Der Thüringer Vizemeister belegte den 11. und damit vorletzten Platz. Der letzte ging an den Thüringer Landesmeister HSV Apolda. Die mit 15 Spielern angereisten Eisenacher um das Trainerteam Severina Fritz, Ralf Messer und Jan Gesell beherrschten in den Platzierungsspielen,  im „Thüringenderby“, den   Landesmeister HSV Apolda überaus klar, siegten nach zwischenzeitlicher 8-Tore-Führung mit 16:12.

Somit konnten sich unsere Jungs mit einem positiven Erlebnis vom Turnier in Dessau in die Sommerpause verabschieden, befand Jan Gesell.

Gegen den SC Magdeburg erst im zweiten Abschnitt Respekt abgelegt
Kein Glück hatten die ThSV-Talente bereits bei der Auslosung, wurden ihnen doch in der Vorrundengruppe der spätere Turniersieger SC Magdeburg und die starke Vertretungen vom VfL Potsdam und Mecklenburger Stiere Schwerin zugelost. Gegen den SC Magdeburg wurde es der erwartet schwere Gang. Der aggressiven Manndeckung der körperlich klar überlegenen Elbestädter im ersten Abschnitt hatten die Eisenacher wenig entgegenzusetzen. Das 9:2 für den SCM zur Halbzeit war Ausdruck der Kräfteverhältnisse. Nach dem Seitenwechsel legten die ThSV-Talente ihren Respekt ab, reduzierten ihre eigene Fehlerquote, nutzten ihre Torchancen konsequenter. Eine separate Wertung sah den Favoriten im zweiten Abschnitt nur knapp mit 6:5 vorn, Endstand 15:7.

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Starker Auftritt gegen späteren Turnier-Zweiten VfL Potsdam
In den sich anschließenden Begegnungen gegen die Mecklenburger Stiere aus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern und den VfL Potsdam schöpften die Eisenacher ihr Leistungsvermögen nahezu aus. In Punkte mündete das allerdings nicht. Gegen die Mecklenburger Stiere wurde beim 12:13 haarscharf ein Punktgewinn verpasst. „Ausgelassene Siebenmeter und einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen“, erinnert sich Jan Gesell. Seine beste Turnierleistung zeigten die ThSV-Talente gegen den klar favorisierten VfL Potsdam. Ohne ihren im Vorspiel verletzten Miguel Lapacz wurde spielerisch und kämpferisch Paroli geboten. Gegen den späteren Turnier-Zweiten schnupperten die Talente von der Wartburg an einer Überraschung, verließen dann aber mit einer 8:11- Niederlage das Parkett. Das hatte mächtig gezehrt. Gegen das Team aus Berlin geriten die Eisenacher schnell in Rückstand. Die sogenannte zweite Garde erhielt lange Einsatzzeiten. „Ein deutlicher Qualitätsverlust war unverkennbar. Spielerisch und körperlich waren wir arg limitiert“, räumt Jan Gesell ein. Das 5:16 sagt alles. Letzter Vorrundengegner war die NSG Aue. Es galt, die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. „Eine Partie auf Augenhöhe, doch uns unterliefen ein paar Fehler zu viel“, bilanzierte Jan Gesell nach der 6:8-Niederlage.

Ballgewinne in der Abwehr sorgten gegen Apolda rasch für Klarheit
Als Letzter der Vorrundengruppe kam es am zweiten Tag zur Partie gegen den Letzten der zweiten Vorrundengruppe, gegen den alten Rivalen aus Apolda. In diesem „Thüringenderby“ in Dessau gelangen den Eisenachern in der Abwehr zahlreiche Ballgewinne, die zu den sogenannten einfachen Treffern genutzt wurden. Rasch hatten die ThSV-Talente ein 8-Tore-Polster herausgeworfen. Das ThSV-Trainerteam wechselte munter durch. Ein 16:12 leuchtete bei der Sirene an der Anzeigetafel.

Turniere dieser Qualität bringen uns voran!

Wir waren von den Spitzenteams vom Leistungsniveau nicht weit weg. Wir mussten dem hohen Kräfteverschleiß bei diesem Turnier Tribut zollen. Uns fehlte die Qualität in der Breite. Für unsere Jungs war dieses Turnier ein Highlight zum Saisonabschluss, sicher ein unvergessliches Erlebnis, resümierte Jan Gesell. Turniere dieser Qualität bringen uns voran, ergänzte er.

Hier die Platzierungen:
1. SC Magdeburg (LM)
2. VfL Potsdam (LM)
3. HC Empor Rostock (VM)
4. LHC Cottbus (VM)
5. Mecklenburger Stiere Schwerin (LM)
6. VfL Lichtenrade (LM)
7. SG Leipzig-Mölkau (LM)
8. SG AC / Eintracht Berlin (VM)
9. JSpG Kühnau / DRHV06 (VM)
10. NSG EHV / NH Aue (VM)
11. ThSV Eisenach (VM)
12. HSV Apolda 1990 (LM)

Foto: Hinten von links: Trainer Severina Fritz, Pascal Weidlich, Jonas Köhler, Miguel Lapacz, Luis Bachmann, Trainer Ralf Messer, Felix Cech, Yannick Seidel, Paul Jegminat, Trainer Jan Gesell; Mitte von links: Johann Malta, Joel Stegner, Leon Pöhlmann, Elias Wöhler, Anton Gröber; Vorn von links: Linus Trapp, Simon Göde, Bastian Freitag.

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